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#Lockerlassen ist nicht die Berliner Art

„Lockerlassen ist nicht die Berliner Art“

„Jetzt auf zur deutschen Meisterschaft!“, sagte Oscar da Silva, als Alba Berlin das Ende seiner internationalen Saison erreicht hatte. Die Ankündigung des Basketballprofis bedeutet nichts Gutes für die Konkurrenz in der Bundesliga, wie am Sonntag die Spieler des MBC aus Weißenfels erfahren mussten, als die Berliner sie etwa 43 Stunden nach ihrer letzten Partie in der Euroleague, in Monaco, mit 95:66 Punkten abfertigten.

An diesem Dienstagabend sollen die Baskets Oldenburg beim Spiel in Berlin Ähnliches erleben. Zehn Bundesligabegegnungen hat Alba in den nächsten 29 Tagen zu absolvieren, und wenn das Team sie gewinnt, wird es die Mission Titelverteidigung als Nummer eins und mit Heimrecht in den entscheidenden Spielen der Play-offs angehen.

„Besser als im Jahr zuvor“

„Wir haben zu Beginn der Saison wichtige Spieler verloren: Peyton Siva, Simone Fontecchio, Jayson Granger, Niels Giffey – und Coach Aito“, erinnert Sportdirektor Himar Ojeda: „Dennoch sind wir besser als im Jahr zuvor. Wir haben in der Euroleague 14 Spiele gewonnen, Fenerbahce und Roter Stern je zweimal besiegt, Makkabi und Mailand geschlagen, Pan­athinaikos und Olympiakos. Das ist phantastisch.“

Die Heimsiege über Kazan und St. Petersburg zählen nicht, da die russischen Teams wegen des Überfalls ihres Heimatlandes auf die Ukraine ausgeschlossen wurden. Alba hatte bereits alle sechs Partien gegen die Russen bestritten. Das fällt durchaus ins Gewicht; ebenso anstrengend wie die Spiele sind die weiten Reisen. Seit sie im Januar wegen Corona-Infektionen den Trainings- und Spielbetrieb für vierzehn Tage einstellen mussten, hetzen die Berliner ohnehin durch einen Terminplan mit reichlich Nachholspielen.

62 Pflichttermine haben die Berliner in dieser Saison schon absolviert. Zu ihrer bemerkenswert guten Stimmung trägt bei, dass dazu das erfolgreiche Halbfinal- und Finalspiel um den Pokal gehören. Obwohl Trainer Israel González stets behauptet, die junge Mannschaft solle lernen und im nächsten Spiel besser sein als im vorherigen, gibt es in Berlin keinen Zweifel: Dem Cup soll die Meisterschaft folgen.

Anders als der FC Bayern München, der in der vergangenen Woche eine Auswahl von Nachwuchs- und Reservespielern ohne Cheftrainer Andrea Trinchieri zum Bundesligaspiel nach Oldenburg schickte und die absehbare Niederlage in Kauf nahm, um seine Besten für die große Bühne zu schonen, für die Play-offs gegen Barcelona, wollen die Berliner die hohe Taktzahl ihrer Spiele in Intensität auf dem Parkett ummünzen. Lockerlassen? Das ist nicht die Berliner Art.

Wenn González junge Spieler ins Spiel schickt, bedeutet dies nicht, dass er es nicht ernst meinte. Malte Delow personifiziert den Berliner Weg. In zehn Tagen wird der 1,99 Meter lange Flügelspieler 21 Jahre alt, doch für ihn stehen schon 59 Euroleague-Partien zu Buche. 15 Mal gehörte er in dieser Saison international zur ersten Fünf. Wenn es ihm nicht reicht, sich mit Stars wie Nikola Mirotic und Kyle Hines zu messen, holt er sich Spielzeit im Trikot von Albas Kooperationspartner Bernau in der Pro B, der dritten Liga.

Auf dem Weg zum Schlüsselspieler: Jungprofi Malte Delow (r.)


Auf dem Weg zum Schlüsselspieler: Jungprofi Malte Delow (r.)
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Bild: nordphoto GmbH / Engler

Schon bei den Meisterschaften Berlins in den vergangenen beiden Jahren gehörte Delow zum Team. Ojeda hält ihn für den Spieler seiner Mannschaft, der in dieser Saison den größten Entwicklungsschritt gemacht hat. Das ist bemerkenswert, da er sich mit Spielern wie Maodo Lo, Jaleen Smith und Oscar da Silva, mit Tamir Blatt und Yovel Zoosman, Christ Koumadje und Ben Lammers vergleichen lassen muss, die alle zusehends stärker werden.

Delow und der ebenfalls aus dem Berliner Nachwuchs aufgestiegene Jonas Mattisseck, 22 Jahre alt, entwickeln sich zu Schlüsselspielern. „Der Pokalsieg, das war der Sieg von Malte und Jonas“, schwärmt Ojeda. Beide sind zwar über die Saison hinaus an Alba gebunden. Doch das verhindert nicht lukrative Angebote der Konkurrenz, wie Ojeda aus leidvoller Erfahrung weiß.

„Berlin spielt Euroleague“, sagt der Sportdirektor. „Als Spieler verbesserst du dich nur, wenn du eine Rolle spielst bei Klubs wie Efes oder Real. Darüber gibt es nur noch die NBA. Aber nicht jeder Vertrag dort ist besser, als in der Euroleague zu spielen.“ Seine Hoffnung: „Malte und Jonas wissen, was sie an unserem Programm haben.“

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