Nachrichten

#Ryanair verlässt den Flughafen Frankfurt

Ryanair verlässt den Flughafen Frankfurt

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair wird ihre Basis am Frankfurter Flughafen zum 31. März dieses Jahres wieder schließen, das hat der neue Airline-Chef Eddie Wilson am Freitag gegenüber der F.A.Z. bestätigt. Die Low-Cost-Airline war erst 2017 nach Frankfurt gekommen. Bis dahin hatte Ryanair für Passagiere aus dem Rhein-Main-Gebiet nur den Flughafen Hahn im Hunsrück als Abflugsort angeboten.

Die fünf Flugzeuge der Iren auf Deutschlands größtem Flughafen sollen auf andere Flughäfen verteilt werden. Als Grund führt Ryanair zu hohe Flughafenentgelte an. Der Frankfurter Flughafenbetreiber hatte diese gerade um 4,3 Prozent angehoben.

In einer ersten Stellungnahme bedauerte ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport die Entscheidung. Die Begründung sei allerdings aus Frankfurter Sicht nicht plausibel. Die neue Entgeltordnung, die im übrigen stets vom hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium zu genehmigen sei, sei eine Erhöhung, die im europäischen Vergleich mit Flughäfen ähnlicher Größe „ausgesprochen moderat“ sei. Tatsächlich hat etwa der Flughafen London-Heathrow Ende 2021 von der britischen Civil Aviation Authority die Genehmigung erhalten, die Flughafenentgelte um rund 50 Prozent anzuheben.

„Diskriminierungsfreie Verkehrsrückgewinnungsprogramme“

Bei Ryanair hieß es am Freitag dagegen, dass andere Flughäfen mit niedrigeren Entgelten die Erholung des Flugverkehrs nach dem Einbruch durch die Corona-Pandemie förderten. Leider habe sich Frankfurt dafür entschieden, die Preise noch weiter zu erhöhen, wodurch Deutschlands größter Flughafen im Vergleich zu europäischen Flughäfen nicht mehr wettbewerbsfähig sei.

Ryanair wolle dennoch weiter in Deutschland investieren und zwar in dreistelliger Millionenhöhe, hieß es weiter. So werde man beispielsweise am Flughafen Nürnberg zwei Flugzeuge stationieren. Der Bundesregierung halten die Iren einmal mehr vor, „etablierte Fluggesellschaften wie die Lufthansa“ mit Milliardenhilfen zu schützen, anstatt „diskriminierungsfreie Verkehrsrückgewinnungsprogramme“ einzuführen, von denen alle Fluggesellschaften profitieren könnten.

Wissen war nie wertvoller

Lesen Sie jetzt F+ 30 Tage kostenlos und erhalten Sie Zugriff auf alle Artikel auf FAZ.NET.

JETZT F+ LESEN


Die in Frankfurt stationierten Crews inklusive der Piloten und Pilotinnen haben den Angaben zufolge bereits die Mitteilung über die Schließung der Basis Ende März 2022 erhalten. Alle Besatzungsmitglieder hätten aber die Möglichkeit, innerhalb des Ryanair-Netzes einen alternativen Arbeitsplatz zu bekommen, zumal Ryanair die Auslieferung von 210 neuen Flugzeugen angekündigt hatte, um nach der Corona-Pandemie schneller als andere wachsen zu können.

Ryanair wolle außerdem mit 65 neuen Boeing B737-8200 in diesem Sommer in Europa für einen neuen Wachstumsschub sorgen. Es gebe zudem viele andere Flughäfen in ganz Europa, die mit Ryanair wachsen wollten. Doch Frankfurt habe sich dafür entschieden, „Verkehr und Arbeitsplätze durch eine Erhöhung der Flughafenentgelte zu vertreiben“, anstatt der irischen Fluggesellschaft einen Anreiz zum Bleiben und Wachsen zu geben.

Ryanair hatte 2017 den Betrieb in Frankfurt aufgenommen, nachdem der Flughafenbetreiber Fraport AG in der Entgeltordnung von 2017 ein Anreiz-Programm aufgelegt hatte, das für neu in Frankfurt startende Fluggesellschaften Entgeltvorteile vorsah und auch für bereits dort etablierte, die neue Verbindungen bedienten. Diese Vergünstigungen, mit der Frankfurt die Zahl der Verbindungen und damit die Konkurrenzfähigkeit steigern wollte, sind allerdings planmäßig von Jahr zu Jahr abgeschmolzen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!