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#12 Berliner Sneaker-Stores von exklusiv bis Vintage

12 Berliner Sneaker-Stores von exklusiv bis Vintage

Turnschuhkultur war mal mehr, mal weniger populär ausgeprägt. Dass Sneaker inzwischen eher die Regel denn die Ausnahme an unseren Füßen sind, war nicht immer so. Den Weg dazu bereiteten, wie so oft, Nerds. Sie flogen früh in die USA und kauften zahlreiche Restposten auf, die es in Deutschland nicht gab – der Grundstein der ersten Berliner Sneaker-Stores.

Inzwischen ist der Markt um Freizeitschuhe global. Ausgewählte Modelle, die mal futuristisch, mal retro, mal schnittig, mal klobig erscheinen, werden künstlich verknappt – Afficionados handeln Neuerscheinungen und Klassiker wie Aktien. 

Vom Alltagsmodell über die streng limitierte Wertanlage bis zur Kindheitserinnerung aus zweiter Hand, all das findet ihr in Berlins Sneakerläden. Wir geben euch einen Überblick über 12 Sneaker-Stores in Berlin, von der Boutique zur Einzelhandel-Wühlkiste.


Overkill

Overkill: Der Name ist Programm, die Turnschuhwand voller Sneaker geht hier bis unter die Decke. Reichlich Auswahl für jeden Geschmack. Foto: Overkill

Overkill ist eines der letzten verbliebenen Urgesteine unter den Berliner Sneaker-Stores. Seit 2003 bietet der immer noch inhabergeführte Laden im Herzen Kreuzbergs Turnschuhkultur, Graffitibedarf und eine weniger beachtete, aber definitiv achtenswerte Auswahl an Streetwear. Ursprung war übrigens ein kleines Graffiti-Magazin nebst gleichnamigem Mailorder.

Das Team zeichnet sich durch tiefe Verbundenheit zum Viertel und zur Szene aus – regelmäßig veranstalt(et)en sie fast größenwahnsinnige Events zum Veröffentlichungstermin besonders limitierter Sneaker. Auch selbst brachte der Store immer wieder eigene Designs mit großen Marken heraus, insbesondere mit den Adidas-Linien ZX und EQT.

Der Name ist übrigens Programm: Die Sneakerwand der Boutique kann schnell zur Reizüberflutung werden, so hoch und üppig bestückt ist sie – ein Overkill im besten Sinne.

Overkill Mo-Sa 11–20 Uhr, Köpenicker Strasse 195a, Kreuzberg 36, overkill


Paul’s Boutique

Das Sneakerzimmer in Paul’s Boutique: Eine endlose Wühlwand voll mit gebrauchten Alltagsmodellen und versteckten Raritäten. Foto: Paul’s Boutique

Paul heißt eigentlich Frank Radermacher und benannte seinen Second-Hand-Himmel nach dem Album der Beastie Boys. Aus gelebtem Müßiggang entstand im Jahr 2000 sein Geschäft für Vintage-Mode. Heute verfügt sein Gebrauchtwaren-Imperium über vier Geschäfte, einen Verleih für Kleidungsstücke sowie einen Kunstverleih.

Fokus des Mutterschiffs in der Oderberger Straße waren von Beginn an aber nicht nur Star Wars-Deko und Klamotten, sondern vor allem gebrauchte Turnschuhe. Und davon gibt es reichlich: Ein ganzer Raum mit prall gefüllten Regalen und Kisten vorwiegend gebrauchter Sneaker. Dazwischen immer wieder so einige begehrte Schätze – für Schnäppchenjäger*innen lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die Instagram-Seite des Ladens!

Paul’s Boutique Mo–Sa 12–20 Uhr, Oderberger Straße 47, Prenzlauer Berg, paulsboutiqueberlin.de


HHV

Schallplatten, Stoff, Schuhe: Der HHV Store in Berlin-Friedrichshain lädt zum Stöbern und Verweilen ein. Foto: Sebastian Eggler

Ein Undercover-Urgestein ist der HHV-Store in Friedrichshain. Denn das Akronym steht für HipHopVinyl und zeigt klar, wo die Wurzeln des Shops liegen: In Import und Verkauf von Schallplatten, vornehmlich Rapmusik. Der einst kleine Laden ist inzwischen von der Revaler in ein geräumiges Ladengeschäft in der Grünberger Straße gewechselt.

