Technologie

#5G-Flatrate von Amazon Prime: Angriff auf die Telekom

In Deutschland müssen Kunden von Amazon Prime damit leben, dass das Angebot punktuell zusammengestrichen wird. In den USA sieht es anders aus. Dort erhalten Prime-Kunden jetzt ganz neu auch eine Handy-Flat inklusive 5G zum Kampfpreis.

Smartphone liegt mit Amazon-Prime-Logo auf dem Display auf einer Notebook-Tastatur.
Kunden von Amazon Prime bekommen in den USA Zugriff auf eine rabattierte 5G-Flatrate.Bildquelle: Silver Wings / ShuterStock.com

Von wegen nur ein Gerücht. Anfang Juni wurde bekannt, dass Amazon ein Mobilfunkangebot für Prime-Kunden plane. Tenor aus dem Amazon-Konzern damals: „Planen wir derzeit nicht!“ Das Wort „derzeit“ ist in diesem Zusammenhang entscheidend. Denn jetzt, keine zwei Monate später, ist der rabattierte 5G-Tarif von Amazon für alle Prime-Nutzer in den USA kompromisslose Realität; und setzt andere Mobilfunker wie T-Mobile US, die erfolgsverwöhnte Mobilfunk-Tochter der Deutschen Telekom, massiv unter Druck. Auch, wenn es sich im Kern nicht um ein eigenes Produkt, sondern um den Wiederverkauf eines bereits existierenden Tarifs des Satelliten-TV-Anbieters Dish ist.

Amazon Prime Mobilfunk: 20 Prozent Rabatt auf Dreifach-Flat von Dish

Der Spezialtarif Boost Infinite kostet regulär 25 US-Dollar (22,50 Euro) pro Monat und bietet einen unbegrenzten Internetzugang mit 5G-Geschwindigkeit. Auch alle nationalen Gespräche und SMS sind inklusive. Prime-Kunden erhalten auf diese Dreifach-Flatrate einen Rabatt in Höhe von 20 Prozent, müssen also nur 20 Dollar (18 Euro) zahlen; zuzüglich Steuern, die von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich hoch ausfallen können. Jeder Prime-Kunde hat die Möglichkeit, das neue Mobilfunkangebot bis zu fünfmal zu buchen.

Der erste Monat des Vertragstarifs ist kostenlos, sofern bei einer bestellten SIM-Karte innerhalb von 30 Tagen eine Aktivierung erfolgt. Preiserhöhungen sind für alle Prime-Kunden laut Angaben von Dish ausgeschlossen, solange kein Tarifwechsel erfolgt. Eine nicht unwesentliche Einschränkung gibt es aber trotzdem. Sogenannte Poweruser, also Nutzer mit einem besonders hohen monatlichen Datenvolumen, soll der neue Allnet-Flat-Tarif nämlich nicht anlocken. Wer mehr als 30 GB Datenvolumen pro Monat verbraucht, muss damit rechnen, dass die Surfgeschwindigkeit reduziert wird. Eine wichtige Deckelung für all diejenigen, die häufig Videos streamen oder regelmäßig lange Videotelefonate führen möchten.

Logo von Boost Infinite

Amazon setzt Deutsche Telekom unter Druck

Pikant ist das Angebot für andere US-Mobilfunker wie AT&T, Verizon oder T-Mobile. Denn Amazon kann in den USA auf rund 150 Millionen Prime-Kunden blicken. Und die werden jetzt mit einem preislich attraktiven Mobilfunkangebot in das Netz des Wettbewerbers Dish gelockt. Und das laut amerikanischen Medienberichten ohne eine in den USA sonst übliche Bonitätsprüfung. Ein Prime-Abo reicht aus, um den Tarif Boost Infinite abzuschließen.

Ärgerlich ist das Angebot von Dish für die Deutsche Telekom auch deswegen, weil sie im Jahr 2020 ihre Prepaid-Sparte Boost an Dish verkaufen musste. Und zwar, um die Forderungen von Wettbewerbshütern zu erfüllen. Nur durch den Verkauf des Geschäfts mit Prepaid-Karten wurde die Fusion von T-Mobile mit Sprint genehmigt. Dish-Kunden können seitdem nicht nur auf das eigene Netz zugreifen, sondern im National-Roaming-Verfahren auch die Netzinfrastruktur von T-Mobile.

Bisher kein Mobilfunk-Rabatt für deutsche Prime-Kunden

Deutsche Nutzer von Amazon Prime können derweil von einem Mobilfunk-Rabatt nur träumen. Zu einem Tarif, wie er jetzt in den USA erhältlich ist, gibt es hierzulande bisher keine Erkenntnisse. Mehr noch: Prime-Kunden, die in Deutschland bisher die kostenlose Amazon-Kreditkarte nutzen, müssen sich darauf einstellen, dass eine weitere Verwendung schon in Kürze nicht mehr möglich ist.


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Bildquellen

  • Boost Infinite Logo für Amazon Prime Mobilfunktarif: Dish
  • Amazon Päckchen im eigenen Locker: Amazon

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