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#„Werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen“

„„Werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen““

Vorstandschef Oliver Kahn vom FC Bayern München hat Kapitän Manuel Neuer für dessen Aussagen in zwei Interviews kritisiert. „Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht. Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen“, sagte Kahn am Freitagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Angesprochen auf die Beweggründe Neuers sagte Kahn: „Er ist persönlich betroffen, das muss man ein Stück weit verstehen. Das war uns auch bewusst, als wir ihm erklärt haben, dass die nicht leichtfertig getroffene Entscheidung in der Frage des Torwarttrainers in diesem Moment das Beste für unsere Mannschaft war. Ich stand 2004 als Nationalspieler vor einer ähnlichen Situation. Unser Torwarttrainer Sepp Maier fühlte sich vom DFB schlecht behandelt und es kam zur Trennung. Ich hatte jahrelang mit Sepp zusammengearbeitet, und wir hatten ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis“, sagte der Münchner Vorstandschef.

„Ich war damals auch enttäuscht, und ich war wütend auf den DFB. Aber die gemeinsamen Ziele standen für mich im Vordergrund. Sie waren mir wichtiger als meine persönlichen Gefühle. Und aus diesem Grund habe ich damals entschieden, mich nicht öffentlich zu äußern. Manuel hat jetzt das Gegenteil getan“, ergänzte Kahn. Der 53-Jährige kündigte Gespräche mit dem verletzten Torhüter an. „Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen“, sagte Kahn.

Neuer hatte sich zuvor erstmals nach dem WM-Debakel und seinem folgenschweren Ski-Unfall umfassend zu Wort gemeldet, den FC Bayern für eine Entscheidung kritisiert und den Spekulationen um ein mögliches Karriereende in der DFB-Elf ein jähes Ende gesetzt.

„Ich bin noch da. Auch wenn manche Menschen vielleicht das Gefühl haben, sie hätten die alten Spieler satt“, sagte der verletzungsbedingt pausierende Keeper in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Süddeutschen Zeitung, das auch im Portal The Athletic erschien.

Enge Vertraute: Manuel Neuer und sein früherer Torwarttrainer Toni Tapalovic (hinten).


Enge Vertraute: Manuel Neuer und sein früherer Torwarttrainer Toni Tapalovic (hinten).
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Bild: dpa

Mit Bundestrainer Hansi Flick sei er im Austausch. „Er geht ganz klar davon aus, dass ich zurückkehre. Ich bin sicher, dass ich das schaffen werde“, kündigte der 36-Jährige angriffslustig an.

Es ist das erste Mal, dass Neuer ausführlich über die schwelenden Top-Themen der vergangenen Wochen spricht. Über seinen Bayern-Nachfolger Yann Sommer, den Ski-Unfall und die verkorkste und von politischen Themen bestimmte WM. Doch nichts hat den Weltmeister von 2014 so hart getroffen wie das Aus seines engen Freundes Toni Tapalovic als Torwarttrainer beim deutschen Fußball-Rekordmeister.

„Das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen“

Dass sein Vertrauter und Trauzeuge gehen musste, kann Neuer nicht nachvollziehen. „Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen, das war das Krasseste, was ich in meiner Karriere erlebt habe“, gestand der Schlussmann.

Die Bayern hatten Ende Januar etwas überraschend die Freistellung von Tapalovic verkündet. „Insbesondere Differenzen über die Art und Weise der Zusammenarbeit haben jetzt dazu geführt, dass wir getrennte Wege gehen“, hatte Sportvorstand Hasan Salihamidžić gesagt.

Trainer Julian Nagelsmann äußerte, dass mit Tapalovic nie ein Miteinander entstanden sei. Für Neuer bleibt der Rausschmiss ein Rätsel. „Wir wollen als Bayern München anders – eine Familie – sein. Und dann passiert etwas, das ich so hier noch nicht erlebt habe“, kritisierte der FIFA-Welttorhüter des Jahres 2020.

Bei Neuer hinterlässt die Geschichte Enttäuschung. Aber auch ohne seinen langjährigen Weggefährten will er sich zurückkämpfen. Er habe Spaß daran, an seinem Comeback zu arbeiten. „Es wird kein Schaden bleiben“, versicherte Neuer.

„One Love“-Debatte als „Klotz am Bein“

Trotz des gravierenden Rückschlags im fortgeschrittenen Fußballalter klingt der 36-Jährige nicht so, als wolle er seinen alten Stammplatz bei den Bayern oder im Nationalteam kampflos hergeben. „Der Beste wird spielen. Wenn ich spielen will, muss ich der Beste sein“, sagte Neuer mit Blick auf den drohenden Positionskampf. Beim FC Bayern wird der Schlussmann von Sommer vertreten. Im Nationaltrikot wollen sich Kevin Trapp und Marc-André ter Stegen in Neuers Abwesenheit beweisen.

Nicht nur um seine Zukunft, auch um die jüngste Vergangenheit kreisten Neuers Gedanken in den bisherigen, fußballfreien Wochen: unter anderem um die verkorkste WM in Qatar samt all ihrer Randnotizen. „Politische Dinge haben eine Gewichtung gehabt, die es so für uns als Sportler noch nie gab. Mit der Anreise hatten wir einen Klotz am Bein“, erinnerte sich Neuer und beklagte mangelnde Unterstützung durch den DFB in der Debatte um die „One Love“-Binde: „Im Endeffekt hätte uns sicher eine klarere Ansage geholfen.“

Nach der WM war Ablenkung gefragt. Joggen, wandern und eben auch die verhängnisvolle Ski-Tour, die Neuer mindestens den Rest der Saison kostet. „Unter dem Schnee war irgendetwas, was mich gestoppt hat. Ich hatte vielleicht eine Geschwindigkeit von zehn, zwölf Stundenkilometern“, beschrieb Neuer den Tag an seinem „Hausberg“, an dem er sich seinen Unterschenkel brach. Gefühle, seine Mannschaft im Stich gelassen zu haben, begleiteten ihn in den Folgetagen.

So schnell wie die Verletzung kam, so schnell kam auch die Zuversicht zurück, dass alles wieder so werde wie früher. Neuer präsentiert sich angriffslustig: „Wenn ich nicht performe, werde ich den Posten räumen. Aber rechnen Sie nicht damit!“

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