#Brinkhaus verzichtet zugunsten von Merz auf Fraktionsvorsitz

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus überlasst dem künftigen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz den Fraktionsvorsitz. Seinen Verzicht kündigte Brinkhaus am Donnerstagabend in einem Brief an die Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU an, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Brinkhaus schlägt demnach vor, den neuen Fraktionsvorsitzenden bereits am 15. Februar zu wählen.

Mit dem Verzicht beendet Brinkhaus einen Konflikt, der zwischen Merz und ihm schwelte. Die Amtszeit als Fraktionsvorsitzender währt für Brinkhaus nur bis zum 30. April. Er hatte lange Interesse bekundet, den Posten weiter zu behalten. Im schlimmsten Fall hätte der Partei damit in der Zeit der ersten drei Landtagswahlkämpfe nach der Bundestagswahl ein offenes Ringen zwischen dem CDU-Fraktionsvorsitzenden und dem neuen CDU-Parteivorsitzenden gedroht.

Merz war beim digitalen CDU-Parteitag am vergangenen Wochenende mit einem fulminanten Ergebnis zum Nachfolger von Armin Laschet gewählt worden. Knapp 95 Prozent der Delegierten stimmten für ihn, die Abstimmung muss noch durch die Auszählung der Briefwahl bestätigt werden. Zuvor hatte Merz bereits in einem Mitgliederentscheid seine Mitbewerber Helge Braun und Norbert Röttgen klar hinter sich gelassen.

Die meisten Beobachter hatten damit gerechnet, dass Merz mit dem klaren Ergebnis im Rücken nicht nur nach dem Fraktionsvorsitz greifen könne, sondern müsse, um die Partei nach ihrer historischen Niederlage bei der vergangenen Bundestagswahl wieder zu einen und aufzurichten.