#Allbirds Tree Dasher: Nachhaltigkeit kann cool sein

Als Sneaker-Liebhaberin interessieren mich nicht nur die Schmuckstücke an meinen Füßen, sondern auch, was Passanten in der Fußgängerzone, Kollegen im Büro und Stars in Lifestyle-Magazinen tragen. Vor allem bei den Prominenten ist mir dabei vergangenes Jahr immer wieder ein Label aufgefallen: Allbirds.

Dazu muss gesagt sein: Ist man mit der Marke nicht vertraut, fallen einem die Sneaker kaum auf, da sie einfach gehalten sind. Zu den Allbirds-Fans gehören neben Oprah Winfrey, Matthew McConaughey und Gwyneth Paltrow auch Hollywood-Mütter wie Mila Kunis und Jennifer Garner. Selbst Barack Obama trägt die nachhaltigen Sneaker. Umweltaktivist und Schauspieler Leonardo DiCaprio ist mittlerweile sogar Teilhaber der Marke. Doch wie kam es zu dem plötzlichen Erfolg?

Nach einem Jahrzehnt als Fußballprofi verabschiedete sich Tim Brown 2012 in den „Ruhestand“. Die Verwunderung über die billigen Materialien und den Markenwahn, die ihm in seiner sportlichen Karriere begegnet waren, hallte nach. Also beschloss Brown kurzerhand, seine eigenen Sneaker zu entwerfen: Einfach, minimalistisch, bequem und nachhaltig sollten sie sein, ohne aufdringliches Logo und kreischende Neonfarben.

Überflieger aus Neuseeland

2014 sammelte er mithilfe einer Kampagne binnen fünf Tagen 100.000 Euro für sein Label. Allbirds war geboren. Der Name ist eine Anspielung auf Browns Heimat Neuseeland: Die ersten Siedler der Insel bekamen kaum Säugetiere zu sehen, nur Vögel. Brown holte sich als Mitgründer und Co-CEO den Wirtschaftsingenieur Joey Zwillinger in die Firma. Seit 2016 erobert das in Kalifornien ansässige Label den Markt.

In den ersten zwei Jahren seiner Gründung verkaufte es mehr als eine Million Paar Sneaker. Die Schuhe werden aus umweltfreundlichen Materialien wie Merinowolle und Eukalyptusbaumfasern hergestellt. Zum ersten Schuh, dem Wool Runner, gesellten sich schnell weitere Modelle. So auch mein Favorit, der Laufschuh Tree Dasher. Das nahtlos verarbeitete Obermaterial besteht aus Eukalyptusfasern, die Schnürsenkel sind aus wiederverwertetem Plastik. Die anatomisch angepassten Einlegesohlen, das mit Merinowolle gefütterte Polster und die Sohle aus Zuckerrohr in zwei Härtegraden sorgen für ein angenehmes Tragegefühl – federleicht und doch stabil. Nachhaltigkeit kann cool sein!

Mittlerweile hat Allbirds rund 25 nachhaltige Materialien für sich entdeckt; sie können auch von anderen Unternehmen über eine Open-Source-Plattform bezogen werden. Weil das Start-up den klassischen Handel umgeht und direkt an die Endkunden verkauft, sind die Sneaker nicht teurer als herkömmliche Turn- und Laufschuhe. 2020 kündigte Allbirds an, als erste Modemarke seine Produkte mit dem bei der Herstellung entstandenen Ausstoß an CO2-Äquivalenten zu kennzeichnen. Die Allbirds-Innovatoren sprechen vom „richtigen Maß an Nichts“: Schuhe, die unauffällig, funktionell und sogar in der Waschmaschine waschbar sind.