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#Analysten staunen über Traumrenditen von Mercedes

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Analysten staunen über Traumrenditen von Mercedes

Die Engpässe in den Lieferketten für Chips belasten die Autoproduktion schon seit Dezember, doch die deutschen Hersteller kommen offenbar noch relativ gut damit zurecht. Nachdem Volkswagen mit überraschend guten Zahlen vorgeprescht ist, hat in der Nacht zum Donnerstag auch Daimler deutlich bessere Ergebnisse vermeldet als von den Analysten erwartet. Demnach erwirtschaftet der Stuttgarter Konzern im zweiten Quartal 5,4 Milliarden Euro Ebit (das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern), während die Analysten im Durchschnitt knapp 4,3 Milliarden Euro erwartet hatten. Vor einem Jahr sah die Lage noch völlig anders aus. Wegen der Corona-Pandemie waren im Frühjahr Autofabriken und Händler geschlossen, und Daimler wies damals für das zweite Quartal einen bereinigten Verlust von gut 700 Millionen Euro aus.

An der Börse stieg der Daimler-Kurs zum Handelsauftakt zunächst, pendelte sich dann aber in einem insgesamt negativem Umfeld mit einem leichten Minus bei Kursen knapp über 73 Euro ein. Bei VW sei die positive Überraschung noch größer gewesen, wurde an der Börse vermerkt. Gleichzeitig unterließ es Daimler, seine Prognosen zu erhöhen, während VW sein mittelfristiges Renditeziel angehoben hatte.

Die Chipkrise dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass man in Stuttgart zurückhaltend bleibt. Schon im zweiten Quartal hätte Mercedes noch mehr produzieren und verkaufen können, wenn es genügend Halbleiter gegeben hätte. Zwar ist es Mercedes bisher noch gelungen, die Chips jeweils so zu verteilen, dass vor allem die besonders renditeträchtigen Automodelle wie die S-Klasse und das elektrische Flaggschiff EQS sowie die SUV-Modelle produziert werden konnten, während Kurzarbeit eher für die kleineren Modellreihen angeordnet wurde. Damit ist es jetzt allerdings vorbei. Seit dem vergangenen Freitag steht sogar die Produktion der S-Klasse in Sindelfingen für einige Tage still. Daraus lässt sich ableiten, dass Daimler Schwierigkeiten haben könnte, das jetzt erreichte Ren­dite-Niveau in den nächsten Quartalen zu halten.

„Starke finanzielle Performance“

„Wir erzielen in allen Divisionen eine starke finanzielle Performance“, resümiert Konzernchef Ola Källenius mit Blick auf das zweite Quartal. Allein 3,6 Milliarden Euro trägt das Geschäft mit den Personenwagen zum Ergebnis bei, die Umsatzrendite der Sparte liegt den Angaben zufolge bei 12,8 Prozent. So profitabel hatten die Analysten das Mercedes-Geschäft nicht eingeschätzt, aber immerhin 11,5 Prozent Rendite lautete die Konsensschätzung. Erst kürzlich hatte Mercedes vermeldet, dass im zweiten Quartal der Absatz um 27 Prozent auf 581 000 Autos gesteigert worden sei.

Die Truck-Sparte hat im zweiten Quartal 831 Millionen Euro Ebit ausgewiesen. Die Umsatzrendite wird von Daimler mit 8,3 Prozent angegeben, während die Analysten im Durchschnitt 6,9 Prozent erwarteten. Daimler Mobility kommt auf 930 Millionen Euro Ebit, was einer Eigenkapitalrendite von 24 Prozent entspricht. Die bereinigenden Effekte, die in diesen Ergebnis-Zahlen eingerechnet sind, belaufen sich für den Konzern auf insgesamt 184 Millionen. Davon entfallen 107 Millionen Euro auf Rechtsverfahren, 76 Millionen Euro auf Restrukturierungskosten. Daimler hatte schon vor der Corona-Pandemie einen Restrukturierungskurs eingeleitet. Damit geht der Abbau von Tausenden von Stellen einher, der in Deutschland auf Aufhebungsverträgen beruht, die doppelte Freiwilligkeit erfordern und mit teils hohen Abfindungen verbunden sind.

Die „strenge Kostenkontrolle“ habe man unermüdlich im Fokus, wird Daimler-Chef Källenius in der Mitteilung zum zweiten Quartal zitiert. Nicht zuletzt deswegen bleiben die meisten Analysten weiterhin optimistisch für den Fahrzeugkonzern. Die Investmentbank Goldman Sachs sieht das Kursziel für die Daimler-Aktie bei 107 Euro, das Analysehaus Bernstein Research bei 111 Euro. Der Stifel-Analyst Daniel Schwarz bleibt bei einem Kursziel von 98 Euro unter Hinweis darauf, dass mit dem im ersten Halbjahr erzielten Gewinn schon 70 Prozent der Konsensschätzung für das Gesamtjahr eingefahren seien.

Frank Schwope von der NordLB glaubt nicht, dass die Gewinne im zweiten Halbjahr „einfach so fortgeschrieben werden können“, und senkte daher sein Kursziel von 78 auf 75 Euro. Erstaunlich sei, so schreibt Schwope, „dass nach Jahren des Klagens über hohe Transformationskosten plötzlich fast Traumrenditen erzielt werden“. Detaillierte Angaben zum zweiten Quartal macht Daimler am 21. Juli, tags darauf will Vorstandschef Ola Källenius ein Strategie-Update geben.

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