#Warum der BVB bei den Bayern bestehen könnte
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„Warum der BVB bei den Bayern bestehen könnte“
Es gibt einen Ort, an dem Borussia Dortmund so schmerzhaft wie an keinem anderen an seine Grenzen stößt: im Stadion des FC Bayern. Und das immer wieder. Die Arena in München ist der Ort, an dem wiederum der FC Bayern sich und der Konkurrenz wie auf Knopfdruck seine Ausnahmestellung stets aufs Neue beweist. Selbst dann, wenn sein ewiger und bis zuletzt einziger Herausforderer hofft, es endlich wieder mit ihm aufnehmen zu können.
Doch in den vergangenen drei Spielzeiten hat sich der BVB, mit welchem Trainer auch immer, nur ein Horrorerlebnis nach dem anderen in München reingezogen. 0:6, 0:5, 0:4 – das ist die jüngste Dortmunder Schreckensbilanz. Und wenn man sich die vergangenen sechs Saisons ansieht, wird es aus Dortmunder Sicht nicht besser. Im Gegenteil: 3:26 Tore und null Punkte lautet diese Summe. Der letzte Bundesligasieg der Dortmunder in München liegt schon eine gefühlte Ewigkeit zurück, knapp sieben Jahre. Damals gewannen die Dortmunder 3:0. Die Trainer hießen Jürgen Klopp und Pep Guardiola. In München spielte noch Bastian Schweinsteiger und in Dortmund Kevin Großkreutz.
Die Dortmunder denken daher auch vor dem Duell an diesem Samstagabend (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei Sky) mit gehörigem Respekt und einigem Schrecken an ihre vergangenen und vergeblichen Münchner Auftritte. „Ich habe immer das Gefühl, dann macht es beim FC Bayern immer noch besonders klick“, sagt der in diesen Begegnungen leidgeprüfte Sportdirektor Michael Zorc. „Es ist zwar eine etwas andere Konstellation als in den vergangenen Jahren, aber beide Teams brauchen jeden Punkt, um ihre Ziele zu erreichen. Deshalb ist Spannung genug in dem Match.“
Dann wäre Dortmund schon zufrieden
Das kann man so sagen. Doch anders als in den beiden vergangenen Spielzeiten geht es in München diesmal nur für den FC Bayern um die deutsche Meisterschaft und um die eigene Vorherrschaft. Die Dortmunder kämpfen als Tabellenfünfter beim Tabellenführer nur noch darum, den Anschluss an die Plätze für die Champions-League-Qualifikation nicht zu verlieren.
Angesichts seiner Historie und seiner aktuellen Lage wäre der BVB schon zufrieden, wenn er in München seine derzeitige Aufwärtstendenz zumindest bestätigen könnte. Nach zuletzt vier Siegen in der Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League hat der BVB wenigstens wieder etwas Mut vor seinem Trip zu den Münchner Seriensiegern gefasst. Auch die zuletzt hart umkämpften Heimspiele gegen die Bayern in dieser Saison (2:3) und der vergangenen (0:1) sowie das 2:3 im Supercup machen Interimstrainer Edin Terzic zumindest etwas Hoffnung, bei allen Demutsbekundungen in Richtung München.
„Das ist die erfolgreichste Mannschaft, die es im vergangenen Jahr weltweit gab. Aber wir haben in beiden Partien gezeigt, dass wir näher rangekommen sind“, sagte der Dortmunder Trainer bei der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel der beiden größten deutschen Klubs. Allerdings muss der BVB ohne zwei seiner Topspieler auskommen: Jadon Sancho, der sich unter Terzic auf dem Weg zu seiner besten Form befindet, und Raphael Guerreiro fallen wegen Muskelverletzungen aus. Auch Gio Reyna steht nicht zur Verfügung.
Erstmals treten die Dortmunder in einem Bundesligaspiel in München im Geisterspiel-Modus an. Darin, so hofft man beim BVB, könnte immerhin ein kleiner psychologischer Vorteil nach den erschütternden Niederlagen der Vorjahre liegen. Denn ohne Zuschauer, das zeigen die Statistiken in der Corona-Krise, hat der Heimvorteil an Bedeutung eingebüßt. Die Bayern haben von elf Spielen bisher acht gewonnen, bei drei Unentschieden. Und von den vergangenen vier Siegen sind dem BVB drei in Auswärtsspielen gelungen: 3:2 in Sevilla, 4:0 auf Schalke und am Dienstag im Viertelfinale des DFB-Pokals in Mönchengladbach (1:0).
„Wir sind auf einem guten Weg. Ich bin zuversichtlich, dass wir unser Saisonziel auch erreichen“, sagt Hans-Joachim Watzke, der nicht bekannt ist für allzu optimistische Prognosen, zum Ziel Champions League. Und mit Blick auf den Ort des langjährigen BVB-Grauens und der tiefen Wunden sagt Watzke ungewohnt zuversichtlich: „Wir müssen jetzt dranbleiben – und zusehen, dass wir auch in München etwas Zählbares mitnehmen.“ Nach den vielen tiefen Wunden, die Watzke und sein Klub in München davongetragen haben, wäre schon ein Punkt ein schönes Dortmunder Trostpflaster.
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