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#Was ist Rekuperation? Energierückgewinnung im E-Auto erklärt

„Was ist Rekuperation? Energierückgewinnung im E-Auto erklärt“

Wer schon einmal in einem Hybrid- oder Elektroauto fahren durfte, wird während des Bremsvorgangs vielleicht bemerkt haben, dass das Fahrzeug ohne Betätigung der Bremse stark verzögert. Wir erklären dir, warum diese sogenannte Rekuperation wichtig ist, um Energie beim Fahren zu sparen.

Rekuperaation
In Schub- und Bremsphasen wandelt der Generator die kinetische in elektrische Energie um und speist sie in die Batterie ein. Das Audi virtual cockpit visualisiert dies in seiner Anzeige.Bildquelle: Audi

Rekuperation kommt nicht nur in Elektroautos wie dem Tesla Model Y, einem Audi e-tron (Test), dem Opel Mokka-e (Test) oder dem Volkswagen ID.3 zum Einsatz. Auch in Gefährten mit Hybrid-Antrieb ist sie fester Bestandteil des Systems zur Bremsenergierückgewinnung. Die grundsätzliche Funktion der Bremswirkung ist dabei recht schnell erklärt. Regeneratives Bremsen sorgt dafür, dass der E-Motor zu einem Generator wird. Das Bremsen erzeugt Strom und lädt automatisch die Akkus des Elektroautos. Bewegungsenergie wird auf diese Weise also zu elektrischer Energie. Rekuperation könnte man frei übersetzt auch als Rückgewinnung verstehen.

Regeneratives Bremsen leicht erklärt

Wenn man so will, gewinnt das Fahrzeug also eigentlich schon wirkungslos verbrauchte, kinetische Energie aus der eigenen Bewegung zurück. Denn bei einem Auto mit einem herkömmlichen Otto-Motor verpufft beim Bremsen die dabei entstehende Reibungswärme ersatzlos. Bei einem Fahrzeug mit Hybird- und Elektromotor geschieht das nicht. Hier wird die Wärme genutzt, um damit den Energiespeicher aufzuladen. Beschleunigt das Auto kurz darauf wieder, wandelt sich die elektrische Energie wieder zu kinetischer Energie.

Regeneratives Bremsen kommt bereits dann zum Einsatz, wenn der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt. Denn dadurch verzögert oder verringert sich automatisch die Geschwindigkeit des Autos – ähnlich wie bei einer Motorbremse. Wie stark die Rekuperation arbeitet, lässt sich bei einzelnen Fahrzeugen in mehreren Stufen einstellen – ganz nach Vorliebe des Fahrers. Denn eine zu stark eingestellte Bremsenergierückgewinnung kann unter Umständen das persönliche Fahrgefühl und das Wohlbefinden im Fahrzeug negativ beeinflussen.

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Bis zu einem gewissen Maß kommt ein regeneratives Bremssystem in einem Elektroauto aber auch beim aktiven Bremsen zum Einsatz. Je stärker der Fahrer auf die Bremse tritt, desto stärker laden sich über das System des E-Autos die Akkus mit neuer Energie auf. Aber natürlich nur solange die Batterien des Autos noch Energie durch regeneratives Bremsen aufnehmen können. Denn die Möglichkeiten einer Bremsenergierückgewinnung sind aufgrund der physikalischen Grenzen eines Energiespeichers endlich.

Rekuperation im Volkswagen Tiguan GTE Active Concept
Rekuperation im Volkswagen Tiguan GTE Active Concept.

Rekuperation – Auto rollen lassen spart Kraftstoff und Strom

Am einfachsten lässt sich regeneratives Bremsen von Energie mit dem Fahrverhalten vor einer Ampel erklären. Fährt ein Fahrer eines Elektroautos auf eine Ampel zu, kann er einfach den Fuß vom Gas nehmen und das Fahrzeug ausrollen lassen. Dabei beginnt die Rekuperation, den Energiespeicher des Autos aufzuladen. Steht das Auto vor der Ampel, schaltet sich der Motor bei vielen Hybrid-Autos dank Start-Stopp-Automatik automatisch aus. Ein solches Start-Stopp-System sorgt nicht nur für eine Energie- oder Kraftstoff-Einsparung, sondern bei einem Hybrid-Auto auch für eine Reduzierung des CO₂-Ausstoßes.

Bonus in Hybrid-Fahrzeugen: Springt die Ampel wieder auf Grün, steht über den zusätzlichen Elektromotor mehr Leistung zur Verfügung. Denn beim Beschleunigen lässt sich dann die mit der Bremsanlage zurückgewonnene Energie nutzen, um zusätzliches Drehmoment zu verwenden. Der eine oder andere Sportwagen verliert das Beschleunigungsduell deswegen kläglich und lässt den Elektroauto-Fahrer grinsend um die nächste Kurve biegen.

Generator aktiv – Display im Cockpit zeigt es

Wenn die Bremsenergierückgewinnung zum Einsatz kommt, sieht der Fahrer dies übrigens auch in den meisten Elektroautos im Cockpit. Denn in aller Regel signalisiert eine Anzeige eines digitalen Displays neben dem Tacho die aktive Rekuperation. Der Fahrer sieht also direkt, wie sich sein Fahrstil auf das Wiederaufladen der Batterien auswirkt. Vorausschauendes Fahren kann gerade mit einem Elektroauto dazu führen, dass sich die Reichweite erhöht. Früh zu bremsen, kann sich also lohnen.

Ist das Elektroauto mithilfe der Rekuperation also das lange gesuchte Perpetuum Mobile? Leider nicht. Denn bei jeder Energie-Umwandlung geht immer ein gewisser Prozentsatz an Energie verloren. Kein E-Auto-Fahrer kommt also darum herum, sein Fahrzeug irgendwann mit neuer Energie von außen zu versorgen. Entweder zu Hause an der Steckdose oder einer Wallbox oder an einer öffentlichen Ladestation.

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Auch Züge bremsen mit Rekuperation

Rekuperationsbremsen, die man auch als Nutzbremsen bezeichnen könnte, kommen übrigens nicht nur in E-Autos zum Einsatz. Auch moderne Lokomotiven oder Triebwagen im Schienenverkehr nutzen die praktische Möglichkeit der Energierückgewinnung. Konventionelle Bremsen sind in Zügen schon seit den 1920er Jahren oft Geschichte. Denn auch bei der Bahn hat man früh erkannt, welch großen Vorteile ein regeneratives Bremssystem eines Elektromotors haben kann. Mit der Bremsenergierückgewinnung spart schließlich auch die Bahn viel Geld.

Bildquellen

  • Volkswagen Tiguan GTE Active Concept: Volkswagen
  • BMW i3 Elektroauto: BMW
  • Rekuperation: Audi

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