Sommer in Frankreich ist ein Gefühl. Eine Prise Salz liegt in der Luft, das Mittagessen kann schon mal in ein üppiges Drei-Gänge-Menü ausarten und garantiert hat immer jemand in der Nähe einen ausladenden Sonnenhut oder zumindest eine überdimensionierte Sonnenbrille auf. Alles scheint Pastell gefärbt zu sein und du verstehst in der Sommerhitze nun endlich, was an diesem Pastis dran sein soll. Beim Bootsausflug zu versteckten Inseln gibt es Baguette und Käse und nie ist die nächste Flasche Wein weit. Der Sommer in Frankreich ist zeitlos und so richtig entspannend. Am Mittelmeer, Atlantik oder zwischendrin: Das sind unsere liebsten Orte für einen Sommerurlaub in Frankreich.
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Klettere auf die 100 Meter hohe Wanderdüne Dune du Pilat
Die Dune du Pilat im Südwesten Frankreichs direkt an der Atlantikküste ist atemberaubend. Sie ist mit unglaublichen 100 Metern Höhe die größte Wanderdüne Europas. 100 Meter hoch! Auf einer Seite trifft sie auf das Meer, auf der anderen erstrecken sich kilometerlang Pinienwälder. Um nach oben zu kommen, musst du im 45-Grad-Winkel durch heißen Sand wandern, aber wenn du erstmal oben angekommen bist, fühlt es sich an, als wärst du in der Wüste. Danach kannst du dich den feinen Sand bis zum Strand hinunter gleiten lassen und dich abkühlen. Von Frankfurt am Main fährst du in circa sieben Stunden über Paris nach Bordeaux. Von dort geht es stündlich weiter an die Küste von Arcachon. Einmal am Tag verkehrt auch der TGV, der sogar nur halb so lange für die kurze Strecke ans Meer braucht.
Obwohl die Frioul-Inseln vier Kilometer westlich von Marseille im Mittelmeer liegen, sind sie ein Stadtteil der Hafenmetropole und bilden das Quartier Les Îles im 7. Arrondissement. Früher als Quarantänestation genutzt, steht die Inselgruppe heute unter Naturschutz und kann bei einem Tagestrip oder einem mehrtägigen Ausflug besichtigt werden. Die Fahrt zu der Inselgruppe dauert nur circa 15 Minuten, vor Ort kannst du die felsige Landschaft bei einer Wanderung erkunden, im glasklaren, blauen Wasser schwimmen gehen oder an einem der schönen Strände sonnenbaden. Auf der Hauptinsel Ratonneau befindet sich der Hafen und die meisten Hotels und Restaurants. Zu der Inselgruppe gelangt du beispielsweise mit der Fähre des If Express Shuttles, die dich zunächst zum Château d’If und dann weiter nach Ratonneau bringt.
Schnorchle durch das azurblaue Wasser der pittoresken Bucht de Ficaghjola
Klares Wasser, weißer Sand und der betörende Duft der Pinien – was wie ein abgedroschener Werbeslogan klingt, wird auf Korsika und am kleinen Plage de Ficaghjola Wirklichkeit. Wenn du den sandigen Felsweg zur Bucht hinuntersteigst, sieht es von oben so aus, als würden die kleinen Segel- und Motorboote hier über dem Meeresgrund schweben. Die Liegefläche auf dem Sand ist nicht allzu groß, aber auch auf den umliegenden Felsen lässt es sich herrlich picknicken und in der Sonne brutzeln. Die meiste Zeit wirst du eh im Meer verbringen wollen, denn das ruhige Wasser ist nicht nur ideal zum Schwimmen, sondern vor allem auch zum Schnorcheln. Um das Riff herum und entlang der steilen Felswände kannst du überall kleine und große bunte Fische entdecken.
