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#Beim Trainer des FC Bayern München dreht sich zu viel um ihn

„Beim Trainer des FC Bayern München dreht sich zu viel um ihn“

In den vergangenen acht Tagen hat Fußball-Deutschland nicht nur staunend auf die ziemlich unterschiedlichen Gesichter des FC Bayern schauen können. Es hat dabei auch einen Trainer gesehen, der seltsam schwankende Eindrücke vermittelte. Zuerst vor einer Woche gegen Bochum, als Julian Nagelsmann einen Gutteil der Halbzeitpause nicht mit seinem Team in der Kabine verbrachte, sondern am iPad auf der Trainerbank – auf eine Art, die man demons­trativ nennen muss, und das nicht zu seinem Vorteil: Wenn er seine Spieler zu mehr Eigeninitiative kitzeln wollte, hätte er das auch tun können, ohne sich selbst ins Schaufenster zu setzen.

Dann am Dienstag in Paris, als Nagelsmann ein überwiegend vorteilhaftes Bild abgab, indem er ein taktisch überzeugendes Konzept gegen Messi, Neymar und Co. mit souveräner Ausstrahlung an der Seitenlinie kombinierte (wenngleich Monsieur Mbappé das Bild in der Schlussviertelstunde ein bisschen trübte). Und nun am Samstag in Mönchengladbach, als man sich nach dem Spiel fragen musste, was um Himmels willen eigentlich in diesen Mann gefahren war.

Falls alles stimmt, was die Reportern notierten, unwidersprochen ist es jedenfalls, lässt sich festhalten: Zuletzt sind Trainer in der Bundesliga schon für weniger mit einer Denkpause bedacht worden. Es waren nicht nur Nagelsmanns verbale Verirrungen im Kabinengang als solche, sondern auch deren Ausläufer im Nachgang, die schnippischen bis anmaßenden Kommentare gegenüber dem Schiedsrichterteam und die Tatsache, dass er es nicht mal schaffte, eine bedingungslose Bitte um Entschuldigung zu formulieren, also eine, die ohne die vorangestellte Binse von Emotionen, die zum Sport dazugehörten, auskommt. Alles in allem: eine Suada der Selbstgerechtigkeit, auch wenn nachvollziehbar war, dass Nagelsmann sich über die Rote Karte gegen Upamecano nach nur acht Minuten ärgerte.

Beim FC Bayern ist man aus guten Gründen überzeugt, dass dieser Nagels- ein herausragender Fachmann ist. Als solcher genießt der 35-Jährige die demonstrative Unterstützung der Führungsriege, wie im Krisenmanagement rund um das Neuer-Interview zu sehen. Allerdings wäre es kein Wunder, wenn man sich in München im Jahr zwei unter dem teuer aus Leipzig geholten Mann insgeheim ein wenig intensiver fragte, ob er daneben die nötige Reife und/oder Persönlichkeitsstruktur mitbringt, um einen Großklub wie den FC Bayern langfristig auf Kurs zu halten. Und zunehmend womöglich auch, wie es eigentlich um die Unterstützung der Kabine bestellt ist.

Man hat schon Trainer explodieren sehen, die damit Druck von ihrer Mannschaft nehmen wollten. In diesem Fall drängt sich aber ein anderer Eindruck auf: dass Nagelsmann es nicht versteht, den Druck, auch auf sich selbst, zu kanalisieren. Man kann es auch anders formulieren: Bei Nagelsmann dreht sich derzeit zu viel um Nagelsmann. Und Spieler, insbesondere solche, die schon das eine oder andere erlebt haben, besitzen feine Antennen dafür, ob ihr Chef zugleich auch ein Souverän ist.

Unter der vielen Kritik, die Nagelsmann um die Ohren bekam, fand sich auch jene, dass sein Auftritt nicht Bayern-like gewesen sei. Was nach einer Stilfrage klingt, ist in Wahrheit auch eine spannende zum Sport. Weil ein Bild hängen bleibt, das den Münchnern überhaupt nicht gefallen kann: dass sie in dieser Saison tatsächlich etwas zu verlieren haben.

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