Auch die Sneakerwand ist inzwischen auf ansehnliches Maß angewachsen und besticht sowohl mit den üblichen Verdächtigen wie auch immer wieder unbekannteren Marken. Ein besonderes Schmankerl ist die Verzahnung mit dem riesigen Sortiment des Online-Shops: Online bestellen, (in pandemiefreien Zeiten) im Laden abholen, anprobieren, anhören, mitnehmen oder kostenlos liegenlassen. Spart Versand und Verpackung, schont die Umwelt.

HHV Mo–Sa 12–20 Uhr, Grünberger Straße 54, Friedrichshain, hhv.de


SNS

Abgetragener Charme trifft auf aufgeräumtes Interieur: Sneakersnstuff in Berlin-Mitte. Foto: Sneakersnstuff

Sneakersnstuff kommt ursprünglich aus Stockholm und dürfte damit die einzige wirkliche Kette in unserer Auflistung sein. Gründe für die Ausnahme gibt es allerhand: Der Konzern lässt seinen Mitarbeiter*innen Freiraum, legt Wert auf Repräsentation und Verwurzelung in der Sneakerszene. So fühlt sich auch der Berliner Laden wie ein lokales Unternehmen an.

Und dann ist da noch das Interieur: Im ehemaligen Restaurant White Trash ist viel vom ursprünglichen Dekor erhalten, bei der Umgestaltung wurde eine warme, gemütliche Atmosphäre erschaffen. Technokratische Sneakerwände sucht man vergebens, stattdessen werden die Modelle hier auf eigens konzipierten Möbeln ausgestellt. Außerdem gibt es einen eigenen Club im Keller für Events. Und einen Zapfhahn in der Ladentheke – na denn prost!

Sneakersnstuff Derzeit pandemiebedingt geschlossen/nur online, sonst Mo–Do 11– 19 Uhr, Fr–Sa 11–20 Uhr, Schönhauser Allee 6-7, Mitte, sneakersnstuff


Civilist

Ist ein minimalistischer Skateshop das perfekte Oxymoron? Foto: Civilist

Kaum ein Stadtteil dürfte derart übersättigt an Boutiquen und Sneakerläden sein wie Berlin-Mitte. Civilist zieht allein seiner prominenten Lage am Rosenthaler Platz wegen zahlreiche Modemenschen an, möchte aber nicht ganz Teil des Ensembles sein. Seit 2009 gibt es hier Skateutensilien, kleine Labels, eine eigene Klamottenkollektion und natürlich eine Selektion an Skatesneakern, deren Tennis- und Basketballwurzeln oft etwas schlichter erscheinen im Vergleich zu den allzu futuristischen Modellen anderer Auslagen.

Die Idee des Shops ist eine Verquickung von Skateszene, Boutique und Galerieoption, kurzum: ein Skateshop für Erwachsene. Trotz gerade zu Verkaufsdaten von limitierten Modellen hoher Frequentierung hat sich am Grundgedanken selbst nichts geändert: Ein Ort von Menschen, die für ihre Sache brennen, an dem Geneigte gern verweilen.

Civilist Click & Collect derzeit Mo-Sa 11–15 Uhr, Brunnenstraße 13, Mitte, civilistberlin.com


Viola/Westend Vintage

Neues von Damals: In der Boutique Viola gibts alte Schuhe, teils noch ganz neu. Foto: Viola

Second-Hand-Stores gibt es zuhauf. Wirklich gut selektierte mit einer Geschäftsphilosophie weniger. Ein solcher ist Westend Vintage in der Boutique Viola in der Kantstraße. Die Besitzer Oli und Phil sind leidenschaftliche Sammler, ihr Herz brennt für Sportswear aus vergangenen Jahrzehnten, besonders die 90er und frühen 2000er Jahre.

