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#Wenn der Videostream ruckelt: Das sind die häufigsten Gründe

„Wenn der Videostream ruckelt: Das sind die häufigsten Gründe“

Klötzchenbildung beim 4K-Film. Stehendes Bild ausgerechnet beim Bundesliga-Spiel des Lieblingsvereins. Oder einfach Bilder-Matsch: Immer wieder kommt es beim Videostreaming zu Problemen. Die Gründe dafür liegen oft in den eigen vier Wänden.

Jungendliche beim Streaming mit Tablet
Jungendliche beim Streaming mit TabletBildquelle: Alena Ozerova/Shutterstock.com

Natürlich gibt es viele Gründe, warum ein Videostream ruckelt. Mal ist der Grund dein eigenes WLAN, mal ist es eine zu langsame oder überlastete Internetleitung. Und das nächste Mal können es dann Probleme bei deinem Streaming-Anbieter sein. Die Ursachen sind vielfältig. Und so können unsere Tipps auch nur ein Ansatz sein, die Streaming-Probleme zu lösen. Aber vielleicht ist deine Fehlerursache, die dich regelmäßig nervt, dabei.

Die Suche nach dem Fehler solltest du in drei Teile aufteilen. Dein Zuhause, deine Leitung und das Internet. Das Problem: Nur anhand der Klötzchen oder dem Ruckeln im Bild kann man nicht ausmachen, wo das Problem liegt.

WLAN ist zu schlecht oder überlastet

Ist dein Smart TV per WLAN mit dem Internet verbunden? Nutzt du einen Laptop ohne Netzwerkkabel? Dann solltest du als erstes prüfen, ob dein WLAN das Problem sein könnte. Dabei muss es gar nicht mal dein eigenes WLAN-Netz sein. Denn wenn beispielsweise auch gerade deine Nachbarn per WLAN streamen oder große Datenmengen herunterladen, hat das auch auf dein WLAN einen Einfluss. Gleiches gilt, wenn beispielsweise dein Sohn gerade Daten überträgt – selbst wenn es nur innerhalb des Heimnetzwerkes ist.

Unser Tipp: Wenn möglich, verbinde alle Geräte, die regelmäßig große Datenmengen übertragen, per Netzwerkkabel oder notfalls Powerline mit dem Router. Ist das nicht möglich, nutze unsere Tipps für besseres WLAN. Ein wichtiger Tipp beispielsweise: Nutze das 5-GHz-Band statt des 2,4 GHz Bandes. Die meisten modernen Router unterstützen das.

  • Hintergrund: So langsam ist dein WLAN-Router wirklich

Internet-Leitung zu langsam

Ein guter HD-Stream benötigt je nach Anbieter etwa 5 bis 10 Mbit/s im Downstream. Ein UHD-Stream kann sogar locker auf 25 Mbit/s, in Spitzen auf 50 Mbit/s kommen. Eine klassische DSL-Leitung reicht da lange nicht mehr aus – sie hat 16 Mbit/s. Doch längst nicht jeder DSL-Anschluss ist auch wirklich mit 16 Mbit/s geschaltet. Selbst ein VDSL-Anschluss kann schon knapp werden, wenn du nicht der einzige Nutzer der Leitung bist. Die Folge: Der Videostream ruckelt.

Hast du nur zu bestimmten Zeiten Probleme mit dem Stream und eine vergleichsweise langsame Leitung, überprüfe, ob noch jemand deine Leitung nutzt. Nutzt jemand in deinem Haushalt parallel einen Stream? Sitzt gerade jemand am Rechner und lädt etwas herunter? Wird auf einem Tablet oder Smartphone ein Update von zahlreichen Apps gemacht? Zockt jemand in deinem Haushalt an der Konsole?

Internet-Anbieter ist überlastet

Internet ist grundsätzlich ein Shared Medium. Das heißt, du teilst dir die Leitung mit anderen Kunden. Mobilfunknetze und Kabel-Internet sind die prominentesten und am häufigsten betroffenen Netze, bei denen eine Überlastung durch zu viele Kunden auftritt. Umgekehrt kann man aber auch argumentieren, dass es nicht zu viele Kunden gibt, sondern der Anbieter zu schlecht ausgebaut hat.

