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#An einzelnen Tankstellen könnte Diesel zeitweise ausgehen

„An einzelnen Tankstellen könnte Diesel zeitweise ausgehen“

So ganz genau will sich Adrian Willig nicht festlegen. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Fuels und Energie, der die Ölunternehmen in Deutschland vertritt, spricht von einer „logistischen Herausforderung“. Am kommenden Donnerstag endet in Deutschland die befristete Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoff, auch „Tankrabatt“ genannt. In den Tagen vorher, so spekuliert der Verband, dürften viele Autofahrer noch mal schnell günstig tanken wollen. Schließlich wird allein durch die wieder höhere Steuer Diesel um rund 17 Cent je Liter teurer, Super E10 sogar um 35 Cent. Willig wollte zumindest nicht ausschließen, dass dann „in Einzelfällen“ auch Tankstellen leerlaufen könnten, wie das zuletzt als Folge des Rhein-Niedrigwasser in Süddeutschland vereinzelt zu beobachten war.

Es gebe gerade verschiedene Herausforderungen für die Versorgungssicherheit, führte Willig aus. So habe das Niedrigwasser des Rheins die Transportkosten vervielfacht, zugleich gebe es Engpässe auf der Schiene und auch bei Tanklaster-Fahrern. Raffinerien hätten geplante und ungeplante Stillstände. Außerdem mache sich beim Diesel bemerkbar, dass Unternehmen Heizöl kauften, um Erdgas zu ersetzen; Heizöl und Diesel aber hingen in der Produktion eng zusammen. Und zu all dem komme jetzt die zu erwartende höhere Nachfrage wegen des Tankrabatt-Endes hinzu.

Die Ölunternehmen verteidigten sich gegen den Vorwurf, sie hätten die Krise ausgenutzt und den Tankrabatt eingestrichen. Nach drei Monaten lasse sich sagen, die Steuersenkung sei „umfänglich“ an die Autofahrer weitergeben worden, sagte Willig und berief sich unter anderem auf entsprechende Untersuchungen des Ifo-Instituts. Der Verband meint, zu Beginn der drei Monate sei ein falscher Eindruck entstanden, weil kurz vorher die Weltmarktpreise für Benzin und Diesel – dieser Markt sei von dem für Rohöl zu unterscheiden – gestiegen seien. Willig bestritt gleichwohl nicht, dass die Einnahmen von Raffinerien zeitweise deutlich zugelegt hätten, wenn auch nicht bei allen Raffinerien. Zum Teil seien allerdings auch die Produktionskosten gestiegen, etwa der Preis für Strom: „Außerdem kommen die Raffinerien aus mehreren schwierigen Jahren.“

Willig nannte es gut, dass sich das Bundeskartellamt den Markt auf der Raffinerie- und Großhandelsebene genauer anschaue: „Auch wir wollen Klarheit.“ Die Unternehmen hätten dem Kartellamt die angeforderten Unterlagen „selbstverständlich geliefert“. Man wolle der Entscheidung der Behörde nicht vorgreifen, zu zwei Punkten aber wolle man sich äußern: So sei in den Medien zuletzt von sogenannten „Oligopolregionen“ die Rede gewesen, wie dem Saarland, wo es nur vergleichsweise wenige Tankstellen gebe. „Das Saarland gehörte zuletzt aber zu den günstigsten Tankregionen in Deutschland“, sagte Willig. Auch über die sogenannte „vertikale Integration“, also die Verzahnung von Raffinerien und Tankstellenketten, sei im Zusammenhang mit den Kartellamts-Untersuchungen zuletzt diskutiert worden. „Hierzu gilt es festzustellen, dass gerade diese in den letzten Jahren unseres Erachtens abgenommen hat“, sagte Willig. „Mittlerweile gibt es viele Raffinerien in Deutschland, deren Eigentümer keine Tankstellen betreiben – das ist völlig anders als vor 20 Jahren.“

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