Und natürlich dürfen dabei auch Sneaker aus diesen Jahren nicht fehlen. Davon haben sie einige, die im Gegensatz zu den Schuhen in anderen Second-Hand-Stores jedoch oft „neu“ oder zumindest in kaum getragenem Zustand sind. Das Stöbern in ihren Regalen kommt einer Zeitreise gleich: Die Ballonseide schimmerte nie schöner, die Sneaker hatten mehr Nähte als Klebestellen und Klinsmann war noch Kapitän!

Westend Vintage Click & Collect derzeit nur auf Anfrage via Instagram, Kantstr. 94, Charlottenburg, Instagram


Overkill Women

Gleich nochmal so viel Auswahl, diesmal für kleinere Füße: Overkill Women ist die erste spezifische Frauenboutique unter den Berliner Sneaker Stores. Foto: Overkill

Wer hat eigentlich behauptet, Sneaker seien reine Männersache? Tatsächlich gibt es gleichermaßen Interesse unter kleinfüßigeren Menschen, federführend vertreten durch Frauen. Das Team von Overkill hat diese Lücke erkannt und die Auswahl an Berliner Sneaker-Stores um Overkill Women erweitert. 

Direkt neben dem Ursprungsgeschäft wartet die Women’s Boutique mit natürlich einer dem Namen entsprechend großen Schuhauswahl bei kleineren Schuhgrößen, oft weit besseren Farbgebungen und natürlich einer Auswahl an Kleidung auf. 

Overkill Women Mo-Sa 11–20 Uhr, Köpenicker Strasse 194, Kreuzberg 36, Overkill Women


Voo Store

Weniger ist mehr auf die Spitze getrieben: Der Voo Store nach der Renovierung 2020. Die Regale sind inzwischen allerdings wieder üppiger befüllt. Foto: Marina Denisova

Ein Hinterhof in Kreuzberg 36 ist nicht unbedingt der Ort, an dem man hohe Mode vermutet – Turnschuhe und ein Café schon eher. Im Voo Store kommt es zur Kernschmelze dieser traditionell gegensätzlich wirkenden Sphären.

Im schicken Bau einer ehemaligen Schlosserei stehen seit Eröffnung der Boutique exklusive Garderobe von Firmen wie Jil Sander oder Prada neben Klassikern von Nike oder Laufschuhen von Mizuno. Hier verbindet sich hoher Anspruch an Mode mit Berliner Charme und Straßentauglichkeit. Somit ist Voo vielleicht alles andere als ein typischer Sneaker Store, aber bietet neben teuren Teilen auch eine wohlselektierte Auswahl für die Füße.

Voo Store Mo–Sa 12-20 Uhr, Oranienstraße 24, Kreuzberg, vooberlin.com


Zebraclub

Wo westwärts shoppen, wenn nicht im KaDeWe oder bei globalen Ketten? Zebraclub fährt etwas unter dem Radar, auch, weil Charlottenburg nicht unbedingt als Streetwear-Mekka bekannt ist. Dabei hält der Ursprungsladen bereits seit 2003 am Ku’damm die Stange.

Neben umfangreicher Klamotten- und Rucksackauswahl gibt es auf 200 qm natürlich auch eine reichhaltige Sneakerwand, die nicht nur Klassiker und zeitgenössisches bietet, sondern auch etwas mondänere, seltenere Marken wie Clae im Portfolio hat.

Neben der Zentrale am Ku’damm verfügt Zebraclub übrigens über zwei weitere Filialen in Berlin: Eine in der der Zossener Straße in Kreuzberg und ein kleines Ladengeschäft mit Fokus auf sustainable Fashion unweit davon in der Riemannstraße.

