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#Amerikas Ersatzteilhändler

„Amerikas Ersatzteilhändler“

Die Corona-Krise hat viele Märkte durcheinandergebracht. Eine Folge von COVID-19 sind die weltweiten Lieferschwierigkeiten. Ganz besonders im Fokus steht das knappe Angebot im Halbleitermarkt. Bereits vor Corona hat die Digitalisierung die Chip-Nachfrage angekurbelt, im Zuge der Pandemie hat diese einen zusätzlichen Schub erhalten.

Unter dem knappen Chip-Angebot leiden ganz besonders viele Automobilkonzerne, es werden weniger Autos produziert und verkauft. In der EU hat der Branchenverband ACEA bei den Pkw-Neuzulassungen im Januar und Februar 2022 die beiden schwächsten ersten beiden Verkaufsmonate eines Jahres festgestellt. Auch in Amerika sank die Zahl der Autoverkäufe im Februar gegenüber dem Vormonat auf das Jahr hochgerechnet um 4,6 Prozent auf 14,1 Millionen Fahrzeuge. Dabei ist es nichts so, dass keine Nachfrage bestehen würde. Aber für Kunden bleibt es schwierig, an neue Autos zu kommen, längere Wartezeiten müssen in Kauf genommen werden.

Wenn es keine neuen Autos gibt …

Entsprechend verlagert sich bei vielen Verbrauchern – vor allen in den Vereinigten Staaten – der Fokus auf gebrauchte Fahrzeuge. Die Preise für Gebrauchtwagen sind stark angestiegen. In Amerika trägt diese Entwicklung zusammen mit den höheren Energiepreisen zu einem großen Teil zum starken Anstieg der Inflation bei. Die Gebrauchtwagenpreise kletterten im Februar um 41,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Vielen Automobilbesitzern wird in einem solchen Umfeld klar, dass sie sich noch stärker um die Pflege ihrer Fahrzeuge bemühen müssen. Dies stärkt wiederum den Ersatzteilmarkt und schlägt sich in der Bilanz eines Großen in der Branche positiv nieder: Autozone.

Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg.


Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg.
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Bild: Christoph Scherbaum

Das Unternehmen aus Memphis im Bundesstaat Tennessee startete im Jahr 1979 zunächst als Auto Shack, musste den Namen jedoch schnell wegen eines Namensstreits mit der Elektro-Einzelhandelskette RadioShack ändern. Heute bietet der Konzern Auto- und Lkw-Teile, Chemikalien und Zubehör in sämtlichen amerikanischen Bundesstaaten sowie Puerto Rico, Mexiko und Brasilien an. Die mehr als 6200 Autozone-Filialen führen umfangreiche Produkte für Autos, SUVs, Transporter, Lastwagen und Elektrofahrzeuge.

Immer mehr Elektrifizierung

Wie sehr Autozone von den derzeitigen Entwicklungen am Automobilmarkt profitiert, zeigte sich abermals im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (per 12. Februar). Konzernweit lagen die Umsatzerlöse bei 3,4 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die vergleichbaren Umsätze – also für Filialen, die mindestens ein Jahr alt sind – legten um 13,8 Prozent zu. In der gleichen Zeit kletterte der Nettogewinn um 36,4 Prozent auf 471,8 Millionen Dollar.

Damit sich der Unternehmenserfolg auch in Zukunft einstellt, setzt Autozone immer mehr auf das Thema Elektrifizierung – und dabei nicht nur auf Tesla-Ersatzteile. Dazu wurde jüngst eine Kooperation mit Lectron geschlossen. Das Unternehmen wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, Reichweitenängste und Kompatibilitätsprobleme zu beseitigen. Online werden nun über Autozone unter anderem Ladegeräte, Ladestationen oder Adapter für Elektroautos von Lectron angeboten.

Spannende Aktie mit moderater Bewertung

Autozone ist ein Unternehmen, bei dem Aktionäre in den vergangenen Jahren gute Rendite verbuchen konnten. Nachdem die Aktie von Autozone im März 2020 eine scharfe Kurskorrektur auf 685 Dollar verzeichnete, wechselten die Notierungen in den Höhenflug. Dabei hat sich der Kurs bis Ende 2021 rund verdreifacht und erreichte im Dezember ein neues Rekordhoch bei 2110 Dollar. Mit Blick auf die langfristige Börsen-Entwicklung sind bei der Autozone-Aktie seitens der Charttechnik weitere Rekordkurse sehr realistisch.

Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um rund 19 Prozent pro Jahr zu. Damit fiel das Ergebnis deutlich besser aus als das des S&P 500-Index, in dem Autozone notiert ist. Der Aktienindex verbuchte im selben Zeitraum einen Kurszuwachs von durchschnittlich rund 13 Prozent jährlich. Für die unter deutschen Anleger weitgehend unbekannte Autozone-Aktie spricht zudem die vergleichsweise noch moderate Bewertung, wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 16 zeigt. Autozone ist damit deutlich günstiger zu haben als die Aktien der Mitwettbewerber Advance Auto Parts (KGV: 25) und O’Reilly Auto Parts (KGV: 23).

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