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#„Was ist hier los? Das ist einfach verrückt“

„„Was ist hier los? Das ist einfach verrückt““

Der neue Weltmeister heißt Martin Borgmeier, doch selbst der 30 Jahre alte Wahl-Münchner feierte am Ende den Mann, den er im Finale bezwungen hatte. „Ich wäre nicht hier, wir alle wären nicht hier, nicht hier in dieser Umgebung mit dieser Technologie, wenn nicht ein Mann gekommen wäre und diesen Sport zu dem gemacht hätte, was er jetzt ist: Bryson DeChambeau.“

Der 31 Jahre alte Amerikaner hatte mit seinem Abstecher vom Profigolf zu der World Championship der Professional Long Drive Association (PLDA) im Vorjahr diesem Sport, bei dem es nur darum geht, einen Golfball möglichst weit in einen 60 Yards (55 Meter) breiten Grasstreifen zu schlagen, neues Leben eingehaucht.

Sechs Drives in zweieinhalb Minuten

Vor allem auch deshalb, weil er bei seiner ersten Teilnahme gleich den siebten Platz belegte. „Und diesmal ist er sogar Zweiter geworden. Was ist hier los? Vor drei Jahren hatte er noch eine Ball Speed von 170 Meilen, jetzt schlägt er den Ball über 400 Yards (366 Meter). Der Mann ist ein Profigolfer, so etwas hat noch niemand geschafft. Das ist einfach verrückt“, schrie Borgmeier ins Publikum.

Im Finale, in dem die beiden Spieler innerhalb von zweieinhalb Minuten sechs Drives schlagen müssen, gelang „DeChampino“, wie ihn der Kommentator des nur auf Youtube übertragenen Wettbewerbs nannte, sein längster Hieb mit 406 Yards (371 Meter). Er erreichte dabei eine Ball Speed (Ballgeschwindigkeit) von 213 Meilen (343 Kilometer pro Stunde), zwanzig mehr als sein bestes Ergebnis auf der PGA Tour. Aber das reichte nicht, weil der längste Abschlag des gebürtigen Paderborners erst nach einer Ball Speed von 222 Meilen (357 Kilometer pro Stunde) mit einem leichten Fade (sanfte Links-rechts-Kurve) nach 426 Yards (390 Meter) ausrollte.

„The Beard“, wie der Deutsche wegen seines roten Vollbarts genannt wird, hatte damit sein gestecktes Ziel erreicht und konnte den Siegespreis von 50.000 Dollar (rund 51.000 Euro) kassieren. „Aber allen, die unter den letzten acht waren, hat es geholfen, dass Kyle gehandicapt war“, sagte Borgmeier bei seiner Siegesrede.

Denn Kyle Berkshire, der diesen Sport seit Jahren dominiert und die vergangenen beiden Weltmeisterschaften gewonnen hatte, hatte sich drei Wochen vor diesen Titelkämpfen in der Wüste Nevadas am Handgelenk operieren lassen müssen und erst am Tag vor der Vorrunde mit insgesamt 128 Teilnehmern wieder einen Golfball geschlagen. Der Titelverteidiger landete nur auf Platz neun.

Borgmeier, der im Vorjahr im Halbfinale gescheitert war, hat damit den Höhepunkt einer ungewöhnlichen Laufbahn erreicht. Im Alter von 16 Jahren hatte er mit einem Handicap von 3 mit Golf aufgehört. Erst durch Kollegen in einer IT-Firma kam der studierte Betriebswirt und Wirtschaftspsychologe wieder zum Golf.

Sie entdeckten, wie weit Borgmeier den Ball schlägt, und überredeten ihn, an Long-Driver-Wettbewerben teilzunehmen. Er gewann 2017 die bayrische, dann belegte er bei der deutschen Meisterschaft Platz zwei. Dort empfahl ihm der zweimalige englische Long-Drive-Weltmeister Joe Miller, sich ganz auf diese Sportart zu konzentrierten.

Borgmeier folgte dem Rat, steigerte seine Ball Speed von 190 (305 Kilometer pro Stunde) auf 220 Meilen (354 Kilometer pro Stunde). Nachdem er bei seinem ersten Profiwettbewerb in Europa 2500 Euro gewonnen hatte, gab er seinen Job auf und konzentrierte sich ganz darauf, den Golfball mit immer mehr Tempo auf möglichst lange Reisen zu schicken.

Er fand Sponsoren, auf Instagram folgten ihm schnell 25.000 Fans. Er machte die ersten Abstecher nach Amerika, wo 500 bis 600 Profis versuchen, von den zehn Turnieren der PLDA zu leben. Im März 2020 gelang es ihm, den Ball mit 231,9 Meilen (373 Kilometer pro Stunde) zu starten – ein Weltrekord, den mittlerweile Berkshire mit 236 Meilen (380 Kilometer pro Stunde) hält.

Durch diese Bestmarke wurde DeChambeau, der damals hart daran arbeitete, sich durch starken Muskelaufbau zum „Längsten“ auf der PGA Tour zu wandeln, auf Borgmeier aufmerksam. Mittlerweile kennen sich die beiden so gut, dass Borgmeier mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn die vergangenen sechs Monate in der Villa von DeChambeau in Dallas verbrachte. Die beiden trainierten häufig gemeinsam.




Es wirkte für beide – allerdings für den US Open Champion von 2020 nur in Mesquite. Nach seinem Wechsel zu LIV Golf für angeblich mehr als hundert Millionen Dollar kam er bei den Einladungsturnieren dieser von Saudi-Arabien finanzierten Konkurrenz-Liga nur zweimal auf den achten Platz.

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