#Zehntausende Polizisten demonstrieren in Paris
„Zehntausende Polizisten demonstrieren in Paris“
Nach dem gewaltsamen Tod zweier französischer Polizisten haben in Paris zehntausende Sicherheitskräfte mehr Unterstützung durch die Politik gefordert. Nach Angaben der Organisatoren demonstrierten trotz regnerischen Wetters am Mittwoch rund 35.000 Polizisten vor der Pariser Nationalversammlung, dem Unterhaus des Parlaments. Die Kundgebung, zu der Gewerkschaften aufgerufen hatten, stand unter dem Motto „Bezahlt um zu dienen, nicht um zu sterben“.
Auch Innenminister Gérald Darmanin beteiligte sich an dem Protest vor der Nationalversammlung. Bei seinem Eintreffen wurde er von den Demonstranten ausgebuht und ausgepfiffen. „Ich bin gekommen, um die Polizisten zu unterstützen, wie alle Franzosen„, schrieb er auf Twitter. Am Morgen hatte er im Gespräch mit dem Sender France Inter betont, dass die Ordnungskräfte „von Trauer, Ergriffenheit und Wut„ geprägt seien nach den brutalen Vorfällen.
Darmanins Teilnahme an der Demonstration stieß in politischen Kreisen auch auf Unverständnis — schließlich ist er als Innenminister für die Polizei verantwortlich. Der Minister sei gekommen, um seine eigene Untätigkeit anzuerkennen, sagte etwa Jordan Bardella von der rechten Partei Rassemblement National. „Wenn die Polizei nicht geschützt wird, können wir die Bürger nicht schützen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Alliance Police Nationale, Grégory Goupil. Die Polizei sei viel zu schlecht ausgerüstet. Zudem seien die Strafen zu niedrig, etwa für Drogenhändler.
Anfang Mai war ein Polizist bei einem Einsatz gegen Drogenhändler in Avignon in Südfrankreich getötet worden. Wenige Tage zuvor hatte ein mutmaßlicher Islamist eine Polizistin in Rambouillet südlich von Paris mit einem Messer tödlich verletzt.
In Frankreich finden in gut zwei Wochen Regional- und Départementswahlen statt, der letzte Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl in einem Jahr. Deshalb stand die Demonstration besonders im Scheinwerferlicht. Die Rechtspopulistin Marine Le Pen warf der Regierung Untätigkeit vor: „Wer einen Polizisten angreift, sollte mit extrem harten Strafen rechnen müssen“, betonte sie.
Justizminister Eric Dupond-Moretti warnte die Gewerkschaften davor, „Polizei und Justiz gegeneinander auszuspielen“. Ein Gewerkschaftsvertreter hatte bei der Demonstration unter Applaus gerufen: „Das Problem der Polizei ist die Justiz.“
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