#Wer wird Molluske des Jahres 2025?

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Glaucus atlanticus
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Der Blaue Drache (Glaucus atlanticus) sieht spektakulär aus und ist daneben auch äußerst raffiniert: Die räuberische Meeresschnecke nutzt gestohlene Nesselkapseln giftiger Staatsquallen zur Verteidigung. ©Xavi Salvado
Zum fünften Mal rufen die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung und die Unitas Malacologica, die weltweite Gesellschaft für Molluskenforschung, zur Wahl der „Molluske des Jahres“ auf.
Kraken, Muscheln, Schnecken und Kalmare: Mit etwa 130.000 lebenden Arten weltweit stellen die Mollusken nach den Arthropoden die zweitgrößte Tiergruppe dar. Sie haben fast alle Ökosysteme besiedelt und sind in der Tiefsee, im Süßwasser und an Land zu finden. Fünf faszinierende Weichtiere haben es ins Finale geschafft und stehen noch bis zum 31. März zur Wahl. Julia Sigwart vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum sagt: „Mit der Wahl der ‚Internationalen Molluske des Jahres‘ wollen wir zeigen, wie breit gefächert und außergewöhnlich diese Tiergruppe ist und wie wichtig es ist, sie zu schützen und weiter zu erforschen.“
Schatzkiste Natur: Im Meer und im Boden gibt es zahlreiche unentdeckte Organismen – und damit viele mögliche medizinische Wirkstoffe, an denen auch Julia Sigwart forscht. Einige zugelassene Medikamente aus solchen Naturstoffen gibt es bereits, etwa gegen Krebs.
Viele Mollusken-Arten spielen in ihrem Ökosystem eine bedeutende Rolle als Nahrungsquelle oder Wasserfilter. Sie können außerdem als Öko-Indikatoren für den Zustand von Lebensräumen dienen. Ihre harten, langlebigen Schalen sind die häufigsten Fossilien und helfen Forschenden dabei, das Alter von Gesteinen zu bestimmen sowie frühere Lebensräume zu rekonstruieren.
Viele Mollusken, vor allem Land- und Süßwassermuscheln, sind durch Verschmutzung und Zerstörung ihres Lebensraums vom Aussterben bedroht. Auch der Handel mit den prächtigen Gehäusen vieler Muscheln gefährdet die Bestände und ist deshalb für geschützte Arten verboten.
Wo einerseits Arten vom Aussterben bedroht werden, sind andererseits zahlreiche Arten noch gar nicht entdeckt, geschweige denn wissenschaftlich beschrieben. Unter den Weichtieren gibt es eine enorme genomische Vielfalt, doch bislang wurden nur wenige Genome vollständig sequenziert. „Um diese faszinierenden Tiere besser zu verstehen, werden wir das Genom der Gewinner-Art bei Senckenberg vollständig entschlüsseln. Wir sind schon sehr gespannt, welche Art in diesem Jahr den Titel erhält“, sagt Biologin Carola Greve vom Senckenberg Forschungsinstitut.
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