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#48 Stunden Neukölln: Die Highlights des Kunstfestivals

48 Stunden Neukölln: Die Highlights des Kunstfestivals

Das Kunstfestival 48 Stunden Neukölln wirkt weit über die Grenzen des Bezirks hinaus. Hier werden gesamtgesellschaftliche Fragen diskutiert und der nachhaltige Austausch mit der internationalen Kunstszene gefördert. Nachdem das Festival 2020 überwiegend digital zu sehen war, soll es vom 18. bis 20. Juni 2021 hybrid stattfinden: mit Online-Programm, einer Ausstellung im Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst und dezentral im ganzen Stadtteil. Die Highlights und wichtigsten Infos zum Programm haben wir hier für euch.

Anna de Carlo: Futureleaks – „Escaping Realities“, 2021, Installation am Nachbarschaftscampus Dammweg, in Kooperation mit Berlin Mondiale. Foto: Anna de Carlo

48 Stunden Neukölln: „Luft“ ist Festivalthema 2021

In der Themenbeschreibung heißt es: „Luft umgibt uns alle, durchdringt uns, ist unsichtbar und allgegenwärtig. Ohne sie kennen wir kein Leben. Vom ersten Schrei, dem Öffnen der Lungenflügel, bis hin zum letzten Atemzug durchströmt sie uns. In der Luft leben Geister und die Phantasie. Die Luft transportiert unsere Worte als Schwingungen und ist Trägerin aller Gerüche, sie ist unser Medium zur Wahrnehmung der Welt – und wird selbst von allem durchdrungen.“

Fünfzehn Kollektiv: "Perfect Storm, 2021". Die immersive Installation ist im Rahmen von 48 Stunden Neukölln a der Weserstraße 15 zu erleben. Foto: Fünfzehn Kollektiv
Fünfzehn Kollektiv: „Perfect Storm, 2021“. Die immersive Installation ist im Rahmen von 48 Stunden Neukölln a der Weserstraße 15 zu erleben. Foto: Fünfzehn Kollektiv

In diesem Jahr zeigt 48 Stunden Neukölln viele der etwa 250 Projekte als Installation im öffentlichen Raum oder als Schaufensterausstellung, sodass größtenteils reale Publikumsbeteiligung ermöglicht werden kann. Ungefähr 75 Projekte werden in digitaler Form stattfinden, darunter Live-Streams, individuelle Begegnungen in Form von Videokonferenzen und digitale Ausstellungen. Insgesamt beteiligen sich mehr als 600 Künstler:innen mit ihren Projekten an der diesjährigen Ausgabe von 48 Stunden Neukölln.

„O 18“: Zentrale Ausstellungen im Kesselhaus des Kindl

Salah Saouli: Fliegender Teppich, 2021, Teppich, Plastikschnüre, Video Loop, Zentrale Ausstellung im Kesselhaus des Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Foto: Salah Saouli
Salah Saouli: Fliegender Teppich, 2021, Teppich, Plastikschnüre, Video Loop, Zentrale Ausstellung im Kesselhaus des Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Foto: Salah Saouli

Die zentrale kuratierte Ausstellung mit dem Titel „O 18“ versammelt im Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst künstlerische Arbeiten, die sich in unterschiedlichsten Medien mit dem Festivalthema „Luft“ auseinander setzen – darunter auch digitale und technisch aufwendige Formate. Um die Installationen dem breiten Publikum zugänglich zu machen, werden diese auch online angeboten. Kuratiert wird die Ausstellung von Rosy DX in Zusammenarbeit mit Rebekka Liebmann.

Teilnehmende Künstler:innen: Branco Brancowitsch, Chris Dietzel, Barbara Duisberg, Philipp Hahn, Alejandra Horsley, Angeles Jacobi, Sabine Kelka, Kollage Kollectiv, Tinka Legvart, Alexandre Liberato, Lukas Maibier, Niko Mitsuko, Ludger Näkel, Sabine Redlich, Safe Space Collective, Salah Saouli, Katharina Schaar, Danielle Scheuer, Piet Schmidt, Yaquin Si, Sarah Steiner, Armando Strauß, Zoltan Vadaszi, Simon Weckert und Lale Willan.

