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#Jetzt ist er im himmlischen Bora Bora

„Jetzt ist er im himmlischen Bora Bora“

Den Beinamen „Fröhlichmacher der Nation“ hat der Schlagersänger Tony Marshall mit Stolz getragen. Dabei war er dem Leben hart abgerungen: Einer seiner beiden Brüder wurde im Alter von 17 Jahren vor seinen Augen totgefahren. Zunächst sah es so aus, als würde der 1938 in Baden-Baden geborene Kaufmannssohn zur ernsten Musik tendieren. Früh sang er im Kirchenchor und lernte Geige. Mit einem Stipendium studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg. Hier ließ er sich vom ­Kammersänger Fritz Moritz Harlan die Stimme ausbilden und studierte im Nebenfach Klavier. An der Musikhochschule Karlsruhe legte er 1965 sein Staatsexamen als Opernsänger ab.

Es waren auch wirtschaftliche Zwänge, die den bis zuletzt mit seiner Jugendliebe verheirateten Vater von zwei Söhnen und einer Tochter schließlich zum Schlager führten. Der Sieg bei einem Talentwett­bewerb brachte ihm 1966 den ersten ­Plattenvertrag ein. Fortan trug Herbert Anton Bloeth den Künstlernamen Tony Marshall.

Im Zusammenwirken mit dem Produzenten Jack White kam in den Siebzigerjahren der große Erfolg. Titel aus ­dieser Zeit sind „Auf der Straße nach Süden“, das später von David Hasselhoff zum Megahit gemacht wurde („Looking For Freedom“), „Bora Bora“ und natürlich sein wohl größter Hit „Schöne Maid“, der sich mehr als ein Jahr in den Charts hielt.

Beherrschte nicht nur die Gitarre: Schlagersänger Tony Marshall



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Im Alter von 85 Jahren
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Schlagersänger Tony Marshall gestorben

Marshall hat den Erfolg genossen, auch als Moderator der Tony-Marshall-Show im ZDF, aber er trug auch schwer an dem Image als, wie er selbst es nannte, „Tralalasänger“. Umso erfüllender fand er, dass ihn 2004 ein Regisseur für das Musical „Anatevka“ engagierte. Fünf ­Jahre spielte er am Frankfurter Volkstheater und auf Tourneen den Milchmann Tevje, übrigens an der Seite der jungen Helene Fischer.

Tony Marshalls Alterswerk mit Titeln wie „Zähne wie Sterne, bei Nacht kommen sie raus“ zeugt von einem entspannten Umgang mit der menschlichen Hinfälligkeit, die er auch auf der Schlagerbühne kennenlernen musste. Einst sang er „Rosamunde“ und fragte ins Publikum, ob es eine Rosamunde gebe. Da kam eine ältere Dame auf ihn zu, und er tanzte mit ihr. Nachdem er sie zurück an ihren Tisch gebracht hatte, fiel sie vom Stuhl, war tot.

Der F.A.Z. sagte Marshall, der wie Pierre Boulez Ehrenbürger Baden-Badens ist, er werde sich anders als angeblich Voltaire auf dem Sterbebett nicht zu Gott bekennen. Das war 2018. Möge er, der am Donnerstag nach längerer Krankheit gestorben ist, trotzdem an einem guten Ort sein, mit schönen Maiden und Bora Bora nicht unähnlich.

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