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#Parasitenbefall im Paradies

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Sommer, Sonne, Palmen: Die Malediven sind so traumhaft schön wie aus dem Bilderbuch – bis man ins Meer geht.

Das Paradies ist tückisch. Dabei wirkt diese Malediveninsel doch so harmlos wie eine durch Zauberhand zum Leben erweckte Fototapete. Ein Wunderland mit türkisfarbenem Wasser, dessen Wellen den weißen Sand umspülen. Die Palmen, Könige eines gezähmten Dschungels, rauschen im Wind. Natürlich brennt die Sonne, der Äquator ist nah, aber an der Strandbar lässt sich das subtropische Klima mit einem Drink gut aushalten. Und da ist das Meer, badewannenwarm und perfekt für jene, die bei Wassertemperaturen unter 25 Grad sofort wieder ihren Zeh aus dem Wasser ziehen. Also ab ins Meer.

Beim Abendessen sind die Arme dann unschön gerötet. Wie ist das am Spätnachmittag und bei wasserfester Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 möglich? Das Dessert, ein fantastisches Mango-Sorbet, lenkt leider nur kurz ab. Inzwischen übersäen juckende Quaddeln beide Arme. Schnell zurück in den Bungalow. Ein Blick in den Spiegel offenbart das Ausmaß. Panik. Google. Alles deutet auf Swimmer’s itch hin.

Winzige Wurmlarven

Swimmer’s itch? Nie gehört. Bei Wikipedia heißt es: „Die Badedermatitis ist eine harmlos verlaufende Infestation des Menschen mit winzigen Larven von Saugwürmern der Gattung Trichobilharzia. Der Befall von Menschen geschieht irrtümlich; sie sind aus Sicht der Wurmlarven ein sogenannter Fehlwirt.“

Dummerweise gibt es, egal, wohin man reist, nirgendwo eine Garantie für Unbeschwertheit, dass ist zu Hause nicht anders als in der Ferne – nur wiegt Parasitenbefall unter Palmen schwerer als sonst. Vom Urlaub erwartet man ja, dass er gelingt, beglückt und berauscht. Reist man mit seinem Partner, wünscht man sich, dass dieser die Berauschtheit noch steigert. Eine Kollegin erzählte von einem Ranger in Afrika, der ein Pärchen in den Flitterwochen auf Safari begleitete. Die drei waren zu Fuß unterwegs, als sie ein Elefant angriff. Der Ranger, ein mutiger Gentlemen, schmiss sich auf die Frau und nahm ein paar gebrochene Rippen in Kauf, währen der frisch Angetraute das Weite suchte. Die Ehe steht jedenfalls unter einem miserablen Stern, falls sich die Frau nicht ohnehin sofort nach der Rückkehr hat scheiden lassen.

Diese Geschichte erinnert an Hemingway’s großartige Erzählung „Das kurze und glückliche Leben des Francis Macomber“, in der das Ehepaar Francis und Margaret Macomber mit einem Guide auf Löwenjagd in Afrika geht. Francis schießt zwar einen Löwen an, flüchtet aber vor dem Raubtier ins Gebüsch. Margeret, angewidert von so viel Feigheit, schläft mit dem Wildhüter. In Anbetracht solcher Beziehungsdramen ist ein Swimmer’s itch doch beinahe ein Klacks.

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