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#Wie Drohnen in der Forschung eingesetzt werden

„Wie Drohnen in der Forschung eingesetzt werden“

Tornados auf der Spur

Wenn Tornados durch Nordamerika pflügen, steigen prompt Drohnen auf, bei Tageslicht. Von oben lässt sich die Schneise, welche die gefürchteten Windhosen hinterlassen, sofort überblicken. Die Videobilder der Drohnen liefern wertvolle Informationen über das Ausmaß der Zerstörung und die Stärke des Sturms, außerdem können Meteorologen mithilfe der Bilder Tornados von anderen Sturmschäden unterscheiden. Die mitunter aufwendig gedrehten Videos sind allerdings nicht nur für meteorologische Forensiker wertvoll, sondern auch für Medien.

In Deutschland werden hin und wieder ebenfalls Drohnen eingesetzt, um das Schadensbild eines Sturms zu analysieren. Auch hierzulande bilden sich von Jahr zu Jahr etliche Tornados mit unterschiedlicher Stärke, Ende Mai zog ein heftiges Exemplar durch Paderborn. Tornados hinterlassen typische Spuren, die rotierende Kraft des Sturms sorgt für Chaos, Bäume oder Maispflanzen liegen anschließend wie Mikadostäbchen kreuz und quer. Im Gegensatz dazu bleibt bei heftigen Fallböen, die auch bei Gewittern auftreten, ein relativ geordneter Schaden zurück. Umgeknickte Bäume liegen dann in derselben Richtung.

Drohnen seien ein wichtiges Hilfsmittel im unwegsamen Gelände, in Städten reichten in der Regel die Dokumentationen vom Boden für die Schadensanalyse, sagt Andreas Friedrich, der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienstes. In Deutschland lassen die Meteorologen und Stormchaser des privaten Anbieters Skywarn Drohnen nach Unwettern aufsteigen, zudem liefern Meteorologen der europäischen Unwetterforschungsorganisation ESSL solche Videobilder von oben. Der Deutsche Wetterdienst verfügt zwar nicht über eigene Drohnen, die Schadensanalysen von Unwettern vornehmen, ist daran aber beteiligt.

Entwurzelte und angebrochene Bäume im Everstorfer Forst (Grevesmühlen) nach einem Sturm Februar 2022.


Entwurzelte und angebrochene Bäume im Everstorfer Forst (Grevesmühlen) nach einem Sturm Februar 2022.
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Bild: dpa

Dennoch setzt auch der Wetterdienst Drohnen ein. Servicekräfte des DWD nutzen die Technik, um die Radaranlagen auf abgelegenen Erhebungen zu überprüfen. Mit den Anlagen schaut der Deutsche Wetterdienst in Wolken hinein und erstellt dadurch das Regenradar, das Millionen von Nutzern auf ihren Apps abrufen. Die Drohnen seien also ein Mittel, um die technische Infrastruktur zu erhalten, sagt Friedrich.

Außerdem kommen Drohnen bei Messkampagnen zum Einsatz. Eine davon fand vergangenen Sommer am Meteorologischen Observatorium Lindenburg in Brandenburg statt, mehrere Forschungseinrichtungen und Universitäten waren daran beteiligt. Die Forscher interessierten sich dabei hauptsächlich für kleinräumige Gewitterzellen, die wie aus dem Nichts entstehen und lokal zu heftigen Zerstörungen führen können. Mit den Drohnen gelang es, den Aufbau solcher Gewitter zu vermessen – und den Ausfluss von kalter Luft, den sogenannten Cold Pools, besser zu verstehen.

Als Ersatz für regelmäßig aufsteigende Wetterballons taugen Drohnen hingegen nicht. Die mit Helium gefüllten Ballons schweben mit dem Wind empor und reichen bis weit in die Stratosphäre in dreißig Kilometer Höhe. Drohnen hingegen verfügen über einen eigenen Antrieb, sind für derlei Messkampagnen also ungeeignet. (frey)

Schatzsuche aus der Vogelperspektive

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