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#Wischen impossible

Wischen impossible

Als wir vor zehn Jahren die ersten Staubsaugerroboter ausprobierten und hier beschrieben, steckte die Technik gerade in ihren Kinderschuhen: Die flachen Geräte navigierten frei durch den Raum, hatten optische Sensoren eingebaut, um Möbel und andere Hindernisse zu umfahren, was aber nicht immer funktionierte. Vor Treppenstufen musste man ein Magnetband verkleben, damit sich der Roboter nicht in die Tiefe stürzte.

Michael Spehr

Die jüngste Generation der Saugroboter navigiert deutlich besser und raffinierter durch den Raum, und es kommt eine zweite Funktion dazu: Sie wollen als Wischroboter auch jenseits von Krümeln und Staub auf glatten Flächen für Sauberkeit sorgen. Wischen impossible, mag man zunächst einwenden, wenn man dabei an eine Nassreinigung denkt, der Dreck mit Druck von der Oberfläche gelöst wird und zuerst im Lappen und anschließend im Wischwasser landet.

Saug- und Wischroboter fahren indes mit einem Gewicht von nur drei bis vier Kilogramm über den Boden und können keinen Druck aufbauen, sondern nur einen mit Wasser befeuchteten Lappen über die Oberfläche schieben. Das wird man wohl kaum als Wischen bezeichnen, sagt die Hausfrau. Deshalb gibt es reine Wischroboter, die mit einer Art Rüttelplatte das Problem des fehlenden Andrucks kompensieren wollen.

Wir haben ein Kombigerät ausprobiert, dessen kleiner Bruder im Januar als Tipp der „Stiftung Warentest“ empfohlen wurde. Der Deebot Ozmo 950 von Ecovacs ist nicht das teuerste Gerät des chinesischen Herstellers, sondern saugt und wischt in der gehobenen Mittelklasse. Es kostet um die 500 Euro, und seine Besonderheit sind die lange Akkulaufzeit von 200 Minuten sowie die Möglichkeit, die Räumlichkeiten von zwei Etagen des Hauses zu speichern und zu reinigen.

An Treppenstufen macht er halt.



Bilderstrecke



Test
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Deebot Ozmo 950 von Ecovacs

Der Deebot Ozmo ist schnell eingerichtet, an der Unterseite befindet sich der 240 Milliliter fassende Wassertank, und dort lässt sich auch das mitgelieferte Wischtuch ansetzen. Wer nur staubsaugen will, lässt das Tuch weg. Der Staub wiederum landet in einem recht kleinen, 430 Milliliter fassenden Behälter, der an der Oberseite des Geräts eingesetzt wird. Der Roboter muss mit der App am Smartphone in Betrieb genommen und ins heimische W-Lan eingebunden werden. Vor der ersten Reinigungsaktion achte man auf ein Detail, auf das man nicht hingewiesen wird: In der App muss man den „erweiterten Modus“ einschalten, damit die Roboterfahrt durch die Wohnung gespeichert und eine digitale Karte der Etage angelegt wird.

Anschließend orientiert sich der Ecovacs auf der Etage, erstellt besagte Karte, und hier muss man achtgeben, dass Treppenstufen provisorisch blockiert und andere Hindernisse tunlichst weggeräumt werden. Ist eine Karte einer Etage erstellt, kann man am Smartphone mit dem Finger Sperrbereiche einzeichnen, die der Roboter künftig meidet. Das geht dank Zoom sehr genau. Wir waren anfangs skeptisch, aber im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass sich der Kleine doch stets präzise an die ihm gesetzten Grenzen hielt.

Mit einer Höhe von 9,3 Zentimeter fährt der Deebot Ozmo auch unters Sofa, und seine Navigation im Raum ist verblüffend gut. Er bewegt sich in geraden Linien durch die Zimmer, nähert sich Hindernissen eher vorsichtig, und im Vergleich mit älteren Saugrobotern ist sofort zu erkennen, wie differenziert die neuen Modelle an die Arbeit gehen. Zudem ist der Ecovacs schnell unterwegs, er benötigt ungefähr eine Minute je Quadratmeter. Der Lärm beim Reinigen ist hinnehmbar, sich unterhalten oder fernsehen im selben Raum wird man eher nicht.

Verblüffend fanden wir, dass Türschwellen ebenso wie die hohe Granitplatte unter dem Kaminofen mit Leichtigkeit genommen werden. Der Hersteller gibt an, dass die Hindernisse bis zu zwei Zentimeter hoch sein dürfen. Ärger gab es nur mit bis auf den Boden gehenden leichten Vorhängen und einem Wäscheständer, über dessen Standfuß der Roboter so lange und gern kletterte, bis schützender Kunststoff am Fuß abgerissen wurde. Das Problem mit den Vorhängen lösten wir durch das Setzen einer weiteren Sperrmarkierung.

Die Saugleistung im Staubsaugereinsatz fanden wir überzeugend, wenngleich hier wie bei allen anderen elektronischen Helfern gilt: Es bleibt einem nicht erspart, einmal die Woche den „richtigen“ Staubsauger zu bemühen. Für den Einsatz zwischendurch sind solche Roboter indes gut geeignet, vor allem, wenn Tiere im Haushalt ihre Haare hinterlassen. Dann lohnt auch das Einsetzen der beiliegenden Saugeinheit ohne Bürste.

Das Wischen mit dem Deebot Ozmo setzt nur voraus, dass man den Wassertank füllt, das Tuch unter dem Roboter befestigt und das entsprechende Programm mit der App wählt. Man kann vier Stufen für die Menge des aufgebrachten Wassers angeben, der Nutzwert der Funktion hält sich jedoch in Grenzen. Der Boden glänzt feucht, und während ein leichter Kaffeefleck auf den Kacheln gerade noch entfernt wird, sind hartnäckigere Verschmutzungen mit diesem Gerät nicht zu beseitigen. In der App lassen sich alle nur denkbaren Parameter einstellen, der Roboter gibt Feedback auch mit Sprachausgabe, und wenn man ihn mitsamt Ladestation auf eine zweite Etage des Hauses verfrachtet, erkennt er das und ist bereit für das Reinigungsprogramm auf dieser Ebene. Warum nur zwei Ebenen unterstützt werden, würden wir gern wissen. Insgesamt hat uns das Gerät fürs Staubsaugen gut gefallen: Gute Hinderniserkennung, hohes Arbeitstempo, lange Akkulaufzeit, ordentliche Reinigungsleistung und die vielen Details in der App sind die Pluspunkte.

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