#US-Börsen geben weiter nach, Inflation bleibt hoch
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„US-Börsen geben weiter nach, Inflation bleibt hoch“
Die Unsicherheit mit Blick auf das Ausmaß der anstehenden Zinserhöhungen in den USA hat auch am Dienstag die US-Börsen belastet. Am Tag vor der nächsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed weiteten die Aktienmärkte die Verluste vom Wochenbeginn noch etwas aus. Für den Dow Jones Industrial ging es um 0,50 Prozent auf 30.364,83 Punkte nach unten. Der Leitindex lotete einen weiteren Tiefstand seit Anfang vergangenen Jahres aus. In den vergangenen vier Börsentagen summiert sich der Verlust auf fast acht Prozent.
Der marktbreite S&P 500 schloss am Dienstag 0,38 Prozent niedriger bei 3735,48 Zählern. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hielt sich mit einem Plus von 0,21 Prozent auf 11.311,69 Punkte etwas besser.
Teuerung geht weiter
Untermauert wurden die Zinssorgen der Investoren von neuen Daten zur Inflation. So sind zwar die Erzeugerpreise im Mai auf Jahressicht nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Mit einem Plus von 10,8 Prozent ist die Teuerung jedoch nach wie vor außerordentlich hoch.
Die Verbraucherpreise kletterten im Mai wider Erwarten weiter – auf 8,6 von 8,3 Prozent. Im April war die US-Inflation erstmals seit August 2021 leicht gesunken. Aber Materialengpässe und erhöhte Energiekosten auch infolge des Ukraine-Krieges halten den Preisdruck hoch.
Rätselraten um Höhe der nächsten Zinsanhebung
Angesichts der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren wird die US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch den Leitzins voraussichtlich kräftig in die Höhe schrauben. Einige Investoren rechnen inzwischen fest mit einer Erhöhung um 0,75 statt der signalisierten 0,5 Prozentpunkte. Er gehe allerdings davon aus, dass die Fed an ihrem Kurs festhalten und stattdessen weitere Anhebungen um jeweils einen halben Prozentpunkt bis in den Herbst hinein signalisieren werde, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Fed-Chef Jerome Powell wolle vermeiden, Anleger zu verunsichern: „75 Basispunkte schmeckt nach Panik.“
Die Fed hat im Mai den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen und den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent erhöht. Zugleich signalisierte Powell, dieses Tempo im Juni und Juli beizubehalten. „Nach dem Inflationsschock vom Freitag liegt der Marktkonsens jetzt bei 0,75 Prozent. Ein doppelter Zinsschritt um nur 0,50 Prozent wäre damit schon eine positive Überraschung für die Börsen“, meint Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Höhere Renditen bei US-Staatsanleihen
Begleitet wurden die neuerlichen Verluste an den Aktienbörsen von kräftig steigenden Renditen am US-Anleihemarkt: Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit knapp 3,47 Prozent erneut auf dem höchsten Stand seit elf Jahren. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel im Gegenzug um 0,76 Prozent auf 114,41 Punkte.
Mit schnell und stark steigenden Zinsen wächst nach Ansicht von Beobachtern die Gefahr einer konjunkturellen Abschwächung. „Die Notenbanken sind zu einer selbst verursachten Rezession gezwungen, um so die Inflation einzufangen“, schrieb Anlagestratege Sean Darby von der US-Bank Jefferies.
Gewinner: Oracle, Fedex, Boeing
Hohe Kursgewinne verzeichneten die Papiere von Oracle. Nach den Ergebnissen des Schlussquartals des Geschäftsjahres ging es um mehr als zehn Prozent nach oben. JPMorgan-Analyst Mark Murphy sprach von überraschend solidem Wachstum mit dem höchsten Tempo seit 2011.
Noch stärker schnellten die Anteile von Fedex nach oben, sie legten um gut 14 Prozent zu. Das war der höchste Tagesgewinn seit 1986. Die Aktionäre des US-Logistikkonzerns können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen. Die Quartalsausschüttung soll um mehr als die Hälfte erhöht werden.
Aktien von Boeing lagen mit einem Aufschlag von 5,4 Prozent an der Spitze des Dow. Zwar hat der Flugzeughersteller im Mai weniger Bestellungen erhalten als im April. Allerdings war der Aktienkurs in diesem Börsenjahr bereits um mehr als 40 Prozent eingebrochen.
Coca-Cola verloren als schwächster Titel im Dow 3,4 Prozent. Der Getränkehersteller verschiebt den Börsengang der Beteiligung Coca-Cola Africa Bottler wegen der starken Schwankungen an den Märkten und der anhaltenden konjunkturellen Unwägbarkeiten. Mit Procter & Gamble, Johnson & Johnson, Pepsico und Colgate-Palmolive zeigten weitere Konsumtitel Schwächen.
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