#Liveblog zum Krieg in Nahost: Israelischer Hafen wird nach Huthi-Angriffen kaum noch angelaufen
WHO: Kein funktionierendes Krankenhaus in Nord-Gaza +++ UNO: Israel ordnet weitere Evakuierungen in Chan Junis an +++ Israelisches Militär: Tunnelsystem der Hamas im nördlichen Gazastreifen entdeckt +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Leonie Feuerbach
Im Norden des Gazastreifens gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein betriebsfähiges Krankenhaus mehr. Es fehlten Treibstoff, Mitarbeiter und Materialien, erklärt der WHO-Vertreter im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, in einer Onlinepressekonferenz aus Jerusalem. Die Al-Ahli-Klinik sei die letzte gewesen, sie sei aber nun auch nur noch minimal funktionsfähig.
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Gregor Grosse
Der israelische Hafen Eilat leidet unter den verstärkten Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer. Der Chef der Hafenbehörde meldet einen Rückgang der Aktivität um 85 Prozent. Eilat war einer der ersten Häfen, die betroffen waren, als Reedereien wegen der Attacken Schiffe umleiteten, um das Rote Meer zu meiden. Über Eilat werden Autoimporte abgewickelt, aber auch Kali aus dem Toten Meer exportiert. Der Hafen ist im Vergleich zu den Mittelmeerhäfen in Haifa und Aschdod jedoch eher klein. Über jene Küstenstädte wird ein Großteil des Seehandels Israels abgewickelt.
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Leonie Feuerbach
Bei einem israelischen Luftangriff in Rafah sind nach Angaben der Hamas vier Menschen ums Leben gekommen. Darunter sei Bassam Ghaben, zuständig für den kommerziellen Grenzübergang Kerem Schalom, erklären die Islamisten und die ihnen unterstellten Gesundheitsbehörden. Der Angriff habe nahe des Übergangs stattgefunden. Das israelische Militär erklärte, man sei „mit dem Vorgang nicht vertraut".
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Gregor Grosse
Die Hamas macht ein vollständiges Ende der israelischen „Aggression" zur Bedingung für Verhandlungen über den Austausch von Geiseln und Gefangenen. „Es gibt eine palästinensische nationale Entscheidung, dass es keine Gespräche über Gefangene oder Austauschabkommen geben soll, außer nach einem vollständigen Ende der Aggression", heißt es in einer Erklärung der radikalislamischen Palästinenser-Organisation. Die Hamas hält noch mehrere Geiseln, ebenso wie die kleinere militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad. Zuletzt hatten die Bemühungen um eine neue Feuerpause im Gazastreifen scheinbar an Fahrt gewonnen.
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Leonie Feuerbach
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur zufolge eine ältere Frau in ihrem Haus getötet worden. Ihr Mann sei verletzt worden, heißt es in dem Bericht weiter, der in libanesischen Sicherheitskreisen bestätigt wird. Das israelische Militär erklärt, es habe Vergeltungsschläge der Luftwaffe auf Ziele der Hizbullah gegeben. Von diesen Positionen im Süden des Libanon aus habe die radikal-islamische Gruppe Angriffe auf Israel gestartet. Nach Angaben der Hizbullah wurde bei einem israelischen Angriff in der Nacht zu Donnerstag ein Kämpfer der Gruppe getötet. Die Hizbullah ist mit der Hamas verbündet.
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Leonie Feuerbach
In der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen israelischen Städten hat es abermals Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas-Organisation, die Kassam-Brigaden, hatte sich zuvor zu Raketenangriffen auf israelische Grenzorte in der Nähe des Gazastreifens bekannt.
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Leonie Feuerbach
Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, bestätigt, dass zurzeit intensive Gespräche über eine mögliche neue Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, gegen palästinensische Gefangene in Israel stattfinden. „Dies sind sehr ernsthafte Gespräche und Verhandlungen, und wir hoffen, dass sie zu etwas führen", sagte Kirby gegenüber Reportern an Bord der Air Force One.
Hamas-Führer Ismail Hanija war am Mittwoch zu Gesprächen nach Kairo gereist, um mit ägyptischen Beamten zu sprechen, die sich um die Vermittlung eines neuen Waffenstillstands bemühen. Der Islamische Dschihad, eine kleinere militante Palästinensergruppe, die ebenfalls Geiseln im Gazastreifen festhält, teilte mit, dass ihr Anführer in den kommenden Tagen ebenfalls Ägypten besuchen werde, um über ein mögliches Ende des Konflikts zu sprechen.
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Leonie Feuerbach
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) hat eine Lockerung der Waffenexport-Beschränkungen für die Staaten der Arabischen Halbinsel gefordert. Im Redaktionsnetzwerk Deutschland begründete der Außenexperte seine Forderung damit, dass Staaten wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate effektiv gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Extremisten auf Handelsschiffe im Roten Meer vorgehen müssten. Mit diesen Angriffen versuchen die Huthi, Druck auf Israel auszuüben, um den Gazakrieg zu beenden.
„Wenn die Ampelkoalition wirksame Maßnahmen gegen den Huthi-Terror unternehmen will, sollte sie alle Rüstungsexportrestriktionen gegen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sofort zurücknehmen", sagte Wadephul. „So berechtigt sie vor Jahren waren: Diese Staaten brauchen wirksame Unterstützung gegen die von Iran gesteuerten Huthi-Rebellen." Da aus der Ampel jetzt eine Bereitschaft zum Einsatz gegen die Huthis geäußert werde, „wäre es nur konsequent, diese überholten Restriktionen aufzuheben".
