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Zum Gutfinden

Wer sein Auto, das Fahrrad, das Notebook oder Haustier orten will, kann dazu auf verschiedene Techniken zurückgreifen. GPS-Tracker mit eingebautem Mobilfunkmodul bieten den Vorteil hoher Genauigkeit, aber den Nachteil, dass sie groß und schwer sind und ihre Akkulaufzeit nur wenige Tage beträgt. Etwas kompaktere Geräte nutzen das im Aufbau befindliche Sigfox-Netz für das Internet der Dinge. Die Geräte sind kleiner, durchaus für Hund oder Katze geeignet – und haben eine mehrwöchige Akkulaufzeit. Allerdings funktionieren sie mehr schlecht als recht, je nach Netzabdeckung.

Bluetooth-Schlüsselfinder mit langer Laufzeit in der Größe einer Zwei-Euro-Münze gibt es seit Jahren. Jenseits der Bluetooth-Reichweite von bis zu 50 Metern arbeiten sie ohne GPS und setzen auf Netzwerkeffekte und die breite Masse. Größere Entfernungen sollen andere Nutzer der App überbrücken. Wenn sich nur irgendjemand mit Smartphone und laufender Ortungs-App in der Nähe eines Trackers befindet und dessen Bluetooth-Signal erfasst, kann dieser Dritte die Informationen über Mobilfunk an eine Zentrale weitergeben.

Wenn viele Nutzer die App ständig in Betrieb haben, erhält man den Standort seines Trackers, ohne selbst in der Nähe sein zu müssen. Das Problem dieses „Crowd-GPS“ besteht bislang darin, dass es nicht funktioniert, weil nicht genügend Menschen die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichen Apps auf ihren Smartphones laufen lassen.

Geht noch teurer als von Belkin: Ein Airtag-Schlüsselanhänger aus Leder kostet bei Apple 40 Euro.



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Ausprobiert
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Apple Airtags

Das ändert sich jetzt. Apple steigt mit seinen neuen Airtags in den Markt ein, und nun werden jedes iPhone, jedes iPad und jeder Mac mit Bluetooth zu einem Teil der Crowd-GPS, ob es ihr Besitzer will oder nicht. Die Funktionalität ist im Betriebssystem verankert. Die App „Wo ist?“ findet sich auf jedem neueren Apple-Gerät, mehr als eine Milliarde von ihnen bilden ein engmaschiges Netz.

Sieht ein iPhone des Spaziergängers das Bluetooth-Signal eines fremden Airtags, etwa am Hals der Katze befestigt, übermittelt es den Standort an den Eigentümer des Airtags, und zwar verschlüsselt mit dessen öffentlichem Schlüssel. Das Airtag kennt seinen Standort nicht und kann ihn schon deshalb nicht speichern, die Standorte werden auch nicht an Apple übertragen, und die Bluetooth-Kennungen ändern sich alle 15 Minuten, um ein Tracking durch Dritte zu verhindern. Wer ein Airtag findet, kann nicht herausfinden, wem es gehört, aber jedes Airtag hat eine Seriennummer. Auf diese Weise profitiert das neue Apple-System von allen Vorzügen des Bluetooth-Trackings und vermeidet seine Nachteile. Bisherige Anbieter von Bluetooth-Trackern wie Tile und andere können in das System einsteigen.

Bis zu 16 Airtags mit einer Apple-ID

Das Airtag ist etwas größer als eine Zwei-Euro-Münze und wiegt elf Gramm. Die eine Seite besteht aus Metall, die andere aus Kunststoff. Das Gerät ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Eine handelsübliche CR-2032-Knopfzelle soll für eine Laufzeit von mehr als einem Jahr sorgen. Ein neues Airtag wird am iPhone oder iPad mit der eigenen Apple-ID gekoppelt und kann sich nun nicht mehr mit anderen Apple-ID von Dritten verbinden, bis es sein Besitzer aus dem Apple-Account entfernt hat. Man kann also ein gestohlenes Airtag nicht weiterverwenden. Bis zu 16 Airtags lassen sich mit einer Apple-ID verbinden.

Die Airtags kann man, etwa im Haus, vom eigenen Gerät aus per Bluetooth lokalisieren lassen, und auf neueren iPhones der Versionen 11 und 12 mit Ultra Wideband werden Richtung und Entfernung angezeigt. Wenn ein Airtag in der „Wo ist?“-App als verloren markiert wird, kann man eine Nachricht eingeben, die auf fremden Apple-Geräten angezeigt wird. Das funktioniert dank NFC auch mit Android-Smartphones. Um das Stalking von Personen mit dem Airtag zu verhindern, macht sich das Gerät bemerkbar, wenn es länger als drei Tage in einem fremden Umfeld bewegt wird. Ausschalten lässt sich das Airtag, indem man die Batterie entfernt. Während unserer ersten Versuche funktioniert die Technik prima und so eingängig, wie man das von einem Apple-Produkt erwarten darf.

Ein Airtag kostet 35 Euro, vier Stück sind für 120 Euro erhältlich. Apple hat sich eine kleine Gemeinheit ausgedacht, um die Zubehörindustrie zu befeuern: Die Airtags haben keine Befestigungsöse, und ein Airtag-Schlüsselanhänger aus Leder kostet bei Apple weitere 40 Euro. Etwas günstigere Varianten sind von Herstellern wie Belkin ab 14 Euro und noch günstiger bei Amazon erhältlich. Ein Hermès-Schlüsselanhänger aus Leder steht indes zwischen 300 und 450 Euro in der Preisliste. Insgesamt nimmt Apple eine neue Hardwarekategorie in sein Portfolio auf, die es bei anderen Herstellern schon länger gibt. Ähnlich wie bei der Apple Watch. Nur wird hier diesmal alles richtig gemacht – und die eigene Marktstellung genutzt, um der Technik zum Durchbruch zu verhelfen.

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