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#Wie Australien zum Impf-Vorbild wurde

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Wie Australien zum Impf-Vorbild wurde

Im City Gym in der Innenstadt von Sydney stählen schon seit dem Jahr 1978 die Großstädter ihre Muskeln. Einst hatte Sydneys Schwulenszene in dem Fitnessklub ein Refugium gefunden. Dann trainierten hier sogar Hollywoodstars wie Arnold Schwarzenegger. Im Erdgeschoss stemmen auch an diesem Tag muskelbepackte Männer und Frauen Gewichte, im Obergeschoss rennen sie schnaufend über die Laufbänder, daneben dreschen einige von ihnen in einem Boxstudio auf Sandsäcke ein. Nur die strengen Hygieneregeln erinnern noch an die Corona-Gefahr. Am Eingang prüft ein Mitarbeiter den Impfstatus der Mitglieder, den Check-in mit der Corona-App und misst die Körpertemperatur mit einem elektronischen Handthermometer.

Es sieht so aus, als hätten nicht nur die Bodybuilderinnen und Bodybuilder einiges nachzuholen. In den vergangenen zwei Jahren standen die Laufbänder mehr als sechs Monate lang still, die Boxsäcke hingen regungslos von der Decke herab. Zweimal habe der Klub für mindestens drei Monate komplett schließen müssen, sagt Billy Kokkinis, der das Studio seit mehr als vier Jahren führt. Der 50 Jahre alte Australier sitzt an einem Biertisch vor seinem Fitnessklub. „Es war ein riesiger Schock, so plötzlich schließen zu müssen. Als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen.“ Kurz nach Wiedereröffnung Mitte Oktober steckten sich in dem Klub dann auch noch 15 Personen mit dem Virus an.

Billy Kokkinis, 55, leitet den Fitnessklub City Gym in Sydney und hat zwei Lockdowns und einen Coronausbruch in dem Studio hinter sich gebracht.


Billy Kokkinis, 55, leitet den Fitnessklub City Gym in Sydney und hat zwei Lockdowns und einen Coronausbruch in dem Studio hinter sich gebracht.
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Bild: Till Fähnders

Doch das ist mittlerweile Pandemiegeschichte. Während in Zentraleuropa die Infektionszahlen hochschnellen, schreitet Australien mit der Öffnung voran. Mitte Oktober feierte Sydney seinen „Tag der Freiheit“. Nicht nur die Fitnessstudios, auch die Bars und Restaurants sind wieder geöffnet – jedenfalls für vollständig Geimpfte. Auf den Straßen blüht das Leben wieder auf. Der Grund sind die extrem hohen Impfquoten, die mehrere australische Bundesstaaten mittlerweile erreicht haben. In New South Wales sind fast 92 Prozent der Einwohner, die älter als 16 Jahre sind, vollständig geimpft, fast 95 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten. Im Nachbarstaat Victoria sind mehr als 88 Prozent vollständig geimpft, im Hauptstadtterritorium Canberra sogar 97 Prozent. Landesweit sind fast 92 Prozent mindestens ein einziges Mal und 85,5 Prozent zweimal geimpft.

Wie lange war Null-Covid sinnvoll?

Es sind Zahlen, von denen man vor ein paar Monaten nicht zu träumen gewagt hätte. Sie wurden auch ohne Impflicht und deutlich schneller erreicht als ursprünglich erwartet. „Ein Seufzer der Erleichterung“ gehe nun durch das Land, sagt Alexandra Martiniuk, Epidemiologin an der Universität von Sydney. Mit einer Abriegelung der Innen- und Außengrenzen, strengsten Quarantäneanforderungen und temporären Ausgangssperren hatte Down Under das Virus mehrfach zurückgedrängt. Dank der Null-Covid-Strategie waren während der ersten beiden Wellen im Jahr 2020 selbst zum Höhepunkt täglich weniger als 500 Fälle gemeldet worden. Für die Befürworter einer Null-Covid-Strategie in Deutschland wurde Australien zum Musterbeispiel.

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