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#Der M-Dax wird attraktiver

Der M-Dax wird attraktiver

Die Dax-Erweiterung im kommenden Jahr wird den M-Dax zehn seiner Werte und etwa ein Drittel seines Börsenwertes kosten. Ein Abstieg in die Bedeutungslosigkeit droht dem Mittelwerteindex trotzdem nicht. Nach Meinung des Fondsmanagers Andreas Strobl von der Privatbank Berenberg könnten sich Anleger nach der Reform sicher sein, dass ihr Investment tatsächlich in kleinere wachstumsstarke Unternehmen fließt. „Groß ist schön, aber wenn groß nicht wächst, bringt es dem Anleger wenig“, sagt Strobl der F.A.Z. Nur weil das Börsengewicht eines Index kleiner wird, werde er nicht weniger attraktiv. Im Gegenteil: „Ohne die Schwergewichte schärft sich das Bild des M-Dax“, sagt der Fondsmanager. So könne zukünftig stärker die Wachstumsdynamik der Mittelständler abgebildet werden.

Madeleine Brühl

Zu den Unternehmen, die den M-Dax verlassen, gehören viele „Old Economy“Aktien, die nach Ansicht des Fondsmanagers wenig zum derzeitigen Wachstum beitragen. Das sind nach aktuellem Stand Airbus, Brenntag, Hannover Rück, Hello Fresh, LEG Immobilien, Qiagen, Sartorius, Siemens Healthineers und Symrise, die in den Leitindex aufsteigen. Lediglich Hello Fresh und Zalando gehören im engeren Sinne zur „New Economy“. Die Ende September vom Industrieriesen Siemens abgespaltene Siemens Energy wird, wie die Deutsche Börse am Donnerstag bekanntgab, Ende Dezember in den M-Dax aufsteigen. Strobls Ansicht nach gehört der Energiekonzern ebenfalls zu den traditionellen Unternehmen und werde daher wenig Wachstum in den M-Dax bringen. Für Siemens Energy wird Grenke den Index verlassen.

„Es wird zwar als große Dax-Reform dargestellt, aber in Wirklichkeit ist es eher eine Evolution und keine Revolution“, sagt Strobl. Attraktiver werde der Dax dadurch nicht. Der Fondsmanager rechnet damit, dass der M-Dax nach der Reform stärker wachsen und höhere Renditen generieren werde – bei einer gleichzeitig sinkenden Volatilität. Letztere ist trotz Corona ähnlich oder geringer als die im Dax. Denn anders als der Leitindex enthält der M-Dax viele Titel aus Zukunftsbranchen wie IT-Firmen oder Handelsplattformen. Diese weisen ein höheres strukturelles Wachstum auf als die „Old-Economy“-Titel im Dax, außerdem sind sie weniger konjunkturabhängig. Der Bedeutungsverlust halte sich daher in Grenzen.

Mit der veränderten Zusammensetzung verschieben sich künftig auch die Branchengewichte im M-Dax. Allein durch den Aufstieg von Airbus werde das relative Gewicht des IT-Sektors um 7 bis 8 Prozent steigen, prognostiziert Strobl. Der Gesundheitssektor werde dagegen Anteile verlieren, wenn beispielsweise Sartorius und Siemens Healthineers im kommenden Jahr den Index verlassen. Bisher sei der M-Dax stark durch die Entwicklung der Schwergewichte getrieben worden, sagt der Fondsmanager und findet für ein Unternehmen besonders deutliche Worte: „Airbus hatte in meinen Augen nie etwas im M-Dax zu suchen.“ Mit einer Marktkapitalisierung von 71 Milliarden Euro und etwa 15 Prozent Gewicht gab der Konzern lange die Richtung im M-Dax vor. Da das Gros der Börsenumsätze über die Pariser Börse läuft, blieb dem europäischen Flugzeughersteller bisher der Eintritt in den Dax verwehrt.

Ab dem kommenden Jahr wird es keine Schwergewichte mehr im M-Dax geben. Dann werden die größten Unternehmen nach aktuellem Stand eine Marktkapitalisierung von unter 20 Milliarden Euro erreichen. „Halb so dramatisch“, findet Strobl. Schließlich sei zu erwarten gewesen, dass einige der großen Unternehmen in den Dax aufsteigen würden.

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