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Aufstand der "Kleinen": Vivaldi und Co. fordern die EU zum Vorgehen gegen Microsoft Edge auf

Die Vertreter mehrerer „kleiner“ Browser haben die EU dazu aufgefordert, Microsoft Edge als „Gatekeeper“ im Sinne des Digital Markets Act (DMA) einzustufen und den Browser unter eine strenge Kontrolle zu stellen.

Im Rahmen der Einführung des DMA hatte die EU verschiedene Firmen und deren Produkte als „Gatekeeper“ eingestuft, die sich deshalb einer strengeren Aufsicht ausgesetzt sehen und Maßnahmen ergreifen müssen, damit die Wettbewerber nicht benachteiligt werden. Microsoft kam dabei glimpflich davon, lediglich Windows und LinkedIn landeten auf der ersten Gatekeeper-Liste.

Bei Microsoft Edge wurde noch einmal hingeschaut, im Februar 2024 entschied die EU schließlich, dass Edge wegen seines geringen Marktanteils zu unbedeutend sei, um als Gatekeeper eingestuft zu werden. Opera kündigte im Juli an, den Europäischen Gerichtshof anzurufen und diese Entscheidung anzufechten.

Jetzt haben Vivaldi, Waterfox, Wavebox und die Open Web Advocacy haben einen Brief an die EU-Kommission geschickt und diese ebenfalls aufgefordert, ihre Entscheidung zu revidieren und Edge auf die Gatekeeper-Liste zu setzen (via TheRegister, Thurrott). Sie fordern die Wiedereinführung des Browserauswahl-Bildschirms, wie es ihn früher unter Windows gab und wie ihn Google für Android einführen musste.

Auszüge aus dem Schreiben:

Die Kommission hat beschlossen, den DMA nicht auf Microsoft Edge anzuwenden, sodass unfaire Praktiken derzeit im Windows-Ökosystem in Bezug auf Edge fortbestehen, ohne durch die Auswahlbildschirme, die auf Mobilgeräten vorhanden sind, gemildert zu werden.

Mehrere verschiedene technische Hindernisse und Popup-Meldungen, die auf Edge verweisen, untergraben die freie Entscheidung des Verbrauchers für einen unabhängigen Browser. Diese technischen Hindernisse halten Verbraucher davon ab, unabhängige Browser zu verwenden, und die auf Edge angezeigten Meldungen beschreiben die Funktionen unabhängiger Browser, die sie von Edge unterscheiden, falsch.

Das Fehlen eines Auswahlbildschirms [bei Windows-PCs] macht Alternativen für Verbraucher, die möglicherweise vom vorinstallierten (und stark beworbenen) Edge-Browser wechseln möchten, weniger leicht zugänglich.

Die Argumente sind altbekannt und der Verweis auf die bestehende Wahlpflicht auf den mobilen Plattformen ist gar nicht mal so weit hergeholt. Allerdings beweisen die Marktanteile von Edge, dass die Verbraucher sehr wohl in der Lage sind, unter Windows den Browser zu wechseln. Vielleicht sollte Microsoft dieser Forderung sogar nachgeben, möglicherweise würde eine solche Auswahl unter Windows nämlich eher Chrome als Edge schaden. Meine Vermutung ist allerdings, dass es genau gar nichts bewirkt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant.
Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir – für Euch!

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