#Die EZB darf bei der Inflation nicht länger zögern
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„Die EZB darf bei der Inflation nicht länger zögern“
Natürlich konnte die Europäische Zentralbank Russlands Krieg gegen die Ukraine und dessen Folgen für Energie- und Nahrungsmittelpreise nicht vorhersehen. Aber die EZB war eben schon seit dem vergangenen Jahr in ihrer Wahrnehmung der auch ohne den Krieg sich aufbauenden Inflationsgefahren viel zu zögerlich gewesen. Jetzt droht ihr dieses Zögern scheppernd auf die Füße zu fallen.
Denn ihr bisher mit großer Mühe aufrechterhaltenes Bild, die gegenwärtige Inflation sei ein primär durch Angebotsveränderungen bewirktes und auf dieses Jahr begrenztes Phänomen, wird den Test der Zeit nicht bestehen. Der Sachverständigenrat prognostiziert unter der Annahme, dass die EZB endlich gegen die Geldentwertung vorgeht, für das kommende Jahr in Deutschland eine Inflationsrate von 3,4 Prozent.
Nicht gebannt zuschauen
In der gesamten Eurozone dürften die Aussichten nicht günstiger sein. Die schon vor wenigen Wochen fragwürdige Annahme der EZB, die Inflationsrate werde sich 2023 und 2024 wieder in unmittelbarer Nähe des Inflationsziels von 2 Prozent bewegen, erscheint zunehmend abwegig.
Denn je länger die Inflationsrate hoch bleibt – und in den kommenden Monaten könnte sie noch weiter steigen –, umso mehr werden die Menschen auch über 2022 hinaus um den Wert ihres Geldes fürchten. Das veranlasst private Haushalte zum Vorziehen von Konsumausgaben und Gewerkschaften zu höheren Lohnforderungen. Dann droht eine Spirale aus steigenden Löhnen und Preisen; Inflation wird zu einer dauerhaften Gefahr.
Weiterhin gilt: Die EZB kann unmittelbar nichts gegen steigende Energiepreise tun, aber sie kann und muss verhindern, dass sich hohe Inflationsraten verfestigen. Weil sie zu lange zögerlich war, wird sie jetzt umso schneller handeln müssen. Der Hinweis, eine straffere Geldpolitik könne das ohnehin nachlassende Wirtschaftswachstum zusätzlich beschädigen, taugt nicht als Begründung weiteren Zögerns.
Die Erfahrung lehrt: Gerade in unsicheren Zeiten ist es oft wichtig, schnell zu handeln, als ängstlich auf bessere Zeiten zu hoffen. Der Inflation darf man nicht gebannt zuschauen. Sie muss früh und konsequent von der Geldpolitik bekämpft werden.
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