#Warum in Japan schneller geimpft wird
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„Warum in Japan schneller geimpft wird“
Eine Quarantänebeamte wartet in der Ankunftshalle des Flughafens Haneda in Tokio auf Passagiere, die aus Übersee ankommen.
Bild: AFP
Die Impfquote in Japan ist weit höher als in Deutschland, und das, obwohl das Land später begonnen hat, zu impfen. Es gibt weder eine Impfpflicht, noch Impfanreize – dafür aber das soziale Gebot der Rücksicht.
Japan war in der Pandemie der Impfnachzügler unter den großen Industriestaaten und begann weit später als die anderen mit Impfungen im größeren Ausmaß. Mit einer zügigen Impfleistung aber hat das Land nun die Spitzenposition im Kreis der Siebenergruppe (G 7) erreicht. 76 Prozent der 126 Millionen Japaner sind laut Ourworldindata.org mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Damit hat Japan Kanada (75,5 Prozent) überholt. Deutschland (67 Prozent) liegt auf den hinteren Rängen. Im Kreis der G 7 stehen nur die Vereinigten Staaten schlechter da.
Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als vor der Impfkampagne thematisiert wurde, dass die Japaner wegen Impfskandalen eine Abneigung gegen Spritzen hätten. Umfragen belegen die Angst vor Impfungen. Doch davon war in den vergangenen Monaten nichts zu spüren. Als mitten in Tokio vor einigen Wochen für wenige Tage eine Station für Passanten aufmachte, standen Jugendliche stundenlang Schlange.
Japaner müssen sich nicht impfen lassen
Erst im April hatte das Land mit der Massenimpfung der Bevölkerung begonnen, nachdem zuvor Mediziner und Krankenpflegepersonal Vorrang hatten. Dann aber ging es zügig voran, ohne dass die Bevölkerung durch Impfzwang oder indirekte Anreize wie Impfkontrollen in Restaurants hätte motiviert werden müssen. Manche Gemeinden offerierten Prämien wie Einkaufsgutscheine.
Die bürgerlichen Freiheitsrechte der Japaner sind in der nach dem Zweiten Weltkrieg geschriebenen Verfassung stark abgesichert, sodass Japan nun weder Ausgangssperren noch Maskenpflichten erließ. Ebenso freiheitlich verfolgt das Land die Impfungen. Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass man sich nicht impfen lassen müsse, selbst wenn der Arbeitgeber darum bitte.
Der soziale Druck, den Empfehlungen der Regierung oder der erbetenen Rücksicht zu folgen, ist in der Gesellschaft indes hoch. Auch Atemschutzmasken sind für Japaner gerade im Winter nichts Neues. Im Dezember will die Regierung mit Auffrischungsimpfungen beginnen. Bislang ist das Land besser als viele andere durch die Pandemie gekommen. Stand Mittwoch waren 18.327 Covid-Tote registriert, 14,5 Tote je 100.000 Einwohner. Deutschland zählt 118 Tote je 100.000 Menschen.
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