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#Was Sie über den Urlaub in der EU wissen müssen

Was Sie über den Urlaub in der EU wissen müssen

Reisen quer durch Europa nach dem Lockdown ohne große Hürden – geht es nach dem Willen der Europäischen Kommission, soll das vom 1. Juli an weitestgehend möglich sein. Am Dienstag teilte die Kommission mit, dass die technischen Vorarbeiten für das Ausgeben und Kontrollieren digitaler Bescheinigungen über Corona-Tests und Impfungen  – gemeinhin als grüner Pass bezeichnet – abgeschlossen sind. Eine technische Schnittstelle steht nun bereit, sie soll grenzüberschreitende Prüfungen ermöglichen und zeitaufwändige manuelle Kontrollen unnötig machen.

Einen Tag vor Inbetriebnahme der technischen Schnittstelle hatte die Europäische Kommission schon ihre Empfehlungen für Reisen bei gesunkenen Infektionszahlen vorgestellt. Vollständig Geimpfte soll demnach künftig ohne Test- und Quarantäne-Auflagen reisen dürfen, Genesene ein halbes Jahr lang, gerechnet vom Nachweis ihrer Infektion an.

Grenzen sollen leicht zu überqueren sein

Auch für Kinder geimpfter Eltern sollen Isolationspflichten wegfallen, allerdings dürften Staaten Tests verlangen. Die Rückkehr aus im Status grün eingestufter Regionen – wohl mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 25 – soll ohne Auflagen möglich sein. Damit will die Kommission einen Flickenteppich nationaler Einzelregelungen beenden. Allerdings müssen die Staaten diese Empfehlungen noch billigen.

Die neue Schnittstelle schafft die technische Grundlage für die Reiseregeln und für das System digitaler Nachweise über Tests und Impfungen namens „CovPass“. In Brüssel zeigt man sich zufrieden, diese Basis fertig zu haben, und dies einen Monat bevor die digitalen Erleichterungen großflächig greifen sollen. „Dies ist ein großer Erfolg weit vor der vorgesehenen Zeit, der uns zuversichtlich stimmt, dass das System bis zum 1. Juli vollständig in Betrieb sein wird“, sagte ein Kommissionssprecher.

Reisende – Urlauber und Geschäftsleute gleichermaßen – sollen auf Touren innerhalb der EU durch das Vorzeigen eines QR-Codes Grenzen leicht queren können. Im persönlichen digitalen Zertifikat, das der Code abbildet, werden Angaben zu Name, Geburtsdatum, dem Datum der Impfung, des jüngsten Tests oder der zurückliegenden Erkrankung, der verabreichte Impfstoff sowie zum Zertifikate-Aussteller gespeichert.

Der Datenschutz soll dadurch gewahrt sein, dass die Angaben nur im Smartphone des Reisenden gebündelt sind. Indem Systeme aus Mitgliedstaaten an die technische EU-Schnittstelle andocken, soll das Prüfen der QR-Codes möglich sein, ohne Personendaten auf einem zentralen Server zu speichern.

So einfach das System klingt, bestehen im Detail noch Herausforderungen, um eine reibungslose EU-weite Anwendung sicherzustellen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides forderte alle Mitgliedstaaten schon auf, in den kommenden Wochen „ihre nationalen Systeme zur Ausstellung, Speicherung und Überprüfung der Zertifikate vollständig fertigzustellen, damit das System rechtzeitig zur Urlaubssaison funktioniert“.

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So haben – auch in Deutschland – bislang viele Geimpfte keinen digitalen Nachweis über erfolgte Impfungen erhalten, diese Nachweise müssen nachträglich ausgestellt werden. Derzeit laufen Feldtests. Ergebnisse sollen zum bundesweiten Start einfließen, der ist noch im laufenden Quartal geplant.

Airlines haben Fragen

Der Kreis der Stellen, die in den nächsten Wochen in das neue System einzubinden sind, könnte derweil groß werden. Deutschland hatte beispielsweise mit der aktuellen Einreiseverordnung Fluggesellschaften die Pflicht übertragen, erfolgte Tests, Impfungen oder ausgestandene Infektionen zu kontrollieren – und zwar schon im Ausland, bevor Passagiere in das Flugzeug nach Deutschland steigen.

Vorerst gilt das bis zum 30. Juni. Stellt der Bundestag aber noch für weitere drei Monate eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest, besteht die Kontrollpflicht fort. Gern würden Airlines dann den ohnehin erforderlichen Check-In vor dem Flug beziehungsweise eine Bordkartenkontrolle mit dem Prüfen von Tests und Impfungen verknüpfen. Doch aus der Branche kamen zuletzt Klagen, dass noch gänzlich unklar sei, wie das erfolgen könne.

Nach EU-Angaben haben sieben Staaten mit der Ausgabe der Zertifikate begonnen; der Testlauf in Deutschland ist darin mitgezählt. In einigen Ländern – darunter Dänemark und Kroatien – laufe die Ausgabe der Zertifikate schon vollständig, heißt es von der Kommission. Weitere Staaten folgten in den nächsten Tagen und Wochen.

Das EU-Konzept sieht aber auch vor, dass der gelbe Impfausweis aus Papier weiter vorgelegt werden darf. Somit blieben Reisen möglich – auch ohne Digitalzertifikat und für Menschen, die ohne Smartphone unterwegs sein. Deren Kontrollen werden dadurch allerdings aufwändiger, da nicht bloß ein Code zu scannen wäre.

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