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#Aktien sind nicht nur Zockerei

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Aktien sind nicht nur Zockerei

Was war das für eine Börsenwoche. Man kann getrost davon ausgehen, dass diese in die Geschichtsbücher eingehen wird. So haben sich in den sozialen Medien mehrere tausend – vornehmlich junge – Anleger zusammengetan, um den Hedgefonds ein Schnippchen zu schlagen. Die Hedgefonds wetteten zuvor gegen die Titel des Computerspielehändlers Gamestop. Der Händler ist im Normalfall wirklich kein guter Titel im eigenen Depot. Doch auf der Social-Media-Plattform Reddit versammelten sich zahlreiche Anleger, denen das egal war. Eine Mischung aus Ahnungslosigkeit, Trotz, Gier und Spielerei lockte sie in die Titel, die daraufhin eine nahezu beispiellose Rally hinlegten. Diese brachte wiederum die Hedgefonds in die Bredouille, die Milliardenverluste anhäuften. Wegen des wirklich irren Umsatzes mit den Aktien mussten die Neobroker wie Robinhood und Trade Republic – die dieses Kursfeuerwerk durch ihren spielerischen Ansatz und den niedrigen Gebühren mit auslösten – den Handel kurzfristig einstellen, zeitweise zwangsverkauften sie gegen den Willen der Anleger diese Papiere.

Franz Nestler

Robert Reich, ehemals Arbeitsminister unter Bill Clinton und heute Professor in Berkeley, fragte nicht zu Unrecht: „Wenn die Gamestop-Rally unakzeptable Marktmanipulation ist, wie würdet ihr es dann nennen, wenn gierige Wall-Street-Banker unsere gesamte Wirtschaft 2008 verzockt haben und das keine Konsequenzen hatte?“ Die jetzigen Geschehnisse haben das Potential, eine ganze Generation nachhaltiger gegen die Finanzbranche aufzubringen als die letzte Finanzkrise, und können für eine ganze Reihe der Neotrader einen empfindlichen Schaden verursachen.

Eine spannende Woche an der Börse

Dabei ist es wichtig zu erinnern, dass es bei Aktien nicht um Zockerei geht und auch nicht darum, Hedgefonds einen Spiegel vorzuhalten. Mit Aktien beteiligt man sich an einem Unternehmen. Das macht man im Normalfall, weil man an das Geschäftsmodell glaubt. Und Gamestop, so viel Prognose sei erlaubt, hat kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell und wird in einigen Jahren von den Landkarten verschwunden sein. Was das im Normalfall mit einer Aktie macht, weiß jeder regelmäßige F.A.Z.-Leser.

Das Ganze hat dann auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Der Dax verlor diese Woche 2,3 Prozent auf 13.560 Punkte. Das lag zum einen an der Impfstoffversorgung in Europa, die noch immer stark zu wünschen übrig lässt. Manche Marktbeobachter schoben das aber auch auf die Kapriolen rund um Gamestop, so dass manche Hedgefonds vorsichtiger geworden seien und Positionen abgebaut hätten. So oder so: Die kommende Woche wird nicht langweilig.

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