Kernstück der Ausstellung ist die performative Arbeit „(O) RepetaiR“ von Ludger Näkel und Branco Brancowitsch, wobei der eigene Atemzug als Eintrittskarte ins Kesselhaus gilt. Alle weiteren Informationen zur Ausstellung und alle 18 Projekte findet ihr auf der Website von 48 Stunden Neukölln.

  • Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst Am Sudhaus 3, Neukölln, Fr 19 – 24 Uhr, Sa 12 – 24 Uhr, So 12 – 19 Uhr, www.kindl-berlin.de

Vier „Signals“ machen in Berlin auf das Festival aufmerksam

Im öffentlichen Raum machen vier sogenannte „Signals“ auf die 48 Stunden Neukölln aufmerksam: Daniel Hölzl baut für seine Installation „Aushang“ das exakte Volumen eines Wohnraums in der Schillerpromenade aus Fallschirmseide nach und hängt den aufgeblasenen Raumkörper von außen an die Fassade. Jonas Höschl beschäftigt sich in seiner ergänzenden Soundarbeit mit physischem und sozialem Raum und verortet „Aushang“ in der konkreten Umgebung Neuköllns.

Für „The Sky Over There“ gestaltet Las Wunderlich eine Brandmauer am Herrnhuter Weg: ein QR-Code ermöglicht dabei den Zugriff auf Wetterkameras, die den Himmel über dem indischen Chennai zeigen. Maja Spasova installiert mit „Question Mark“ ein zehn Meter hohes, aufblasbares Fragezeichen auf der Neuköllner Oper. Dieses stellt sichtbar Fragen zur Zukunft von Kulturinstitutionen und mehr. Das QUO Kollektiv verweisen mit der Installation „parachute(s)“ auf über 100 im Festivalgebiet verteilte Fallschirme via QR-Code auf Kunstwerke im digitalen Raum, den Mittelpunkt findet diese Installation an der Thomasstraße auf der Höhe des Körnerparks.

Prominente Projekte beim Kunstfestival

Zu sehen bei 48 Stunden Neukölln: Lena Fingerle, Bubbles, 2021 Foto: Lena Fingerle
Zu sehen bei 48 Stunden Neukölln: Lena Fingerle, Bubbles, 2021 Foto: Lena Fingerle

Neben den „Signals“ gibt es bei dem Kunstfestival noch weitere prominente Projekte. So zum Beispiel „bubbles“ der Gruppe „riXXperiment“ am Neuköllner Schifffahrtskanal am Wildenbruchplatz oder die Installation von Flugblättern an der Kindl-Treppe, mit der das Kollektiv „Anzetteln“ nach zukünftigen Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Stadt fragt.

Das Gelände des Nachbarschaftscampus Dammweg wird von dem feministischen Video-Kollektiv Trial und Theresa mit VJ-Sets und Videoinstallationen bespielt. Weiterhin richtet Benoit Maubrey auf dem Richardplatz die „Speakers-Arena Neukölln“ ein, eine partizipative Klangskulptur aus 300 recycelten Lautsprechern,die dem Publikum erlaubt, sich im öffentlichen Raum verbal oder musikalisch Gehör zu verschaffen.

Dezentrale Ausstellung „Art Space Lab“ in Neukölln

Lena Fingerle: Bubbles, 2021 Foto: Lena Fingerle
Lena Fingerle: Bubbles, 2021 Foto: Lena Fingerle

In der dezentralen Ausstellung „Art Space Lab“ sind in diesem Jahr sechs Projekte zusehen, die an verschiedene Kunstorte in Neukölln verteilt sind und das Festivalthema „Luft“ aufgreifen.

„WeAir – Wellness & Educational Center“ heißt das Projekt der Künstler:innen Lola Göller, Lou Hoyer, Johanna Landscheidt, Max Thiel. Hier könnt ihr euch im luxuriösen Ambiente verschiedene Beauty-Behandlungen unterziehen, Neues im Bereich Air-Investments lernen oder einfach nur shoppen.

