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#A Very Merry Christmas und ein gutes Lied

A Very Merry Christmas und ein gutes Lied

Letztes Jahr zu Weihnachten hab ich dir mein Herz geschenkt, doch gleich am nächsten Tag hast du es weggegeeeben. Diiiiieses Jahr, um mich vor Tränen zu bewahr’n, geb ich’s jemand Besonderem! Na, schon erkannt? Klar, das ist die freie und bestimmt etwas stümperhafte Übersetzung des konkurrenzlos besten Weihnachtspopsongs aller Zeiten, „Last Christmas“, von Wham!

Und dieses Jahr zu Weihnachten? Welche Stars bescheren uns vorweihnachtliche Kakao-und-Ugly-Christmas-Sweater-Stimmung? Also, erst mal ist da das obligatorische Beatles-Cover zum Fest der Liebe: Katy Perry singt „All You Need Is Love“, und natürlich ist es phantastisch, aber das liegt einfach daran, dass der Song phantastisch ist und Katy Perrys Version einfach alles klaut, selbst die fröhliche Trompete am Ende.

Und trotzdem ist man danach nie ganz so erleuchtet wie nach der Originalversion mit den ausgelassenen Geigen, 7/4-Takt, Marschrichtung Liebe!, und, na ja, eben diesen vier unsterblichen Stimmen – und sowieso ist es seit jeher ein billiger Marketingtrick, einen Beatles-Hit zu covern, man denke nur an die Vodafone-Werbung, die so tat, als hätte sie „Hello, Goodbye“ irgendwie neu erfunden.

Aber Katy Perry ist nicht die Einzige, die unsere Adventszeit mit Alt­bewährtem zuspammt, es gibt ja auch noch Abba, die sind auf jeden Fall schon mal alt. Ihr Song „Little Things“ ist am Freitag mit dazugehörigem Video erschienen und ist eine Mischung aus „Oma singt jetzt im Chor“ und, tatsächlich, netten Abba-Momenten (wenn die Harmonie auf „Little Things“ aufgelegt wird, zum Beispiel). Endet leider mit obligatorischem Kindergesang, der aus Omas Kirchenchor gleich einen Nachmittag im Gemeindezentrum macht, das braucht man halt nicht einmal zu Weihnachten. Im dazugehörigen Video schauen Kinder mit sehr feuchten Kulleraugen alte Abba-Songs, um sie hinterher nachzutanzen. Das nennt man dann wohl surrealistisches Weihnachten.

Noch ein Lied zum Fest mit passendem Video haben zwei weitere Popgrößen am Freitag herausgebracht: Ed Sheeran und Sir Elton John bringen einen Song mit dem zugegeben nicht wahnsinnig einfallsreichen Titel „Merry Christmas“ und einem Video heraus, in dem sie berühmte Szenen berühmter Weihnachtsfilme und Videos berühmter Weihnachtshits nachstellen. Schon in der Ankündigung zum Song stellte Ed Sheeran eine Szene aus „Tatsächlich . . . Liebe“ nach. Nette Idee, nette Umsetzung, und im Song gibt es zumindest ein paar festliche Glocken.

Die Glocken nämlich sind es, die „Last Christmas“ zu einem so zeit­losen, ja ewigen Weihnachtsklassiker machten, das zumindest sagte Andrew Ridgeley, der zweite Mann von Wham! neben George Michael, der F.A.Z. im Dezember 2019. John und Sheeran aber erzählen keine großartige Herzschmerz-Geschichte, sondern singen von Küssen unter dem Mistelzweig und Weintrinken. „I know there’s been pain this year / but it’s time to let it go“, singt Sheeran, und damit hat er natürlich recht. Sein „Merry Christmas“ ist leider trotzdem noch kein „Very Merry Christmas“.

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