Was nur wenige wissen: Auch DSL, VDSL und sogar viele Glasfaser-Netze sind solche Shared-Medium-Zugänge – wenngleich auf einem zu vernachlässigenden Niveau. Denn bei letztem bekommen oft alle Wohnungen in einem Haus dasselbe Glasfasersignal und das Modem filtert nur das eigene Signal raus. Bei VDSL oder Kabel hängen deutlich mehr Kunden an einer Glasfaserleitung. Wenn also beispielsweise an einem VDSL-Kasten zu viele Kunden gleichzeitig viele Daten übertragen, kann auch hier dein Videostream ruckeln. Ändern kannst du das nicht. Du kannst dich nur bei deinem Anbieter beschweren. Oder aber die Infrastruktur wechseln – also vom Kabel zu DSL oder umgekehrt. Ein reiner Anbieterwechsel innerhalb der VDSL-Technik wäre nicht in jedem Fall ausreichend.

Netzknoten überlastet

Daten, die du überträgst, bleiben nur selten im Netz deines Anbieters. Über sogenannte Peering-Points werden sie an andere Netzbetreiber übergeben. Wo und wie das passiert, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Teilweise werden dafür zentrale und offene Netzknoten genutzt. Prominentes Beispiel dafür ist der De-CIX in Frankfurt am Main. Aber auch in vielen anderen Großstädten gibt es solche Austauschpunkte, an denen viele Netzbetreiber ihre Netze zusammenschließen.

Mit großen Anbietern wie Netflix, Google, Amazon oder Dienstleistern, die für den Transport von Streaming-Daten zuständig sind, gibt es aber oftmals auch private Peering-Points. Das hat den Hintergrund, das Netflix beispielsweise viele Daten in die Netze der Internetprovider schiebt, aber nur wenig Traffic zurückfließt. Eine Zusammenschaltung auf Gegenseitigkeit ist hier ein einseitiges Geschäft. Beim Private-Peering geht es also oftmals auch um Geld. Sind diese Peering-Points unterdimensioniert, ruckelt dein Videostream. Vor allem, wenn das Datenaufkommen sprunghaft ansteigt, kann das vorkommen. Ändern kannst du das nur, indem du deinen Provider oder den Streaming-Dienst wechselst. Denn dann wechselst du auch den Übergabepunkt.

Streaming-Anbieter hat keine Kapazität

Am Ende der Streaming-Kette steht der Streaming-Anbieter selbst oder aber seine Netz-Partner. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass du beispielsweise Daten, die du von Amazon oder Netflix abrufst, natürlich nicht aus den USA bekommst. Auch zentrale Server in Deutschland gibt es in dieser Form längst nicht mehr.

Zum Einsatz kommen sogenannte Content Delivery Networks (kurz CDN). Hier wird häufig nachgefragter Inhalt intelligent über dezentrale Service in ganz Deutschland verteilt. Bist du beispielsweise in Potsdam und rufst dort einen Film ab, so kommt er vermutlich aus einem Berliner Rechenzentrum, während der gleiche Film vom gleichen Anbieter zur selben Zeit von einem Nutzer aus Darmstadt von einem Frankfurter Server kommt. Auch diese Anbieter sind nicht unfehlbar. Wenn hier Fehler auftreten, macht sich das auch in der Regel direkt bei mehreren Internetdiensten bemerkbar.

Wenn dein Videostream ruckelt, kann auch deine Technik zu alt sein

Ganz trivial kann es aber auch sein, dass die Technik, die du zum Abspielen nutzt, nicht mehr State of the Art ist. Hast du beispielsweise deinen Fire TV Stick von Amazon vor drei oder vier Jahren gekauft, kommt dieser möglicherweise mit der ein oder anderen Anwendung nicht mehr klar. Und auch Smart-TVs altern, was die Unterstützung von Apps angeht, schneller, als dir lieb ist. Bevor du aber einen neuen Fernseher kaufst, nutze die günstigere Alternative: Einen neuen Streaming Stick. Ebenfalls bei alter Technik ein Thema: Der veraltete und dadurch zu langsame WLAN-Standard.


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Bildquellen

  • Glasfaser-Leerrohr: Thorsten Neuhetzki
  • Jungendliche beim Streaming mit Tablet: Alena Ozerova/Shutterstock.com

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