#Wem gehört das Mittelalter?
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„Wem gehört das Mittelalter?“
Das Mittelalter, so hat es Umberto Eco einmal formuliert, ist uns deshalb so nah, weil zentrale Charakteristika der modernen Gesellschaft wie Kapitalismus, soziale Ungleichheit oder Nationaldenken dort ihren Ursprung haben. Ecos Mittelalter ist das Mittelalter Europas, das längst unter Beschuss geraten ist. Seit Jahren sind Wissenschaftler aller Mediävistiken darum bemüht, „das“ Mittelalter von seinen geographischen wie geistesgeschichtlichen Scheuklappen zu befreien. Damit geraten verstärkt Themen wie Rassismus, soziale Ausgrenzung und kultureller Austausch etwa mit Nordafrika oder Indien in den Blick.
Damit einher geht die Aufarbeitung akademischer Fachtraditionen, deren Ursprünge oftmals im neunzehnten Jahrhundert liegen und die nicht selten von nationalistischen Ideen geprägt waren. Insbesondere in der angloamerikanischen Mittelalterforschung wird diese Debatte seit einigen Jahren mit großer Vehemenz geführt. So änderte die International Society of Anglo-Saxonists nach heftigen Diskussionen und zum Teil persönlichen Anfeindungen derer, die sich dafür starkmachten, ihren Namen in „International Society for the Study of Early Medieval England“, um den imperialistischen Konnotationen, die dem Begriff „angelsächsisch“ innewohnen, entgegenzuwirken.
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