Montpellier ist eine der größten Studentenstädte Frankreichs, jede*r vierte*r Einwohner*in hier ist Student*in – und das merkt man! Die historischen Gassen sind voll mit hippen Straßencafés, in denen du Macadamiamilch-Latte trinken kannst und kleinen Boutiquen, in denen du Mitbringsel shoppen kannst. Vor dem imposanten Triumphbogen – der ja in keiner französischen Stadt fehlen darf – liegt die Promenade du Peyrou, an der sich zum Sonnenuntergang die halbe Stadt versammelt. Es gibt mehrere berühmte Museen und mit dem Jardin des Plantes den ältesten botanischen Garten Frankreichs. Auch abseits des touristischen Zentrums, auf der anderen Seite der Zuggleise, gibt es spannende Viertel zu entdecken. Noch mehr Tipps geben wir dir hier.
Gehe wandern und relaxe bei Wellness im Huttopia Divonne
Campen am Fuße des Jura-Gebirges zwischen Frankreich und der Schweiz und mitten im Naturpark: Das geht im Huttopia Divonne. Die Location ist perfekt, wenn du sowohl gerne wandern gehst, als Belohnung aber auch hin und wieder ein Glas Wein genießen möchtest. Denn in der Nähe des Campingplatzes liegen gleich mehrere Weinkeller. Nach den Wandertouren kannst du dich entweder im Divonne-See erfrischen oder kurz über die Grenze in die Schweiz und in den Genfersee hüpfen. Auch in den Thermalbädern von Divonne lässt es sich wunderbar relaxen.
Schippere mit dem Hausboot durch die Kanäle der Bretagne
Wenn du die Kanäle und Flüsse der Bretagne nicht nur sehen, sondern voll und ganz darin eintauchen möchtest, dann leih dir doch ein Hausboot aus, um durch die Kanäle zu cruisen. In der Bretagne kannst du an der Le-Boat–Basis in Messac aus verschiedenen Modellen wählen und damit etwa Redon, Lac Gacilly oder die Ile aux Pies vom Wasser aus erkunden. Achte darauf, auch den Rückweg einzuberechnen, da du das Boot wieder an derselben Basis zurückgeben musst. Einen Führerschein brauchst du übrigens nicht, um ein Hausboot von Le Boat steuern zu dürfen.
Boot mit 2 Kabinen: Nebensaison: Caprice vom 24.09. bis 01.10.2022 (1 Woche), ab/bis Messac (Bretagne), ab 1599 Euro Bootsmietpreis, Hochsaison: Caprice vom 16.07. bis 23.07.2022 (1 Woche), ab/bis Messac, ab 2959 Euro Bootsmietpreis
Die Île de Ré an der Westküste Frankreichs ist hierzulande noch ein kleiner Geheimtipp und so etwas wie das französische Sylt. Die Insel ist nämlich sehr langgestreckt und besteht vor allem aus Sand, Dünen und ganz vielen weißen Häusern, die der Insel französischen Urlaubscharme verleihen. Am besten erfährst du die Île de Ré mit dem Rad und besuchst damit einige der kleinen Städtchen wie Ars-en-Re, Saint-Martin-de-Re oder Sainte-Marie-de-Ré, wo du unbedingt Wein aus den Reben rund um die Stadt probieren solltest. Sehenswert sind auch die Salzwiesen, Austernfarmen und die Sumpflandschaft, die du mit dem Kajak erkunden kannst.
Menton ist der perfekte Mix aus Frankreich und Italien. Und das nicht zufällig: Denn von der französischen Kleinstadt kann man in nur 20 Minuten über die italienische Grenze spazieren. Der italienische Einfluss ist in Sachen Essen, Architektur und Sprache allgegenwärtig. Obwohl Menton nicht zu den bekanntesten Destinationen an der Côte d’Azur gehört, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Auf Fotos machen sich besonders die orangefarbenen Treppen um die Basilika St. Michael gut, aber auch der Rest der Altstadt wird Hobby-Fotograf*innen begeistern.