Die Ampelparteien hatten Saudi-Arabien und die Emirate wegen ihrer Beteiligung am Bürgerkrieg im Jemen mit Rüstungsbeschränkungen belegt. Im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021 heißt es: „Wir erteilen keine Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter an Staaten, solange diese nachweislich unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind."
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Leonie Feuerbach
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) befürchtet, dass sich die Silvesterkrawalle des vergangenen Jahres wiederholen könnten und durch Radikalisierungen infolge des Nahostkonflikts zusätzlich angeheizt werden. „Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstag). Darauf würden sich die Bundesländer vorbereiten, „mit neuen Gefährdungsbewertungen, mit mehr Polizei“.
„Wir haben mittlerweile an Tagen wie Silvester eine generell steigende Gewaltbereitschaft“, sagte Faeser und fügte hinzu: „Und natürlich müssen wir die Gefahr sehr genau im Blick haben, dass sich das auch mit Radikalisierungen mischt, die wir jetzt angesichts des Nahostkonflikts sehen.“
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Vanessa Angermann
Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens angeordnet. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erklärte, Israel habe Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.
In dem Gebiet lebten nach Angaben der UNO vor Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als 110.000 Menschen. Außerdem befinden sich in dem Gebiet demnach 32 Notunterkünfte, in denen mehr als 140.000 Binnenflüchtlinge lebten, die meisten von ihnen aus dem Norden des Gazastreifens.
Die israelischen Streitkräfte erklärten derweil, am Mittwoch seien mit Bodentruppen, aus der Luft und vom Meer aus Angriffe gegen „dutzende Terroristen und Terroristen-Infrastruktur“ in Chan Yunis ausgeführt worden.
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Irem Yildirim
Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hizbullah in Südlibanon angegriffen. Es seien „Terror-Infrastruktur“ sowie militärische Einrichtungen der Hizbullah getroffen worden, teilte die Armee mit. Darüber hinaus sei auf „eine Reihe von Terroristen, die sich vom Libanon entlang der Grenze im Gebiet Metulla dem Sicherheitszaun näherten“ geschossen worden. Dabei seien Treffer festgestellt worden. Eine Bestätigung aus dem Libanon stand zunächst aus.
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Irem Yildirim
Israels Militär hat nach erneutem Raketenbeschuss Ziele in Syrien angegriffen. Die Abschussorte der vier Raketen sowie ein syrischer Militärposten seien beschossen worden, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London bestätigte israelische Angriffe nach Raketenbeschuss im Grenzgebiet. Berichte von Opfern waren zunächst nicht bekannt.
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Irem Yildirim
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen vor weiteren Angriffen gewarnt. „Wir bereiten uns vor – die Truppen hier sind für jede Mission und jeden Befehl bereit“, sagte Galant bei einem Besuch der Marine nahe der israelischen Stadt Eilat am Roten Meer. Israel werde Drohungen gegen den Staat nicht dulden. „Wenn sie uns weiterhin provozieren, wenn sie versuchen, Eilat mit Raketen oder mit anderen Mitteln anzugreifen, werden wir wissen, was zu tun ist.“
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Irem Yildirim
Im Gazakrieg deutet sich eine grundsätzliche Bereitschaft zu einer erneuten Feuerpause sowohl auf Seiten Israels als auch der radikalislamischen Hamas an.Hamas-Chef Ismail Hanija traf am Mittwoch zu Gesprächen in Ägypten ein. Zuvor hatte Israels Staatschef Izchak Herzog erklärt, sein Land sei „bereit zu einer neuen humanitären Pause und zusätzlicher humanitärer Hilfe, um eine Freilassung der Geiseln zu ermöglichen". Unterdessen vertagte der UN-Sicherheitsrat abermals die geplante Abstimmung über eine Resolution zum Gazakrieg.
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Irem Yildirim
Das israelische Militär hat neue Erkenntnisse zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht. Eine entscheidende Rolle spiele der Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza, teilte die Armee am Mittwoch mit. Von dort sollen „Büros und Wohnungen der politischen sowie militärischen Hamas-Führung“ unterirdisch erreichbar gewesen sein. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen. Am Sonntag hatte die Armee bereits die Freilegung eines Tunnelnetzes im Norden bekannt gegeben.
Nach der Übernahme eines Gebiets in der Stadt Gaza seien weitere Details der „strategischen Tunnelroute“ aufgedeckt worden, hieß es von der Armee am Mittwoch. Neben Treppen ermöglichten demnach auch Aufzüge den Abstieg in das unterirdische System. In einigen Fällen seien Lebensmittel, Wasser- und elektrische Infrastrukturen gefunden worden. „Auf diese Weise konnten Hamas-Terroristen sowohl fliehen als auch für längere Zeit in ihren Verstecken bleiben“, hieß es.
Das Tunnelnetz soll den Angaben nach von den hochrangigen Funktionären der Organisation, Ismail Hanija, Jihia Sinwar, Mohammed Deif und anderen, genutzt worden sein, „um die operativen Aktivitäten der Hamas zu steuern“. Auch diese Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.
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