#Zweifel am Dämm-Eifer
Zweifelhafte Klimabilanz: Dämmplatten aus Styropor werden auf der Basis von Erdöl hergestellt.
Bild: Imago
Gegen die Pläne des EU-Parlaments und der Bundesregierung regt sich Widerstand. Effizienzvorgaben für jedes Haus seien nicht sinnvoll, sagt Bauministerin Geywitz. Mit ihrer Meinung ist sie nicht allein.
Eigentlich ist der Kurs klar abgesteckt: Die Häuser in Europa sollen weniger Energie verbrauchen. Nach dem Willen des EU-Parlaments sollen in zehn Jahren alle Häuser so saniert sein, dass sie mindestens die Effizienzklasse D erreichen. Die Bundesregierung will zudem die Vorgaben für Neubauten weiter anziehen. Von Anfang 2025 an soll der Standard Effizienzhaus 40 Pflicht sein. Ein solches Haus benötigt nur 40 Prozent der Energie eines Standardhauses. Nach Angaben von Branchenfachleuten wären dann statt 18 Zentimeter Außendämmung 30 bis 35 Zentimeter fällig. Und das ist nur ein Teil dessen, was Bauherren dann umsetzen müssten.
Doch es regt sich Widerstand gegen die Pläne – nicht von irgendwem, sondern von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Auf gleich zwei Immobilienkongressen platzierte sie in den vergangenen Tagen ihre Zweifel, ob der Fokus auf die Energieeffizienz wirklich so zielführend ist. Wenn die Wärmeversorgung künftig statt mit Gas oder Öl vor allem mit Ökostrom erfolge, sei schon viel für die Dekarbonisierung erreicht, sagte sie. „Ich bin nicht überzeugt, dass wir dann auch noch gleichzeitig alles unternehmen müssen, um auch noch jedes Gebäude möglichst energieeffizient zu machen.“ Es sei weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, in Regionen wie dem Harz oder dem Sauerland den gesamten Gebäudebestand zu sanieren.
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