#Amazon-Konten für betrügerische Zwecke verwendet? Vorsicht ist geboten
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„Amazon-Konten für betrügerische Zwecke verwendet? Vorsicht ist geboten“

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch, ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.
Phishing-Mails seit dem 30. Mai
Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.
In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:
- Amazon
- ING
- Postbank
- Volksbank eG
Details zur aktuellen Phishing-Situation
Amazon
Es ist wieder einmal soweit. Angebliche Amazon-Mails flitzen durch das weltweite Netz, um Empfänger über eine mögliche Verwendung des eignen Accounts für betrügerische Zwecke zu informieren. Demnach sollen sich verschiedene Computer in besagtem Konto angemeldet haben, wobei das Kennwort vor der Anmeldung mehrmals falsch eingegeben wurde. Nun werden Amazon-Kunden aufgefordert, ihre Kontoinformationen über einen in der E-Mail hinterlegten Link zu bestätigen. Andernfalls wird das Konto „auf unbestimmte Zeit“ gesperrt.
Natürlich handelt es sich dabei um einen Phishing-Betrug; allerdings um einen vergleichsweise glaubwürdigen. Das Design stimmt mit dem von Amazon überein und auch allzu grobe „Flüchtigkeitsfehler“ sucht man vergebens. Dennoch empfiehlt es sich, sich über den Browser bei Amazon einzuloggen. Sollte hier keine Benachrichtigung auf dich warten, handelt es sich bei der Mail um Betrug.
ING
Neben Amazon stehen aktuell auch mehrere Banken unter Beschuss. Dazu zählt zunächst ING. Hier führt das Geldinstitut angeblich einen Abgleich der hinterlegten Kundendaten durch. Potenzielle Opfer sollen ein digitales Formular ausfüllen, damit „die Sicherheit wiederhergestellt“ wird. Das solltest du jedoch auf keinen Fall tun. Stattdessen empfiehlt es sich – auch mit Blick auf die fehlende, direkte Kundenansprache –, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verfrachten.
Postbank
Bei der neuesten Postbank-Masche haben sich die verantwortlichen Cyberkriminellen nicht allzu viel Mühe gegeben. Empfänger werden kurzerhand vor vollendete Tatsachen gestellt: Das Konto soll vorübergehend gesperrt worden sein. Begründet wird dies nicht. Stattdessen soll über einen hinterlegten Link ein Entsperrvorgang gestartet werden. Direkte Kundenansprache? Fehlanzeige.
Volksbank eG
Die Volksbank-eG-Phishing-Mail formulierten die Cyberkriminellen etwas verwirrend. Grundsätzlich wollen die Betrüger ihre Opfer darüber informieren, dass „kritische Änderungen“ an den Online- und Mobile-Banking-Self-Service-Apps vorgenommen wurden. Für weiterführende Informationen haben die Kriminellen einen Link hinterlegt. Klickt man drauf, wird man vermutlich aufgefordert, zunächst die eigene Identität zu bestätigen. Allerdings solltest du Login-Daten niemals über einen in einer Mail hinterlegten Link eintragen. Zumindest, sofern über die Herkunft der Nachricht keine hundertprozentige Klarheit besteht.
Phishing 2022 – Bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- 1&1
- Advanzia Bank
- Amazon
- Apple
- BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
- Barclays
- Bitcoin-Erpressungen
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- Deutsche Kreditbank (DKB)
- DHL
- DKB
- Ionos
- ING
- Landesbank Berlin (LBB)
- PayPal
- Postbank
- SMS (Voicemail)
- Sparkasse
- Telekom
- Volks- und Raiffeisenbanken
- WEB.DE
- Zollamt
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
- WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
- Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter
So schützt du dich
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.
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Bildquellen
- Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
- Amazon-Konten für betrügerische Zwecke verwendet: Amazon / Ruchindra Gunasekara / Unsplash
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