  • Atelier Scheune Rixdorf Kirchgasse 61, Neukölln, Fr 19–22 Uhr, Sa 14.30 – 21Uhr, So 14.30–19 Uhr

„Air as a confined space“: Flora Dias und Désirée Pfenninger reflektieren in „Enchant the Ghosts“ Methoden im Film: den Akt des Empfanges, des Wartens und des Gegenwärtig-Seins. Sie wollen sich den Geistern stellen und mit ihnen in Beziehung treten. Sina Niemeyer zeigt ein experimentelles Video aus ihrer Arbeit „IGNOSCENTIA“, in dem sie sich mit dem sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit auseinandersetzt. Weiterhin begibt sich Stefan Wieland auf eine fotografische Suche nach der Luft. Auf persönliche Weise spürt er der Luft nach, lässt sie uns fühlen und sie in bestimmten Momenten sichtbar werden.

  • cinea.st Wipperstraße 10, Neukölln, Fr 19 – 24 Uhr, Sa 19 – 24 Uhr

Der Kunstverein Neukölln bringt im Projekt „Odem“ drei Berliner Künstler:innen zusammen, die skulptural-installativ mit Luft arbeiten. Dazu haben Daniel Hölzl, Maria Turik und Katrin Wegemann an verschiedenen Installationen gearbeitet, die auf unterschiedliche Weise mit dem Festivalthema umgehen.

  • Kunstverein Neukölln e.V. Mainzer Str. 42, Neukölln, Fr 19 – 22 Uhr, Sa 14 – 22 Uhr, So 14 – 19 Uhr

Die Gruppenausstellung „Prachtayama“ wurde von Pranayama inspiriert: der Verschmelzung von Körper und Geist durch Atemübungen in der yogischen Lehre. Hier kann man dem Thema „Luft“ auf verschiedene Weisen, zum Beispiel durch Malerei, Tape Art, interaktiven Installationen, Skulptur, digital und olfaktorischen Elementen, begegnen. Teilnehmende Künstler:innen: Asihochzwei, Ruth Best, Lamia Michna (LaMia), Mischka, Valère Mougeot, Alina Naomi, Adam Paquette, Kazik Pogoda

  • Prachtsaal Studio Jonasstraße 22, Neuköln, 1. HH, Fr 19 – 22 Uhr, Sa 10 – 22 Uhr, So 10 – 19 Uhr

„Listening to listening“ ist eine generative Klangkomposition, die menschliche Atemgesten synchronisiert und bricht, die Dekonstruktion der kartografische Überwachung und das Untersuchen des Hörbaren durch das Sehen sowie ein Vorschlag, wie unsere gewöhnlichen architektonischen Materialien den Hörsinn und die Art des Hörens beeinflussen können. Konzipiert wurde das Kunstprojekt von Guffond Jasmine, Köm Yelta, Samuel Perea-Díaz und Tülü Banu Çiçek

  • TOP Transdisciplinary Project Space Schillerpromenade 4, Neukölln, Fr 19 – 21 Uhr, Sa 13 – 20 Uhr, So 13– 18 Uhr

Die Ausstellung „Atem der Zeigt“ von Máté Feles, Mark Fridvalszki und Vikenti Komitski zeigt einen Querschnitt künstlerischer Interpretationen und pseudowissenschaftlicher Szenographien über paläontologische Epochen.

  • Zönoteka Hobrechtstraße 28, Neukölln, Fr 19 – So 19 Uhr

Öffentliche Touren zur Kunstvermittlung

In diesem Jahr lädt das Festival dazu ein, in diversen öffentlichen Touren die Vielfalt der Festivalbeiträge und
so auch Facetten des Bezirks im Dialog zu erfahren.

