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#100 Quadratkilometer verbrannt

100 Quadratkilometer verbrannt

Noch immer knattern am Wochenende Hubschrauber über der nordtansanischen Stadt Moshi und schaffen Wasser aus einem nahegelegenen Wasserreservoir hoch zum Kilimandscharo. Zwar hat sich die Lage inzwischen beruhigt, dennoch ist Vorsicht geboten. Tagelang hatten schwere Feuer an Afrikas höchstem Berg gewütet. Erst seit dem Einsatz der Hubschrauber, der am vergangenen Donnerstag begonnen hatte, und einer Regenfront, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vom Indischen Ozean herübergezogen war, ist das Feuer offiziell unter Kontrolle.

Thilo Thielke

Thilo Thielke

Freier Berichterstatter für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

Dennoch meldeten aufmerksame Beobachter auch am Sonntag noch vereinzelte Rauchzeichen von der Ostseite und alarmierten die Nationalparkbehörde. Diese hat inzwischen bekanntgegeben, etwas mehr als fünf Prozent des Nationalparkgebiets seien von dem Brand, der eine Woche zuvor ausgebrochen war, betroffen gewesen: fast hundert von insgesamt knapp 1700 Quadratkilometern Schutzgebiet. Zerstört wurden überwiegend Erika-Büsche, immergrüne Zwergbüsche, die in den höheren Lagen des fast 6000 Meter hohen Massivs wachsen. Routen für Bergsteiger hätten nicht geschlossen werden müssen, nur auf der östlich gelegenen Marangu-Route sind zwölf Hütten abgebrannt. Zum Glück griff der Brand, dessen Ursache noch ungeklärt ist, nicht auf den einzigartigen Regenwald des Kilimandscharo über. Sehnsüchtig werden in der Region jetzt weitere Regenfälle erwartet. Seit dem Ende der langen Regenzeit im Juni war es teils knochentrocken am Berg.

„Die Regierung hat erst sehr spät reagiert“, sagt Ulomi Ahimidiwe. „Tagelang haben wir fassungslos zugesehen, wie sich das Feuer immer weiter um den Berg herumfraß und niemand einschritt.“ Der 35 Jahre alte Ahimidiwe, Inhaber der Firma Professional Kilimanjaro Adventure, ist am Berg aufgewachsen; 275 Mal hat er ihn selbst bestiegen; seit sieben Jahren bringt er Reisende aufs Dach Afrikas, in Nationalparks wie die Serengeti oder nach Sansibar. Sechsmal im Jahr kraxelt er noch selbst hoch auf den Uhuru-Peak genannten Gipfel, der einst „Kaiser-Wilhelm-Spitze“ hieß, denn bis 1915 war Tanganjika deutsche Kolonie.

Natürlich haben die weltweite Reiseangst und der Zusammenbruch der Weltwirtschaft auch den Tourismus in dem ostafrikanischen Staat schwer getroffen. Obwohl das Land auch in Corona-Zeiten einfach zu bereisen ist, seine Grenzen früh wieder geöffnet hat und die überwiegend junge Bevölkerung von dem Virus kaum betroffen ist, kehren die Gäste nur langsam wieder zurück. „In einem normalen Jahr stellen wir rund 170 Safaris auf die Beine“, sagt Ahimidiwe. „In diesem Jahr waren es bislang gerade einmal 20. Statt 14 Angestellten beschäftigen wir noch vier – und die bekommen halben Lohn.“

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