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#Punit Renjen, ein Junge aus Rohtak in Indien

Der designierte neue Aufsichtsratsvorsitzende von SAP wird ein aktiver Kontrolleur sein. Das machte Punit Renjen bei seiner kurzen Vorstellung auf dem Aktionärstreffen in Mannheim klar. Sein Ziel sei es, das Unternehmen mit Leidenschaft in die Zukunft zu führen und das Potenzial, das noch in SAP schlummere zu entfesseln, sagt er.

Bernd Freytag

Wirtschaftskorrespondent Rhein-Neckar-Saar mit Sitz in Mainz.

Die Wahl des ehemaligen Deloitte-Chefs in den Aufsichtsrat gilt als sicher. Im nächsten Jahr dann soll er den SAP-Gründer Hasso Plattner als Chef des Kontrollgremiums ablösen. Damit geht der letzte der Gründer von Bord. Für SAP, das wertvollste börsennotierte Unternehmen Deutschlands, ist das eine Zeitenwende.

Renjen sagte, Plattner sei eine Ikone und Legende. Die Fußstapfen in die er trete, könnten nicht größer sein. Zugleich macht er klar, dass mit ihm eine neue Zeit beginnen werde. „Ich bin nicht Hasso Plattner und werde auch nicht versuchen, Hasso Plattner zu sein.“ Der 61 Jahre alte Amerikaner verwies mit Selbstbewusstein und Stolz auf seinen Weg von seinem Geburtsort, der indischen Kleinstadt Rohtak, über ein Stipendium zum Studium nach Amerika bis zu 36 Jahre bei Deloitte führte, einem Beratungsgiganten mit mehr als 400.000 Beschäftigten.

Als Berater hat Renjen SAP schon kennengelernt

In seinen sieben Jahren als Deloitte-Vorstandschef sei der Umsatz von 35 Milliarden Auf mehr als 60 Milliarden Dollar gestiegen. Über seine Arbeit als Berater kenne er SAP und das Ökosystem aus Kundensicht gut und er wisse auch, „wo es noch hakt“. Zugleich sei SAP ein Unternehmen mit „Kultstatus“ und einem „unglaublichen Erbe“. Dass er, der Junge aus Rohtak, nun Aufsichtsratsvorsitzender eines solchen Unternehmen werden könne, habe er niemals zu träumen gewagt.

In einem Brief an die Aktionäre hatte Plattner seinen Nachfolger Renjen als exzellenten Kandidaten bezeichnet, „um den Vorsitz in einer Zeit zu übernehmen, in der die SAP den grundlegendsten strategischen Wandel in ihrer 50-jährigen Geschichte durchläuft“. Renjen besitzt wertvolle Erfahrungen über die Bedürfnisse von Unternehmen im schnelllebigen Geschäftsumfeld und sei „somit ein echter Gewinn für die SAP“.

Er selbst wolle die Zeit nach der Wahl für die Einarbeitung nutzen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. „Ich habe ihn gebeten, mich mit Fragen zu löchern, und werde alles dafür tun, um eine ordnungsgemäße Übergabe zu ermöglichen.“ Der 79 Jahre alte Plattner steht dem Aufsichtsrat seit 2003 vor und hat seine Nachfolge zum Ärger etlicher Investoren trotz seines fortgeschrittenen Alters mehrfach hinausgeschoben.

Doppelrolle als Kontrolleur und Gründerfigur

Als einer von fünf Mitgründern ist er mehr als nur ein einfacher Aufseher. In dem von ihm ins Leben gerufenen universitätsnahen Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam werden bis heute wichtige technologische Neuerungen für SAP erdacht. Den verzögerten Übergang begründete Plattner unter anderem damit, dass gerade in Krisenzeiten Kontinuität gefragt sei.

Allerdings haben sich potentielle Kandidaten auch schwergetan oder wurden von Plattner mit der Zeit als zu leicht befunden. Der lange als Nachfolger gehandelte ehemalige Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe ist mittlerweile Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens. S

pätestens als Plattner noch einmal verlängerte, war Beobachtern klar, dass ihm auch der altgediente SAP-Vorstand Gerhard Oswald nicht an die Spitze des Kontrollgremiums folgen wird. Rouven Westphal schließlich, Vertrauter und Geschäftsführer seiner Stiftung, wurde zwar 2021 in den Aufsichtsrat gewählt, ihm fehlt allerdings das internationale Gewicht.

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