Nachrichten

#Was die Klimaaktivisten im Thailand-Urlaub falsch machen

„Was die Klimaaktivisten im Thailand-Urlaub falsch machen“

Zwei Klimaaktivisten von der „Letzten Generation“ haben einen Gerichtstermin nicht wahrgenommen, weil sie mit dem Flugzeug nach Thailand geflogen sind. Gut, könnte man sagen, das mit dem Gerichtstermin ist eine blöde Sache. Aber es fliegen doch alle möglichen Leute in den Urlaub, Geschäftsleute und Weltverbesserer, also ist es nur fair, dass es auch Klimaschützer tun dürfen. Jeder sollte in der Lage sein, das politische Engagement eines Menschen von seinem Privatleben zu trennen.

Dazu ist zu sagen: Kommt darauf an. Ob man es trennen kann, entscheidet am Ende die Öffentlichkeit. Der ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping stieg ebenfalls als Privatmann in den Pool, und als er wieder herauskam, dauerte es nicht lange, bis er sein Amt verlor. Die Bürger waren empört, dass sich der Minister vor anstehenden Einsätzen seiner Soldaten so gehen ließ. Noch dazu, um sein Image aufzupolieren.

Bei den Aktivisten ist es anders. Sie wollten nicht, dass jemand von ihrem Flug erfährt. Trotzdem muss sich keiner wundern, dass man ihnen jetzt Heuchelei vorwirft. Sie beschwören mit ihrer Sprache den nahenden Untergang der Welt, sie rechtfertigen ihre Aktionen damit, dass die Bundesregierung sofort handeln müsse, um eine Katastrophe abzuwenden. Manche wollen nicht einmal mehr Kinder kriegen, so pessimistisch blicken sie in die Zukunft. Mit ihren Aktionen festigen sie diesen Eindruck. Wer sich auf die Straße klebt, um den Verkehr aufzuhalten, sendet nicht nur eine politische Botschaft an Entscheidungsträger. Er sendet eine Botschaft an jeden Autofahrer: Bedenkt, was ihr da tut. Jede Fahrt könnte eine zu viel sein. Es bleibt keine Zeit.

Wer sich auf dem Rollfeld eines Flughafens festklebt, der tut das Gleiche. Nun sind die Aktivisten selbst mit dem Flieger verreist, noch dazu als Touristen. Wie soll man ihnen da abnehmen, dass die Rettung der Welt keinen Aufschub mehr duldet? Wie die Ernsthaftigkeit in ihren Gesichtern nicht als aufgesetzt empfinden?

Wer in den Flieger steigt, muss sich nicht schämen

Nun hätte die „Letzte Generation“ sich von dem Flug ihrer beiden Mitglieder distanzieren können. Das tat sie aber nicht. Stattdessen verwies sie darauf, dass wir alle Heuchler seien. Dem Kanzler warf sie Doppelmoral vor, weil er sich „Klimakanzler“ nenne und dann Lützerath abbaggere. Nach dieser Logik ist alles vertretbar. Man dürfte zum Kurzurlaub aufs Atoll jetten und nebenbei Plakate für den Klimaschutz hochhalten, bis die Insel irgendwann im grönländischen Schmelzwasser versinkt.

Daran sieht man schon, was das eigentliche Problem ist: Die Debatte ist zu persönlich. Jeder muss sich rechtfertigen für seine CO2-Bilanz, und irgendwann hassen sich alle. Die Fahrradfahrer hassen Autofahrer, weil die aus Bequemlichkeit die Straße verstopfen und das Klima kaputt machen. Die Autofahrer hassen die Fahrradfahrer, weil sie das Gefühl haben, sie wollten ihnen einen anderen Lebensstil aufzwingen.

Jeder kann für sich Verzicht für das Klima üben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Man sollte aber nicht mit dem Finger auf einzelne Personen zeigen. Wirksam ist Klimaschutz vor allem durch den Emissionshandel. Er sorgt dafür, dass Flüge teurer werden und die Menge, die an Treibhausgasen ausgestoßen werden darf, gedeckelt ist. So steigen irgendwann immer weniger in den Flieger. Und wer es doch tut, muss sich nicht schämen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!