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#Wettskandal in Italien: Strafe und Spielverbot für Nicolò Fagioli von Juventus Turin

Wieder einmal erschüttert ein Wettskandal den italienischen Fußball. Nun wird Juve-Spieler Fagioli vom Verband bestraft – und will seine Spielsucht behandeln lassen.

Die Einigung kam schnell: Nicolò Fagioli, Fußballprofi bei Juventus Turin und Italiens derzeit wohl bekanntester Spielsüchtiger, darf die nächsten zwölf Monate nicht für seinen Verein auflaufen und muss 12.500 Euro Strafe bezahlen. Der italienische Fußballverband hat damit gegen das 22 Jahre alte Mittelfeldtalent eine deutlich reduzierte Strafe verhängt. Verstöße gegen das Wettverbot für Fußballprofis, die keine Sportwetten auf nationale und internationale Begegnungen ihrer eigenen Sportart abschließen dürfen, werden laut Artikel 24 des Sportgesetzbuches mit drei Jahren Sperre und 25.000 Euro Strafe geahndet.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Weil Fagioli die Vorwürfe zugab und seine Spielsucht eingestand, kommt er vergleichsweise glimpflich davon. In den letzten fünf Monaten seiner Sperre wird er zunächst eine Psychotherapie zur Überwindung seiner Spielsucht durchlaufen und sodann an Schulen und Sporteinrichtungen vor Kindern und Jugendlichen von seinen Erfahrungen berichten. Neben Fagioli sind drei weitere Profis – unter ihnen zwei Nationalspieler – ins Visier der Ermittler wegen Sportwetten auf illegalen Internetseiten geraten. Sie entsprechen dem gleichen Persönlichkeitsprofil: Anfang zwanzig, überaus talentiert, seit Jugendzeiten in den Akademien der besten italienischen Klubs ausgebildet, dann zu deren Kadern oder zu jenen von europäischen Spitzenklubs für Millionengehälter verpflichtet.

Fagioli hat über die Jahre Spielschulden in Höhe von drei Millionen Euro aufgehäuft, das Geld hat er sich bei den Betreibern der illegalen Wetten und bei Kredithaien geliehen. Sein Jahressalär bei Juventus beläuft sich auf eine Million Euro netto. Jüngst hatten ihm seine Gläubiger gedroht, man werde ihm „die Beine brechen“, sollte er seine Schulden nicht begleichen. Die Verhandlungen der Juristen des Fußballverbands mit den anderen drei Verdächtigen über ein Schuldbekenntnis im Gegenzug für Strafmilderung dauern an. Es heißt, es seien noch weitere Profis in das illegale Wettgeschäft verwickelt.

Nun fragen sich nicht nur Italiens Tifosi, wie vom Glück verwöhnte junge Männer auf solche Abwege geraten können. Wo waren die Eltern und Freunde, wo die Betreuer und Trainer der Vereine, wo die Berater und die Mannschaftskameraden? Gabriel Gravina, Präsident des italienischen Fußballverbands, sagt zum neuesten Skandal im italienischen Fußball: „Die Spielsucht ist eine Plage unserer Gesellschaft, nicht des Fußballs. In Italien sind davon mehr als fünf Millionen betroffen, anderthalb Millionen sind manifest spielsüchtig. Wer immer von unseren Jungs Hilfe braucht, dem helfen wir.“

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