#Der ewige Japaner bleibt bei der Eintracht
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„Der ewige Japaner bleibt bei der Eintracht“
Nein, bis 2027 wird Makoto Hasebe nicht mehr das Trikot der Frankfurter Eintracht tragen, höchstens einen Trainingsanzug oder ein Klub-Sakko. Der ewige Japaner wäre dann, bei Ablauf seines am Freitag neu geschlossenen Vertrages, 43 Jahre alt. In diesem Alter bestritt nur ein Fußballprofi noch Bundesligaspiele, das war Klaus Fichtel, der für Werder Bremen 1988 das letzte Mal auf dem Platz stand. Es war sein 552. Bundesligaspiel. Fichtel spielt übrigens noch heute, mit 71, gelegentlich in der Traditionsmannschaft des FC Schalke 04.
Hasebe könnte an diesem Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) gegen den 1. FC Köln seine 354. Bundesligapartie bestreiten, Fichtel oder gar Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (602) wird er also nicht mehr angreifen können. Aber dass wie geplant im Mai 2023 seine Spielerkarriere enden wird, das steht noch nicht endgültig fest. Das war schon für den Mai 2020 und den Mai 2021 so geplant. Aber der Japaner überraschte sich und die Eintracht mit konstant guten Leistungen, sodass jeweils immer noch ein Jahr drangehängt wurde.
Makoto Hasebe ist ein Phänomen. In seiner Heimat wird der langjährige Nationalmannschaftskapitän als „Kaiser“ verehrt, als Buchautor geschätzt und als Fußball-Botschafter in der Gesellschaft allseits anerkannt. Die Tiefe seiner Persönlichkeit hat auch die Eintracht erkannt und ihn über seine Karriere als Spieler an sich gebunden. Markenbotschafter mit Schwerpunkt Asien ist er schon jetzt, im Sommer 2023 soll er dann in den Trainerstab des Lizenzspielerkaders aufgenommen werden.
Das genaue Aufgabengebiet wurde noch nicht festgelegt. Hasebes persönlicher Zeitplan für die Trainerlaufbahn steht noch nicht fest, wann er welche Lizenz angeht, ist offen. Schon in dieser Saison hat der Abwehrchef jedoch am „Players Pathway“ teilgenommen, dem Pilotprojekt des Deutschen Fußball-Bundes, das zur Berufsorientierung für Spieler dient, die ihre aktive Karriere kürzlich beendeten oder dies beabsichtigen.
„Unglaublich, aber ich bin richtig gut drauf“
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche wand dem Asiaten Blumen zur Vertragsverlängerung: „Makoto Hasebe ist ein Spieler, den sich jeder professionelle Klub nur wünschen kann. Seine Fähigkeiten auf dem Platz entsprechen trotz seines Alters gehobenen Ansprüchen der Bundesliga. Als Persönlichkeit ist er vor allem für junge Spieler ein wichtiger Faktor.“ Hasebe sei ein Stratege und Ruhepol der Mannschaft und charakterlich eine einwandfreie Persönlichkeit. „Es ist uns wichtig, dass Makoto als Vorbild, wichtiger Ansprechpartner und Identifikationsfigur langfristig erhalten bleibt und wir ihm die Möglichkeit bieten können, erste Erfahrungen in einem Profitrainerstab sammeln zu können“, so Krösche.
Als Hasebe 2014 zur Eintracht stieß, war er gerade mit dem 1. FC Nürnberg abgestiegen. In seiner ersten Saison unter Trainer Thomas Schaaf wurde der Japaner sofort zu einer tragenden Figur des Spiels. Als Armin Veh Trainer wurde, musste der defensive Mittelfeldspieler Hasebe häufiger auf ungewohnten Positionen aushelfen, als eher offensiver Mann im Mittelfeld oder rechter Außenverteidiger. Auch bei Adi Hütter hatte er zunächst keinen festen Platz in der Mannschaft.
Doch früher oder später überzeugte Hasebe jeden seiner Trainer – auf jeder Position. Wobei er als Mittelmann der Dreier-Abwehrkette unter Trainer Hütter seine wahrhaftige Bestimmung fand. Er interpretierte die Rolle als eine Art Libero und wurde dabei auch für den Spielaufbau eminent wichtig. Hasebe kokettierte ab und zu mit seinem Alter. Das intensivere Spiel im defensiven Mittelfeld könne er nicht mehr leisten, er benötige den gemütlicheren Posten. Aber in diesem Herbst bewies der alte Japaner, dass er auch als „Sechser“ noch gut genug ist. Was ihn wohl selbst ein bisschen überraschte.
„Es ist unglaublich, aber ich bin richtig gut drauf, ich möchte gerne weiterspielen“, sagte Hasebe im vergangenen Januar, im Februar erfüllte ihm die Eintracht den Wunsch und noch mehr. „Frankfurt ist für mich in den vergangenen Jahren meine Heimat geworden, die Eintracht mein Klub“, sagt Hasebe. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren viel gemeinsam erreicht und erlebt, und ich freue mich, dass die Reise weitergeht.“ Dafür, dass ihm die Eintracht die Möglichkeit biete, die ersten Schritte im Trainerbereich auf hohem Niveau zu machen, sei er sehr dankbar.
Die gemeinsame Zukunft der Eintracht und Hasebe zeichnet sich auf Jahrzehnte ab. Und vielleicht spielt der Japaner ja wie Fichtel noch mit 71 in der Traditionsmannschaft.
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