Schwimme in den Naturpools der Wasserfälle von Sillans-la-Cascade
Südlich der Kleinstadt Aups befinden sich die Wasserfälle von Sillans- la-Cascade. Oberhalb des Wasserlaufes kannst du an einem der vielen Parkplätze parken und von dort aus auf ausgeschilderten Wegen in einer knappen Viertelstunde zu den Wasserfällen laufen. Einmal dort angekommen, musst du mit Sicherheit zweimal überlegen, ob du dich tatsächlich noch in Südfrankreich befindest oder vielleicht doch in einem tropischen Regenwald Asiens gelandet bist. Lianen schlängeln sich um die Bäume, man hört verschiedene Vögel zwitschern und das türkisfarbene Wasser ist wirklich beeindruckend. Schwimmen ist hier zwar nicht möglich, doch in den natürlichen Pools zu Beginn des Flusslaufes kannst du herrlich ins Wasser hopsen. Aber Achtung, das Wasser kommt aus den Bergen und ist wirklich eiskalt!
Lässige Surf-Attitude gibt es nicht nur im asiatischen Surf-Mekka Bali, sondern auch im eleganten Strandbad Biarritz an der französischen Atlantikküste. Statt Lagerfeuer und Campingküche zelebriert man das Leben hier mit Smoothies bei Bali Bowls, Crémant und Elektro-Festivals. Veganer*innen sollten unbedingt bei Xuxu vorbeischauen oder im Naturkostrestaurant Nuts essen. Wellensüchtigen können wir Boucau im Norden und die Strände bei Lafitenia empfehlen. Surfanfänger*innen werden vor allem in den Sommermonaten bis in den Frühherbst Erfolgserlebnisse verzeichnen. Wer schon länger auf dem Brett steht, kann sogar noch bis November surfen. Unbedingt einen Neoprenanzug einpacken, denn der Ozean ist ziemlich frisch!
Genieße Entspannung und Wellness im Öko-Baumhaus Pella Roca
Zwischen Toulouse und Bordeaux befinden sich die Eco-Baumhäuser von Pella Roca, die es geschafft haben, Luxus- und Öko-Lifestyle auf harmonische Weise zu vereinen. Hier kannst du den ganzen Tag in einem privaten Hängenetz in der Baumkrone oder im Eco-Jaccuzzi, der mit Holz beheizt wird, lesen oder ganz viele Bilder machen. Wer dann noch nicht entspannt ist, besucht die eigene Sauna oder bucht sich eine Massage. Ein Holzofen sorgt auch im Winter für gemütliche Stimmung, Champagner und einen Esskorb (55 Euro) oder Brunch (35 Euro) gibt’s auf Bestellung. Wenn du dein persönliches Paradies dann doch einmal verlassen willst, kannst du Fahrräder und Kanus mieten oder die nahegelegenen Höhlen zu Fuß erkunden.
Fahre zum Sonnenuntergang auf die Île de Porquerolles
Die Île de Porquerolles in der Nähe von Toulon ist eine der größten Inseln entlang der Côte d’Azur, aber weniger bekannt bei Reisenden. Du erreichst die Insel mit der Fähre ab Toulon oder ab La Tour Fondue auf der Halbinsel Giens. Obwohl die Insel nur dünn besiedelt ist und in der Inselhauptstadt Porquerolles gerade mal 200 Menschen leben, wird hier fantastischer Wein angebaut, den du in einem der Restaurants kosten kannst. Besonders schön sitzt es sich in der Tapas-Bar L’Escale Porquerolles, von der aus du den besten Blick auf den Sonnenuntergang hast.
Eine eher unbekannte Insel an der Côte d’Azur ist Île des Embiez. Der Sonnenauf- und -untergang sind hier besonders schön und die Insel eignet sich perfekt für einen Ausflug zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Von der Insel aus hast du einen tollen Blick auf die vielen Felsen und Inselchen, die aus dem Wasser ragen und ein beliebtes Revier für Kajaks und SUPs sind. Auf dem höchsten Punkt der Insel ist übrigens der Gründer des bekannten Getränkeunternehmens Ricard, Paul Ricard, begraben. Die Insel erreichst du mit der Fähre ab Le Brusc.
Die Côte d’Azur ist einer der schönsten Abschnitte der Mittelmeerküste. Wir verraten dir unsere 11 Lieblingsorte an der französischen Küste.
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