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#251 Arbeitstage und mehr Brückenmöglichkeiten

„251 Arbeitstage und mehr Brückenmöglichkeiten“

Wenn sich an diesem Freitag die Einkaufsstraßen der Region mit Schnäppchenjägern aus den südlichen Nachbarländern füllen, wird einmal mehr deutlich, dass, wer in Hessen lebt und arbeitet, einfach etwas fleißiger sein muss. Der Dreikönigstag nämlich ist hier kein Feiertag. Für Eltern, die in der ersten Januarwoche die Schulferien mit ihren Kindern verbringen wollen, bedeutet dies, dass sie ihr Urlaubskonto schon um fünf Tage erleichtern mussten. Denn Neujahr fiel diesmal auf einen Sonntag, und das Jahr hat ohne Feiertag begonnen. Zumindest das hiesige Neujahr, das der Chinesen, das das Jahr des Hasen einläutet, beginnt erst am 22. Januar.

Für alle, die ihre Urlaubstage gerne fein um die Feiertage herum verteilen und sich keine Chance auf eine Brücke entgehen lassen, ist der sonntägliche 1. Januar aber der einzige Wermutstropfen in diesem Jahr. Denn nach zwei Jahren, in denen es wahrlich deutlich mehr Gründe zum Klagen gab, muss sich diesmal niemand um Feiertage geprellt fühlen.

Von den zehn Feiertagen, die es in Hessen gibt, entfallen nämlich neun auf Werktage. Was in der Summe bedeutet, dass die Hessen – so sie eine Arbeitswoche von Montag bis Freitag haben – in diesem Jahr an 251 Tagen arbeiten müssen, und damit zwei freie Tage mehr haben als 2022 und sogar vier mehr als 2021. Die Bayern haben es mit 248 Tagen wie immer am besten, weil sie noch einen Tag mehr haben als die Baden-Württemberger mit 249. In Rheinland-Pfalz wird an 250 Tagen gearbeitet.

Zwischen Nachteilen und Nachholeffekten

Während Volkswirte in der geringeren Zahl der Arbeitstage eher Nachteile für die Wirtschaft sehen, könnte das Jahr der Reisebranche die ersehnten Nachholeffekte bescheren. Bietet es doch neben den langen Wochenenden zu Ostern von Karfreitag am 7. April bis Ostermontag am 10. April und Pfingsten am 28./29. Mai nicht nur die üblichen Brückenwochenenden zu Christi Himmelfahrt am 18. Mai und Fronleichnam am 8. Juni. Da der 1. Mai auf einen Montag fällt, gibt es auch hier die Möglichkeit für eine Minireise. Und weil der Tag der Deutschen Einheit, der 3. Oktober, in diesem Jahr ein Dienstag ist, bietet sich eine weitere Gelegenheit für einen Kurzurlaub.

Oder man macht es gleich so, wie manche Internetportale es empfehlen und baut die Feiertage in die Urlaube ein. Nur auf Schulferien sollte man dann nicht angewiesen sein. So könnte man beispielsweise mit nur 18 Urlaubstagen die Zeit vom 29. April bis zum 29. Mai verbringen. Oder mit 14 Tagen von Christi Himmelfahrt bis zum 11. Juni fast dreieinhalb Wochen.

Wer also nicht schon im November den Kalender durchforstet und seine Urlaubstage verteilt hat, tut gut daran, mit der Ferienplanung zu beginnen. Auch deshalb, weil wohl viele Chefs in diesem Jahr deutlich genauer darauf achten werden, dass ihre Mitarbeiter die Urlaubstage nicht bis zum Herbst aufsparen und es dann Engpässe gibt oder Urlaub ins Folgejahr übertragen werden muss. Denn das Bundesarbeitsgericht hat erst kürzlich in einem Urteil deutlich gemacht, dass Arbeitgeber hier in der Pflicht sind. Sonst muss der Urlaub im nächsten Jahr gewährt werden.

Nur ein kleiner Urlaub im Herbst

Besonders gut geplant werden muss in den Betrieben, in denen rund um die Uhr gearbeitet wird. „Schichtarbeit funktioniert wie ein Uhrwerk: Wenn tagsüber und nachts produziert wird, greifen die Arbeitszeiten der Beschäftigten wie Zahnräder ineinander. Deshalb ist eine exakte Planung – zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie – auch das A und O“, sagt Hendrik Hallier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). In ganz Hessen arbeiten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aktuell rund 402 000 Menschen in Wechselschicht. Der Geschäftsführer der NGG-Region Rhein-Main rät darum, sich frühzeitig um den Urlaub zu kümmern, denn grundsätzlich sollten Beschäftigte den Urlaub im laufenden Kalenderjahr nehmen. „Es geht darum, sich in Etappen zu erholen. So schön eine lange Reise oder die XL-Variante vom Jakobsweg sein mag: Wer einen Arbeitsmarathon hinlegt, um Urlaubstage anzusparen, verstößt gegen das ‚Einmaleins des Urlaubmachens‘“, so der Gewerkschafter.

In diesem Herbst ist für Eltern von Schulkindern ohnehin nur noch ein kleiner Urlaub drin. Das liegt auch daran, dass die Sommerferien recht spät sind, vom 22. Juli bis zum 2. September. Deshalb schließen die Schulen nur für eine Woche vom 21. bis 28. Oktober, weil sonst die Zeit bis Weihnacht zu kurz für den Schulstoff und die entsprechenden Arbeiten wäre.

Dafür sind in diesem Jahr die Osterferien eine Woche länger als sonst. Sie beginnen wie nahezu immer mit der Karwoche am 1. und enden nach drei Wochen am 21. April. Das könnte für muslimische Familien ein Vorteil sein, denn ihre Fastenzeit Ramadan beginnt in diesem Jahr am 22. März und geht bis zum 20. April, fällt damit also größtenteils in die Ferienzeit. Und auch die Zeit des jüdischen Pessachfests vom 5. bis 13. April liegt in der Ferienzeit.

Eine richtige Hessenwoche

Für Familien, die gerne Ski fahren, sind die Osterferien diesmal keineswegs ideal. Denn die Osterwochen dürften für die meisten Skigebiete, die selbst jetzt nicht allzu viel der weißen Pracht zu bieten haben, deutlich zu spät sein. Dafür könnte der nächste Winter sie entschädigen. Denn schon die Weihnachtsfeiertage liegen günstig auf Montag und Dienstag und auch Neujahr ist 2024 ein Montag. Zuvor allerdings gibt es die kürzestmögliche Adventszeit, denn Heiligabend fällt auf den vierten Adventssonntag. Das wird vor allem im Handel nicht so gern gesehen, weil den Menschen dann nach dem ersten Advent nur drei Wochen bleiben, um Geschenke zu kaufen.

Mit der Auswahl der neuen Skiausrüstung können sie sich aber sogar etwas mehr Zeit lassen. Denn 2024 gibt es endlich wieder eine richtige Hessenwoche: Wenn Bayern und Baden-Württemberger am Dreikönigstag abreisen, dürfen sich Wintersport-Familien aus Hessen auf freie Pisten und günstige Preise bis zum 13. Januar freuen.

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