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#Was Sberbank-Kunden jetzt wissen müssen

Was Sberbank-Kunden jetzt wissen müssen

In Zeiten der Null- und Negativzinsen braucht es offenbar nicht viel, um Sparer anzulocken. 0,35 Prozent Zinsen hat die Sberbank Direct ihren Kunden im vergangenen Jahr durchschnittlich für einjähriges Festgeld angeboten. Für drei Jahre stellte der Europa-Ableger der größten russischen Bank nach Angaben des Finanzportals FMH 0,5 Prozent per Annum in Aussicht. Viele Zinsplattformen verwiesen auf das Angebot oder leiteten ihre Nutzer auch direkt weiter. Und viele Kunden griffen zu.

Nach den scharfen Sanktionen des Westens gegen Russland und russische Banken ist die Sberbank Europe seit Mittwoch Morgen ein Abwicklungsfall – und die Kunden fragen sich, wie sie nun an ihr Geld kommen. Die gute Nachricht zuerst: wer weniger als 100.000 Euro bei der Bank angelegt hat, dürfte sein Geld relativ unproblematisch zurückbekommen. Diese Summe wird in der Europäischen Union im Falle einer Bankenpleite gesetzlich garantiert. Und so versichert auch die österreichische Einlagensicherung (ESA) auf ihrer Homepage: Ihre Einlagen sind und bleiben gesichert.

Vor allem deutsche Kunden

Pikant an der Sache ist, dass offenbar vor allem deutschen Anleger den Verlockungen der Russen erlegen sind. Nach Angaben der ESA lagen die von ihr gedeckten Einlagen bei der Sberbank Europe AG per 26. Februar bei rund 1,1 Milliarden Euro. Rund 35.000 deutsche Kunden hätten gedeckte Einlagen, der Anteil der österreichischen Einleger sei dagegen unbedeutend. Die ESA hat daher für den operativen Ablauf des Entschädigungsverfahrens die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) mit an Bord geholt, die den Auszahlungsprozesses in Deutschland unterstützen soll – das Geld werden aber wohl einerseits die Sberbank selbst und dann die Österreicher aufbringen müssen. 913 Millionen der insgesamt eine Milliarde Euro Einlagen von Kunden der Europa-Tochter sind nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) durch die ESA gesichert.

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Anders als bei deutschen Instituten, die über das gesetzliche Mindestmaß in der Regel höhere Einlagen über zusätzliche Sicherungseinrichtungen garantieren, sind bei der Sberbank Europe Einlagen über 100.000 Euro aber offenbar nicht abgesichert. Auf der Internetseite der Bank und auch bei den Sicherungseinrichtungen ist derzeit jedenfalls nur von der gesetzlichen Einlagensicherung.

Viel tun müssen die Sberbank-Sparer nach Angaben der ESA nicht. Kunden der Sberbank Direct in Deutschland erhalten demnach in den nächsten Tagen einen Brief von der EdB mit einem Formular. Darin müssen sie nur ihre neue Bankverbindung für die Auszahlung des Guthabens bekannt gegeben werden kann. Für österreichische Kunde der Bank hat die ESA eine Auszahlungs-Homepage aufgemacht, auf der sie sich für die Auszahlung registrieren können. Auch sie sollen in den nächsten Tagen von der ESA einen Brief erhalten mit ihrem persönlichen Login-Code. Das Geld soll innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Arbeitstagen bei den Kunden sein.

Kunden der VTB beunruhigt

Die Sberbank selbst teilte am Mittwoch mit, die europäischen Filialen seien mit starken Bargeldabflüsse konfrontiert und es gebe Drohungen gegen Mitarbeiter und Gebäude. Das Geldhaus sei nach einer Anordnung der Zentralbank nicht mehr länger in der Lage, die europäischen Tochtergesellschaften mit Liquidität zu versorgen. Das Kapitalniveau und die Qualität der Vermögenswerte reiche aber aus, um alle Sparer auszuzahlen.

Ebenfalls von den Sanktionen betroffen ist die russische Großbank VTB, die über ihre Tochtergesellschaft in Frankfurt auch viele deutsche Sparer angelockt hat. Hier ist aber noch nicht von einer Schließung die Rede. Beunruhigte Kunden versucht die Bank auf ihrer Homepage zu beschwichtigen: „Zum aktuellen Zeitpunkt können wir Ihnen bestätigen, dass Ihr Geld bei der VTB Direktbank so sicher ist, wie bei jeder anderen in Deutschland ansässigen Bank“, heißt es dort. „Die wirtschaftliche Situation der VTB Bank (Europe) SE ist stabil.“ Zugleich verweist die Bank darauf, dass die Einlagen dort ebenfalls durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro abgesichert seien und darüber hinaus der Einlagensicherungsfonds des Bundes deutscher Banken greife.

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