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#Wer klug ist, schaut zweimal hin

Die bedeutendste Kunstmesse der Welt“ hat wieder ihre Tore in der Heimat geöffnet, und was die Art Basel für ihre Geburtsstadt am Oberrhein bedeutet, wird Gästen schon in der Tram Richtung Messeplatz immer wieder vor Augen geführt: Von „43.000 Übernachtungen“ ist dort auf Werbetafeln zu lesen, von „285 Galerien aus 36 Ländern“ – was nicht ganz stimmt, tatsächlich sind es 284 –, von „90.000 Besuchenden“ und „15.000 Menschen im Einsatz“. Für eine knappe Woche im Juni ist Basel unbestreitbar das Gravitationszentrum des globalen Kunsthandels, zu dessen Anziehungskraft rund um die Großveranstaltung auch ein halbes Dutzend Satellitenmessen vor Ort und zugkräftige Ausstellungen in den Museen beitragen.

Um nur einige zu nennen: Auf der Liste Art Fair für junge Kunst dominieren Medienkunst und Beiträge aus Asien; die Fondation Beyeler zeigt mit Jean-Michel Basquiat einen Blockbuster-Star; im Kunstmuseum kann man sich in die stille Kunst Andrea Büttners versenken; und zum Publikums- wie Kritikerliebling hat sich im zweiten Jahr seines Bestehens der von lokalen Künstlern, Kuratoren und Galeristen organisierte Basel Social Club gemausert: Am neuen Standort in einer ehemaligen Mayonnaisefabrik bespielen nun 100 Galerien riesige Betonhallen, zwischen denen Bars und Pop-up-Bistros zum Verweilen im kreativen Industrial-Chic laden. Was bei Standpreisen von nur 1500 Franken und freiem Eintritt auf den ersten Blick wie der maximale Gegensatz zur elitären Art Basel wirkt, ist tatsächlich vielfältig mit ihr verwoben. Ob Newcomer wie die Johannesburger Kunsthandlung blank projects oder die Blue-Chip-Galerie Hauser & Wirth: Nicht wenige Händler sind da und dort vertreten, und auch Liste-Teilnehmer nutzen die Gelegenheit zum Doppelauftritt.

Stoiker am Bug eines brennenden Schiffs: Adel Abdessemeds Videoinstallation „Jam Proximus Ardet, the last video“, 2021, präsentiert von der Galerie Continua im „Unlimited“-Bereich



Bilderstrecke



In den Hallen, in der Stadt
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Kunst auf der Art Basel in Basel

Der Art Basel geht dadurch nichts verloren, im Gegenteil. In diesem Jahr war der Andrang schon an den beiden für kaufkräftige Sammler, VIPs und Presse gedachten Preview-Tagen derart groß, dass anders als im Vorjahr kaum noch ein Durchkommen war an den Ständen der Megagalerien im Erdgeschoss von Halle eins, wo das Beste vom Besten zusammenkommt und prompt erste Millionengeschäfte abgeschlossen wurden – Déjà-vus inklusive. Dass eine Spinnenskulptur von Louise Bourgeois bei Hauser & Wirth kurz nach der Eröffnung ganz nach oben kletterte, indem „Spider IV“ von 1996, ein Exemplar aus einer Edition von sechs, für 22,5 Millionen Dollar den Besitzer wechselte, erinnerte an 2022. Damals hatte ein raumfüllender Achtbeiner der Künstlerin der in Zürich gegründeten Galerie allerdings die Rekordsumme von 40 Millionen eingebracht.

In dieser Preisklasse hat auf der laufenden Messe die New Yorker Galerie Acquavella etwas im Angebot: ein hypnotisch in Gelbtönen leuchtendes Gemälde Mark Rothkos aus dem Jahr 1955 – für 60 Millionen Dollar. Dass dieses so enigmatische wie charakteristische Werk immer noch zu haben ist, kann man als Sym­ptom einer neuen Bedachtsamkeit werten, auch wenn der globale Umsatz mit Kunst im Vorjahr wieder über vorpandemisches Niveau gestiegen ist. Doch in nicht nur wirtschaftlich seither ruhiger gewordenen Zeiten überlegen selbst Topsammler genauer, wie sie investieren wollen. Das stellt auch Rachel Lehmann, Mitgründerin der Galerie Lehmann Maupin aus New York, fest und ergänzt: Im Gefolge der Pandemie sei der Markt zwar offener und diverser geworden, doch zugleich sei bei Kunden eine neue Wertschätzung von Erfahrenheit zu spüren, sei es der Händler oder Künstler. Bewährtes verheißt Sicherheit.

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