Plein-Air Tour Diese Touren bieten einen Überblick zu Installationen im öffentlichen Raum („Signals“) über Kunst an dezentralen Orten (ArtSpace Labs) zum Nachbarschaftscampus am Dammweg. Ausgehend sind diese von der zentralen Ausstellung im Kesselhaus des Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst. (Moderiert wird auf deutsch, deutscher Gebärdensprache und englisch)

  • Treffpunkt: Nebeneingang Kesselhaus, Termine: Fr 18.45 Uhr, Sa 12.45, 14.45, 16.45, 18.45 Uhr; So 12.45, 14.45, 16.45 Uhr, Dauer: 120 Minuten

Mobile Transmitter Hier kann man an verschiedenen Standorten mit Kunstvermittler:innen ins Gespräch kommen, welche auf bei praktischen Fragen zum Festival behilflich sind. Die Vermittler und Vermittlerinnen bewegen sich durch verschiedene Gebiete und sind an ihren Jutebeuteln erkennbar. Gebiete und Zeiten:

  • Raum Kesselhaus/Kindl: Fr 19 – 21 Uhr; Sa 15 – 17 Uhr; So 15 – 17 Uhr
  • Raum Passage: Fr 19 – 20 Uhr
  • Raum Schillerpromenade/Fontanestraße: Sa 13 – 15 Uhr
  • Raum Thomasstraße/Rübelandstraße: Sa 16 – 18 Uhr
  • Raum Herrnhuter Weg: Sa 19 – 21 Uhr
  • Raum Landwehrkanal: So 13 – 15 Uhr
  • Raum Richardplatz: So 16 – 18 Uhr

48 Stunden Neukölln: Online-Programm und virtueller Infopunkt

Auf der Website von 48 Stunden Neukölln wird das digitale Programm mit einer Vielzahl an Kunstprojekten gezeigt. Diese sind als Livestreams, Augmented Reality und virtuelle 3D-Ausstellungen einsehbar. Auch die zentrale Ausstellung mit dem Titel „O“, die physisch im Kesselhaus im Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst stattfindet, wird ins Digitale transferiert. Die kuratierte Ausstellung wird über gather.town für weitere Zuschauer:innen einsehbar sein. So kann der Wirkungskreis inklusiver gestaltet werden. Durch eine interaktive 2D-Karte und Videotelefonie kann das Publikum an Begegnungen und Erkundungen teilnehmen.

Den Link zum digitalen Infopunkt findet ihr auf der Festival-Website. Von 10 bis 22 Uhr
beantworten hier außerdem Mitarbeiter:innen Fragen zum Programmablauf über eine offene Zoom-Konferenz.

Dazu kommt in diesem Jahr ein sechsteiliger Podcast, welcher für das Kunstfestival entwickelt wurde: „Kunst auf die Ohren“ ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen abspielbar und bietet spannende Einblicke hinter die Kulissen des Festivals.

48 Stunden Neukölln: Tickets und Hygienekonzept

Für Ausstellungsbesuche gibt es Hygienekozepte, natürlich auch bei 48 Stunden Neukölln. Der Besuch wird nur mit FFP2-Maske gestattet, weiterhin gelten, wie gewohnt, die Abstandsregeln. Außerdem sind nur begrenzte Personenanzahlen für die Ausstellungen im Inneren erlaubt. Für die Ausstellungen am Dammweg und im Kindl –Zentrum für zeitgenössische Kunst müssen Termine über die Festival-Website gebucht werden. Auch wenn es nicht verpflichtend ist, wird ein Schnelltest vor dem Festival-Besuch ausdrücklich empfohlen. Weiterhin werden zur Kontaktnachverfolgung QR-Codes der offiziellen Corona-Warn-App genutzt.


Mehr Kunst in Berlin

Mehr Kunst für euch: Wir kennen die wichtigsten Ausstellungen in Berlin. Ein britisches Street-Art-Mysterium nimmt die Station-Berlin unter die Lupe: Alles zur Banksy-Ausstellung. Kunst statt Techno: So gut ist die „Studio Berlin“-Ausstellung im Berghain. Der Bezirk lohnt sich auch, wenn die 48 Stunden vorbei sind: Immer Neues zu Neukölln lest ihr hier.

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