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Unwetter in Deutschland: Baden-Württemberg und Bayern betroffen

Im Südosten Baden-Württembergs haben sich am Mittwochabend örtlich schwere Unwetter ereignet. Über Ulm zog eine kurze, heftige Gewitterfront hinweg, die sich weiter Richtung Bayern bewegte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für die Regierungsbezirke Stuttgart, Freiburg und Tübingen vor schweren Gewittern mit orkanartigen Böen, Hagel und Starkregen. 

In der Region Oberschwaben über die Ostalb hinweg kann es bis in die späten Abendstunden zu orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 105 Stundenkilometer, Hagel mit Korngrößen um drei Zentimeter und Starkregen bis 40 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde kommen. 

Deutscher Wetterdienst warnt vor Lebensgefahr

Auch in anderen Teilen Süddeutschlands besteht erhebliche Unwettergefahr. Der DWD warnt im weiteren Tagesverlauf vom südlichen Baden-Württemberg bis nach Niederbayern und Oberfranken vor schweren Gewittern mit hoher Unwettergefahr – besonders zwischen Schwaben und Bayerischem Wald sowie von der Schwäbischen Alb über das Donaugebiet und das Allgäu bis zum Bodensee.

Es bestehe „extreme Gefahr durch Blitzschlag, Hagel oder schwere Sturmböen“, warnte der Deutsche Wetterdienst. Auch mit Überflutungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen sei zu rechnen. Es bestehe Lebensgefahr durch umstürzende Bäume, Hochspannungsleitungen, Gerüste und andere große Objekte, herabfallende Äste oder Dachziegel.

Hagel mit acht Zentimeter Durchmesser nicht ausgeschlossen

Örtlich gebe es Potenzial für großen Hagel mit etwa fünf Zentimeter großen Hagelkörnern – das entspricht der Größe eines Hühnereis – und heftigem Starkregen, hieß es noch am Nachmittag. Extremer Hagelschlag mit Korngrößen um acht Zentimeter sowie Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde seien insbesondere zwischen Ostalb und Allgäu nicht ausgeschlossen. Solche großen Hagelkörner können mit 140 Kilometern pro Stunde vom Himmel fallen und hätten eine ordentliche Aufprallenergie, hatte ein weiterer DWD-Meteorologe zuvor erläutert. Wenn Mensch oder Tier ungeschützt unterwegs seien, bestünde große Verletzungsgefahr.

In ganz Baden-Württemberg hatte es bereits bis zum Mittag vielfach kräftig geregnet. Am Vormittag hatte es laut DWD vielerorts schon Gewitter und schauerartigen Regen gegeben. Nach einem Blitzschlag während eines Gewitters in Bad Liebenzell im Kreis Calw geriet ein Haus in Brand. Ein Feuerwehrmann wurde beim Löschen des Schwelbrandes verletzt, teilte die Polizei weiter mit. Das Haus sei weiterhin bewohnbar. Der Schaden werde auf rund 150.000 Euro geschätzt. Nach Worten der Feuerwehr hatten die Bewohner den Rauchmelder gehört und dann im Dachgeschoss eine beschädigte Zimmerdecke und Brandgeruch bemerkt. Das Gebäude sei vom Stromnetz genommen und eine angeschmorte Leitung im Dachstuhl entdeckt worden.

Unwetter sind am Abend über Bayern gezogen. Unter anderem verhagelte es Fußball-Fans und Nationalelf den Start des Spiels gegen Portugal in München: Das Nations-League-Halbfinale begann wegen des Unwetters erst um 21.10 Uhr und damit zehn Minuten später als geplant. Zuvor hatte Hagel die Torhüter der deutschen Nationalmannschaft nach einer kurzen Stippvisite für ihr Warm-up vom Platz getrieben. Sie flüchteten vor dem Gewitter mit großen Hagelkörnern, kehrten dann aber zurück. Auf den Tribünen versuchten die Zuschauer Schutz vor den Wassermassen zu finden, deckten sich mit Capes und Regenjacken ab – oder zogen sich gleich in den trockenen Hintergrund zurück. 

„Nicht viel gespürt“

Bis zum späteren Abend wurden keine schwerwiegenden Ereignisse bekannt. Es gebe „den einen oder anderen nassen Keller und einige umgeknickte Bäume“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing. Es habe auch gehagelt, aber die Einsatzzahlen seien nicht signifikant gestiegen. Einen umgestürzten Baum und einen vollgelaufenen Keller meldete das Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg. Es sehe zumindest vor Ort in Regensburg danach aus, als ob das Wetter durchgezogen sei. 

Ähnliches war aus den Regierungsbezirken Mittelfranken und Schwaben zu hören, für die es ebenfalls Warnungen gab. „Bei uns regnet es“, sagte ein Polizeisprecher in Nürnberg. Man habe „nicht viel gespürt“ und „unspektakulär“, hieß es aus Schwaben. 

Etwas weniger schwere Gewitter sind laut der Prognose außerdem von Rheinland-Pfalz und Saarland über Hessen und Thüringen hinweg bis nach Sachsen-Anhalt, Nordsachsen, Brandenburg und Berlin möglich. Auch hier kann es Sturmböen, Starkregen und kleinkörnigen Hagel geben.

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