#Wer folgt auf Tsipras bei der griechischen Linken?

Alexis Tsipras hat eingesehen, dass unter seiner Führung die Linkspartei nichts mehr gewinnen würde. Für die Nachfolge kandidiert unter anderem eine seiner früheren Ministerinnen.

Zwar hat Griechenland seit 2020 erstmals in seiner Geschichte eine Staatspräsidentin. Es hatte immerhin auch schon einmal eine Außenministerin. Doch insgesamt sind in der Spitzenpolitik nur wenige Frauen vertreten. Nachdem die Sozialdemokratin Eva Kaili unter Korruptionsverdacht ihr Amt als Vizepräsidentin des Europarlaments aufgeben musste, ist es noch eine weniger. Doch ist es möglich, dass die einstweilen immer noch wichtigste Oppositionspartei, das „Bündnis der radikalen Linken“ (Syriza), künftig von einer Frau geführt wird. Nachdem Parteichef Alexis Tsipras, Ministerpräsident von 2015 bis 2019, seinen Rücktritt angekündigt hat, sortiert sich die Partei neu und sucht nach einem Weg, wieder zur stärksten politischen Kraft des Landes zu werden.

Davon war Syriza zuletzt weit entfernt. Bei der Parlamentswahl am letzten Junisonntag erhielt die einstige Regierungspartei kaum 18 Prozent der Stimmen. Den Erfolg der konservativen Nea Dimokratia (40,6 Prozent) und ihres wiedergewählten Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis gefährdete sie nicht einmal ansatzweise. Es war bereits die dritte Parlamentswahl in Folge, die Syriza unter Tsipras verlor. Hinzu kommen verlorene Kommunal- und Europawahlen.