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Von Heidi bis One Piece: Deutsche Anime-Openings gibt es heute nicht mehr – das ist der Grund dafür

Openings gehören zu Anime einfach dazu – heute wie damals. Doch vor über 20 Jahren war es noch Standard, die Intros auf Deutsch zu hören. Warum das heute nicht mehr so ist, erfahrt ihr hier.

Mila kann lachen, wie die Sonne über’m Fujiyama“. Einige von euch werden diesen Satz gerade mitgesungen haben, denn er stammt aus dem ikonischen Opening des Anime Mila Superstar. Doch heutzutage werden japanische Openings gar nicht mehr eingedeutscht. Warum das so ist, könnt ihr hier nachlesen.

Die ersten Anime in Deutschland wurden eingedeutscht

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir zu den ersten Anime zurückgehen, die es nach Deutschland geschafft haben. Der erste Anime im Fernsehen, Speed Racer, sorgte für eine Kontroverse unter Eltern und Pädagogen. Deshalb wurden zukünftige importierte Anime zunächst für Kinder konzipiert.

Neben einer ausufernden Zensur wurden Anime-Openings eingedeutscht, um der deutschen Zielgruppe gerecht zu werden, die mit der japanischen Kultur noch nicht viel anfangen konnte. Calimero war einer der ersten Anime, die ein deutsches Intro bekamen:

https://www.youtube.com/watch?v=bxUjX2ywFkQ

Damit begann die große Zeit der deutschen Anime-Openings. Dabei wurden Anime noch nicht als solche vermarktet. Bis heute wissen einige Menschen nicht, dass Wickie und Heidi in Wirklichkeit Anime sind.

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Die goldene Ära der deutschen Anime-Openings

In den 90er Jahren begann schließlich die goldene Ära der deutschen Anime-Intros. Die Songs wurden so populär, dass sie auf CDs veröffentlicht wurden und teilweise auch außerhalb Deutschlands berühmt wurden. So wurde das deutsche Sailor Moon-Intro beispielsweise nicht nur in Osteuropa adaptiert, sondern in Russland sogar in komplett deutscher Form ausgestrahlt.

https://www.youtube.com/watch?v=DnkxOqMfxt0

Bis heute kann jeder die deutschen Openings von Digimon, Pokémon oder One Piece mitsingen. Christian Bruhn (Wickie, Heidi) und Andy Knote (Digimon, Dragonball Z, Pokémon) sind die Produzenten der ikonischsten Anime-Openings in Deutschland.

Dabei wurden die Songs entweder aus dem Japanischen übernommen, wie bei Dragonball Z, oder man orientierte sich an den Produktionen europäischer Nachbarländer, wie bei Mila Superstar. In manchen Fällen kam es auch zu besonders kreativen deutschen Eigenproduktionen, zum Beispiel bei One Piece mit dem Hit „Die Legende“.

https://www.youtube.com/watch?v=A1Xw31qQRGo

Warum heutzutage kaum noch deutsche Anime-Openings produziert werden

Anime-Fans bemerkten jedoch, dass es mit der Zeit einfach keine neuen deutschen Opening-Fassungen mehr gab. So war bei One Piece nach acht deutschen Openings Schluss (im japanischen gibt es über 20). Das hat verschiedene Gründe. Während das Eindeutschen früher auch als Promotion für Anime genutzt wurde, ist das heute nicht mehr nötig, da Anime mittlerweile ein popkulturelles Phänomen sind.

Zudem hat sich das Sehverhalten verändert. Anime werden heutzutage fast ausschließlich per Streaming geschaut und müssen meist unmittelbar nach der japanischen Ausstrahlung auch hier in Deutschland gezeigt werden. Hinzu kommt, dass Anime nicht mehr ausschließlich für Kinder vermarktet werden und das japanische Opening meistens ausreicht.

Doch auch heute werden noch einige Anime-Openings auf Deutsch eingesungen. So werden Pokemon-Openings bis heute (aktuell mit der Serie Horizonte) auf Deutsch produziert. Das ist kaum überraschend, denn die Show läuft immer noch im Fernsehen auf Toggo Plus und richtet sich an ein junges Publikum.

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