#49 Prozent Inflation in der Türkei

Die Inflation in der Türkei hat sich von extrem hohen Niveau aus weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise seien im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 48,7 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mit. Im Vormonat hatte der Anstieg 36 Prozent betragen. Analysten hatten für Januar mit einer Rate von im Schnitt 46,7 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise ebenfalls stark um 11,1 Prozent. Herstellerpreise stiegen um 10,5 Prozent im Januar, was auf das Jahr gerechnet einen Preisanstieg um 93,5 Prozent ergibt.

Einen großen Anteil hat auch das historische Wachstum der Energiepreise um 76,4 Prozent im Vergleich zum Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr liegen sie 130 Prozent höher. Lebensmittel, die rund ein Viertel des modellhaften Einkaufskorbes der Verbraucher ausmachen, verteuerten sich um 55,6 Prozent im Jahresvergleich.

Die hohe Teuerung ist vorwiegend Folge der schwachen Lira, da sie Einfuhren verteuert. Nach einem dramatischen Sinkflug 2021 ist der türkischen Regierung mittlerweile eine Stabilisierung der Landeswährung gelungen, indem sie für Verluste aus Währungsschwankungen unter bestimmten Bedingungen einspringt.

An der lockeren Ausrichtung der türkischen Geldpolitik, laut Experten die Hauptursache der schwachen Lira, hat sich bisher aber nichts geändert. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist erklärter Gegner hoher Zinsen, die von Ökonomen als Mittel gegen hohe Inflation empfohlen werden. Die nächste Notenbanksitzung der Türkei findet am 17. Februar statt.