Nachrichten

#Verbrechen, im Wahn verübt

Verbrechen, im Wahn verübt

Der Schrecken beginnt am 29. Juli 2019, vor mehr als zwei Jahren, als der eritreische Flüchtling Habte A. einen acht Jahre alten Jungen und seine Mutter am Frankfurter Hauptbahnhof vor einen einfahrenden ICE stößt. Die Mutter überlebt. Ihr Sohn stirbt. In den Bruchteilen von Sekunden, in denen diese Tat verübt wurde, konnte den Jungen niemand mehr retten.

Ein grausames Verbrechen Und als ob der Prozess, der im August 2020 vor dem Landgericht Frankfurt endete, für die Mutter nicht ohnehin schon kaum erträglich war, wurde der Täter am Ende auch noch als schuldunfähig angesehen. Ein Gutachter sagte aus, Habte A. leide unter einer paranoiden Schizophrenie. Das Urteil endete nicht mit einer Haftstrafe, sondern mit der Unterbringung des Täters in einer Psychiatrie. Das war die Tat von Gleis 7.

Krank oder schuldfähig?

Und es war nicht die einzige und auch nicht die letzte, die in den vergangenen Jahren die Frage aufgeworfen hat, wie mit Straftätern, die mutmaßlich oder tatsächlich aus einer psychischen Erkrankung heraus töten, zu verfahren ist. Der Grat zwischen Psychose und Vorsatz scheint schmaler denn je. In den Sicherheitsbehörden und in der Justiz heißt es, es gebe deutlich mehr schwere Fälle von Gewalttätern, die unter Psychosen leiden. Richtig greifen könne man das Phänomen jedoch nicht.

Eine Auswahl: Im Juni 2020 greift ein Mann den Koch eines chinesischen Restaurants in Frankfurt mit einem Hackbeil an. Die Diagnose: paranoide Schizophrenie. Im September 2020 muss sich eine 38 Jahre alte Frau aus Erlensee verantworten, die ihre Mutter nach Auffassung des Gerichts im „Wahn“ mit einer Duschstange und einem Messer getötet hat. Ihre Medikamente hat sie vorher eigenmächtig abgesetzt. Im November 2020 greift in Frankfurt eine 50 Jahre alte Frau ihren Sohn mit einem Messer an. Bei ihr wird eine schwere Psychose festgestellt. Doch das sind längst nicht alle Fälle.

Im Januar dieses Jahres attackiert ein Mann, gerade aus der Psychiatrie entlassen, im Frankfurter Bahnhofsviertel vier Menschen mit einem Messer. Eines der Opfer stirbt. Im März tötet ein 25 Jahre alter Mann aus Schwalbach seine schlafende Bekannte mit 16 Messerstichen. Später wird er für schuldunfähig erklärt. Schließlich fährt im Oktober im nordhessischen Witzenhausen ein Mann in eine Schülergruppe. Ein acht Jahre altes Mädchen wird dabei getötet, der Fahrer kommt in eine Psychiatrie.

Tabuthema psychische Erkrankung

Aktuell steht ein 39 Jahre alter Mann in Frankfurt vor Gericht, weil er im Stadtteil Sachsenhausen als Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit eine rote Ampel missachtet und zwei Fußgänger getötet hat. Nach der Tat behauptete er, er habe „Stimmen“ gehört. Inzwischen wurde bekannt, dass er vor allem private Probleme hatte. Mit einer Frau.

Wann beginnt die Schuldfähigkeit – wann hört sie auf? Die Grenzen scheinen inzwischen so fließend zu sein, dass auch Gerichte es mitunter schwer haben, sich von den Angeschuldigten ein richtiges Bild zu machen. Sie sind auf Experten angewiesen, auf forensische Psychiater, die imstande sind, tatsächlich zu beurteilen, ob jemand eine Psychose hat oder nur vorgibt, psychisch krank zu sein. Das System funktioniert. Doch im Grunde genommen ist es dann schon zu spät.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!