ZebraClub Charlottenburg derzeit Sa 12–18 Uhr, Rankestr. 5-6
ZebraClub XBerg Mo–Sa 12–18 Uhr, Zossener Str. 37
ZebraClub Riemanns Riemannstr. 2, zebraclub.store


Stickabush

Manche Berliner Sneaker-Stores sehen aus wie ein Wohnzimmer: Der neue STAB-Store in der Friedelstraße. Foto: Stickabush

Mehr als zehn Jahre hat Stickabush (kurz STAB) in der Gipsstraße in Mitte für das verstecke Liebhaber*innengeschäft ein wenig abseits von zahllosen Flahship Stores gestanden. Nun ist die Filiale in Kreuzköllns Friedelstraße umgezogen und bietet einen weiteren Grund, den Bezirk nicht mehr zu verlassen.

Der Name lässt es vermuten, die Boutique zeigt es stolz: Hier wird Turnschuhkultur im klassischen Sinne gelebt – die Modelle sind wohlselektiert, selbstredend ist die Auswahl um Kleidung abgerundet, dazu wird Ikonen wie Michael Jordan und Ghettoblastern gehuldigt.

Stickabush Mo–Sa 12–18 Uhr, Friedelstraße 52, Neukölln, stickabush.com


Superconscious

Inzwischen hat Superconscious einen zweiten Store eröffnet, hier ein Blick in das neue Ladengeschäft in der Torstraße. Foto: Superconscious

Das Erscheinungsbild des Ladengeschäfts von Superconcious ist galerienhaft, die Auswahl rangiert bei Klamotten wie bei Schuhen von schlichten Basics zu avantgardistischem Zeitgeist. Und das Personal ist, Mitte-untypisch zugewandt und freundlich.

Superconscious mag vielleicht kein Berliner Sneaker-Store im klassischen Sinne sein. Dafür ist jedes Teil mit bedacht ausgewählt, fügt sich ins Konzept des Ladens ein und ist allein in seiner Gesamtheit schon schön anzuschauen. Daraus ergibt sich als Nachteil: Das schlechte Gewissen, wenn man beim Bummel nichts gefunden hat.

Superconscious Mo–Samstag 11–20 Uhr, Weinbergsweg 22 und Torstraße 72, Mitte, superconscious.de


Vaditim

Immer wieder schwirrt herum, dass Sneaker mittlerweile wie Aktien gehandelt werden. Bestimmte Ware, künstlich verknappt, stößt auf besonders hohes Interesse, dadurch entsteht ein zweiter Markt, auf dem der Wiederverkaufswert ein Vielfaches des ursprünglichen Verkaufspreises erzielt. Im Internet gibt es regen Handel, von privaten Anbieter*innen zu professionellen Seiten wie Stockx, die sogar Kursverläufe für Modelle anzeigen.

Teil dieses Gruselkabinetts sind sogenannte Cosignment-Shops, die insbesondere in den USA erfolgreich sind – Geschäfte, in denen längst ausverkaufte Waren zu exorbitant hohen Preisen angeboten werden. Auch unter den Berliner Sneaker-Stores tummelt sich mit Vaditim ein solcher. Die Schuhe sind standesgemäß in Plastikfolie eingeschweißt, damit der Bestzustand nicht getrübt wird, wenn Kund*innen sie in die Hand nehmen. Daneben gibt es alles andere, was nicht unbedingt schön, aber definitiv teuer ist. Wer also immer schon mittlere dreistellige bis vierstellige Beträge für Fußbekleidung ausgeben oder zumindest anschauen wollte, ist hier an der richtigen Adresse.

Vaditim Di, Do, Fr 12.30–18 Uhr, Mi–Samstag 11–18 Uhr, Kleiststraße 9-12, Schöneberg, vaditim.com


Mehr Einkaufsmöglichkeiten

Gutscheine schenken hat meistens einen schlechten Ruf, wenn aber Vieles zu hat, ist ein Gutschein auch ein Stück Vorfreude – hier sind einige Gutscheinideen gesammelt. Zu sportlichen Schuhen solls braucht es sportliche Kleidung? In diesen 12 Geschäften gibt es die ideale Sportbekleidung, ob aus Athleisure-Gründen oder echtem Elan. Sneaker sind klar für die Außenwahrnehmung, aber drinnen soll es schließlich auch schön sein: In diesen Gartencentern gibts reichlich Auswahl an Zimmer- und Balkonpflanzen.

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